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De-Euroisierung anstatt De-Dollarisierung – Gold bleibt ein Kauf für Europäer

04.09.2023  |  Markus Blaschzok
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Nach dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends gab es eine technische Erholung bis an den nächsten Abwärtstrend


Vom Tief Mitte letzten Jahres bei 1.600 $ stieg der Goldpreis in der Spitze um 480 $ an. Spekulanten und Investoren kauften Gold in der Hoffnung auf frühzeitige Zinssenkungen und ein neues QE-Programm, das viele Marktteilnehmer fälschlicherweise in dem BTFP-Programm der Fed vermuteten und so frühzeitig kauften.

Mittlerweile haben sich die Gründe für die Rallye als falsch herausgestellt. Die Zinsen stiegen weiter und sollen länger auf diesem hohen Niveau verharren. Darüber hinaus werden die QT-Programme fortgesetzt und es gibt Deflation, anstatt einer neuen Inflation durch ein weiteres QE-Programm. Einerseits haben wir nicht das richtige Umfeld für eine Fortsetzung des Preisanstiegs und andererseits ist immer noch viel Spekulation im Markt, die sich in einem Preisrückgang auflösen könnte.

Nachdem Nullzinsen bereits über eine Dekade herrschten, dürften erneute Zinssenkungen keinen neuen Konjunkturzyklus mehr in Gang setzen können. Es ist daher fraglich, ob die Fed die Zinsen wieder deutlich senken wird – auch im Fall einer Rezession.

Sollte der Goldpreis trotzdem ohne neue Katalysatoren über sein Allzeithoch ansteigen, so sind womöglich Insiderkäufe im Vorfeld eines neuen geopolitischen Schocks dafür verantwortlich.

Das Sentiment ist immer noch extrem bullisch und die Shortposition der BIG4 spricht für einen noch deutlich tieferen Goldpreis.

Tritt eine Rezession langsam zutage, während die Kreditausfälle zunehmen und die Geldmenge weiter schrumpft, dann könnte dies auch zu einer kurzzeitigen Liquidierung von Goldbeständen führen, was Verkaufsdruck auf den Goldpreis gegen Ende des Jahres ausüben würde. Bleiben die Leitzinsen währenddessen auf dem aktuellen Niveau und werden nicht gesenkt, würde dies den Goldpreis ebenso belasten.

Erst dann, wenn die Notenbanken mit neuen QE-Programmen liebäugeln als Reaktion auf eine Rezession, dürfte der Goldpreis wieder durchstarten und das bisherige Allzeithoch hinter sich lassen. Kurzfristig ist der Markt eher für Trader, doch mittelfristig agierende Investoren finden nach einer Korrektur auf 1.800 $ in den nächsten Wochen und Monaten womöglich bereits das Setup für neuerliche Käufe mit Aussicht auf eine Rezession und neue QE-Programme zum Jahresende oder im nächsten Jahr.


Mittelfristige Charttechnische Analyse

Charttechnisch bleibt das Setup bärisch, solange der Goldpreis unter 2.005 $ handelt – darüber ist es neutral. Im Abwärtstrend unter 1.945 $ sind die Bären am Zug und unter 1.900 $ verschlechtert sich das Chartbild drastisch und ein Test der Unterstützung bei 1.800 $ würde wahrscheinlich werden. Besonders für kurzfristig agierende Trader, sollte das Setup gut zu traden sein in den nächsten Monaten. Kurzfristig gäbe es nur nochmal Hoffnung, wenn die Bullen den Abwärtstrend bei 1.945 $ nachhaltig überwinden können.

Das wahrscheinlichste Szenario scheint eine Korrektur des Goldpreises bis 1.840 $ oder gar 1.800 $ in den nächsten Monaten zu sein. Dort würde sich dann wahrscheinlich ein sehr gutes Setup für neuerliche Käufe bieten. Die Vergangenheit zeigt, dass der Schmerz für die Goldbullen erst maximiert wird, bevor der Preis wieder nachhaltig ansteigen kann.

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Die Unterstützung bei 1.900 $ hat noch einmal gehalten


Goldpreis in Euro

Die europäische Wirtschaft steht denkbar schlecht da und es ist nur eine Frage von Monaten bis die europäische Gemeinschaftswährung wieder abwerten und der Goldpreis in Euro weiter ansteigen sollte. Gerade für uns Europäer gibt es keine Alternative zu einer Absicherung von Vermögen mit einer entsprechenden Long-Position auf einen steigenden Goldpreis!

Bereits im März schrieb ich, nachdem wir nahe dem Allzeithoch alle Gewinne mitgenommen hatten, dass eine Korrektur bis auf 1.740 € sehr wahrscheinlich sei: "Eine Korrektur bis auf 1.740 € wäre denkbar in den nächsten Wochen und Monaten. Da der Euro jedoch auch abwerten dürfte, sollte man diesen Rücksetzer in den Bereich zwischen 1.700 € und 1.740 € für neuerliche Käufe nutzen."

Wer meinem Verkaufssignal gefolgt ist, konnte auf der Shortseite einen schönen Profit machen und jetzt Gold in Euro 140 € günstiger wieder zurückkaufen. Da die COT-Daten jedoch zeigen, dass der Boden beim Goldpreis in US-Dollar noch nicht erreicht ist und so könnte es sein, dass die Unterstützung bei 1.740 € nochmals angelaufen wird. Die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer auf 1.680 € hat abgenommen, doch kann es aufgrund der aufziehenden Rezession und dem Rückgang der Geldmenge nicht ausgeschlossen werden aktuell. Wer mittel- bis langfristig kauft, findet bei einem weiteren Rücksetzer auf 1.740 € jedoch bereits ein gutes Kaufsetup, insbesondere angesichts einer möglichen neuen Euroabwertung.

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Der Goldpreis in Euro sollte von einer erneuten Euroschwäche profitieren. Ein Rücksetzer auf 1.740 Euro ist bereits eine geschenkte Kaufgelegenheit, doch Trader müssen selbst eine Korrektur auf 1.680 $ noch im Hinterkopf haben


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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