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Gold - Sommerrally und Machtprobe im August

03.08.2023  |  Florian Grummes
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Seit Anfang Juli hat die statistisch beste Phase des Jahres für den Goldpreis begonnen. Dabei waren in den letzten 54 Jahren insbesondere im August und September deutliche Preisanstiege am Goldmarkt zu beobachten.

Bislang scheint sich der Goldpreis in diesem Jahr an seinen saisonalen Fahrplan zu halten, denn seit Ende Juni haben die Bullen wieder das Zepter übernommen.

Zusammengefasst ist die saisonale Komponente bis Anfang Oktober extrem bullisch. Insbesondere liefern dabei die Monate August und September häufig starke Kursanstiege.


6. Makro-Update – Herabstufung nur wenige Wochen vor der BRICs-Konferenz

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Fed-Bilanz gegen Fed-Leitzins, vom 26. Juli 2023. Quelle: Holger Zschäpitz


Im Kampf gegen die Inflation hat die amerikanische Fed zuletzt am 26.Juli einstimmig den US-Leitzins um weitere 0,25% auf 5,5% angehoben. Dies war die 11. Anhebung seit März 2022. Damals lag der Zinssatz mit 0,25% nahe Null. Nun befindet sich der US-Leitzins auf dem höchsten Stand seit 22 Jahren.

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Dumb Money gegen Smart Money, vom 28. Juli 2023. Quelle: Sentimentrader


Während Fed-Präsident Powell die Tür für weitere Zinserhöhungen offen ließ, preisten die US-Aktienmärkte schon seit der Veröffentlichung des schwächer als erwartet ausgefallenen US-Inflationsberichts am 12. Juli immer weiter das Narrativ einer sanften Landung ein. Die Stimmung an den Aktienmärkten war beim sogenannten "Dumb Money" daher zuletzt extrem optimistisch. Das Zutrauen des antizyklisch handelnden "Smart Money" war hingegen sehr pessimistisch.

Bei einem derart übertriebenen Stimmungsbild müssen alle Alarmglocken schrillen. Bislang fehlte jedoch der Auslöser bzw. Trigger für eine Korrektur. Nicht überraschend kommt es nun seit Wochenbeginn zu einem ersten Rücksetzer an den Aktienmärkten.

Am Goldmarkt hingegen hinterließen die deutlich gestiegenen Zinsen sowie die weiterhin hawkischen Aussagen von Fed-Präsident Powell in Verbindung mit der schwindenden Liquidität durch die Bilanzreduzierungen und einem stärkeren US-Dollar immer wieder Bremsspuren. Gleichzeitig muss man aber auch anerkennen, dass der Goldpreis gerade trotz dieses Gegenwindes relative Stärke zeigt.


USA müssen bald mehr als eine 1 Bio. USD jährlich für Zinszahlungen aufbringen

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USA Gesamtschulden, vom 2. August 2023. Quelle: Holger Zschäpitz


Nun hat die Ratingagentur Fitch am Dienstagabend das langfristige Fremdwährungs- und Emittentenausfallrating der USA von AAA auf AA+ herabgestuft. Dieser Schritt war angesichts der sich "verschlechternden Haushaltslage, der wachsenden Staatsverschuldung sowie der "Erosion der US-Regierungsführung" eigentlich schon lange überfällig. Obwohl die Ratingagentur S&P (vormals Standard & Poor's Corporation) die USA bereits seit dem Sommer 2011 nur noch mit AA+ bewertet, hatten Fitch und Moody's an dem "Triple-A" Rating festgehalten.

Dadurch wurden die USA insgesamt weiterhin mit AAA bewertet. Dies ist seit gestern nicht mehr der Fall und die Herabstufung des US-Kreditratings dürfte kurz- und mittelfristig sowohl zu Umschichtungen in den internationalen Anleihen-Portfolien führen als auch den US-Dollar belasten.

In einer ersten Reaktion zeigte sich US-Finanzministerin Yellen mit der Entscheidung von Fitch überhaupt nicht einverstanden. Sie bezeichnete die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit als "willkürlich" sowie "überholt" und behauptete, dass der Verlust der höchsten Bonitätsstufe auf veralteten Daten beruhe. Tatsächlich hat sie Recht, denn die jährlichen US-Zinszahlungen betragen mittlerweile nicht mehr 500 Mrd. USD, sondern stehen kurz davor, zum ersten Mal in der Geschichte der USA die Marke von 1 Bio. USD zu erreichen.


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