Märkte uneinheitlich – Deutsche Daten brechen weiter ein - Biden erhält im Senat Abfuhr für 106 Mrd. USD Paket
07.12.2023 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0761 (05:40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0759 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 146,78. In der Folge notiert EUR-JPY bei 157,93. EUR-CHF oszilliert bei 0,9422.
Märkte: Uneinheitliche Performance an Aktienmärkten
Die Finanzmärkte zeigten sich in den letzten 24 Handelsstunden uneinheitlich, insbesondere am Aktienmarkt, aber auch an den Edelmetallmärkten (Divergenz Gold und Silber). Das Datenpotpourri konnte nur in Ansätzen überzeugen. Chinas starke Handelsbilanz stach hervor, ebenso das BIP Griechenlands. Belastend wirkten sich der enttäuschende US-ADP-Beschäftigungsreport, das höhere Defizit in der US-Handelsbilanz, enttäuschendeEinzelhandelsumsätze der Eurozone, aber vor allen Dingen prekäre Daten aus Deutschland aus.
Kommentar: Die Divergenzen zwischen der deutschen und der globalen Entwicklung werden markanter und unterstreichen das nicht adressierte Thema mangelnder Konkurrenzfähigkeit ausgelöst durch diskretionäre Politik der deutschen Regierungen in den letzten 18 Jahren, das jetzt immer dynamischer an Struktur- und Konjunkturdaten ablesbar ist. Hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Keiner wartet auf Deutschland, keiner wartet auf die EU.
Geopolitik stand im Fokus. Das Ausgabenpaket Bidens im Volumen von 106 Mrd. USD für die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine, für Israel und das Thema US-Grenze wurde im US-Senat mit 51 zu 49 Stimmen vorerst abgelehnt.
Kommentar: Ohne die USA-Unterstützung für die Ukraine würde eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts zunehmend wahrscheinlicher. Das würde das geopolitische Risikocluster für die globale Wirtschaft und Finanzmärkte entschärfen und positive Akzente für die Menschen in der Konfliktregion, für Europas Ökonomien und die Bewertung europäischer Anlagen mit sich bringen.
Europas Aktienmärkte konnten die Höchstkurse nicht halten, aber positiv schließen (DAX +0,75%, EuroStoxx 50 +0,40%). US-Märkte verloren (S&P 500 -0,42%, Citi US Tech 100 -0,61%). Fernost stand unter Druck (Stand 07:36): Nikkei -1,76%, CSI 300 -0,12%, Hangseng -1,02%, Sensex -0,13%. An den Rentenmärkten setzte sich Entspannung fort. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,20% (Vortag 2,25%), 10 jährige US-Staatsanleihen mit 4,17% (Vortag 4,20%).
Der USD gewann gegenüber dem EUR weiter leicht an Boden (+0,33%). Gold konnte gegenüber dem USD zart zulegen (+0,25%). Silber verlor jedoch signifikant (-1,76%).
Deutsche Daten brechen weiter ein
Prolog: Auch für ideologisch eingestellte Protagonisten der deutschen Eliten wird es schwerer,mdie massiven belastenden Konsequenzen ihres Handelns für diesen Standort und diemMenschen vor Ort in ihrer Wahrnehmung auszublenden. Der Druck, sich in pragmatischer Formminhaltlich neu auszurichten, nimmt dynamisch zu. Ist diese Regierung dazu in der Lage?
Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Daten.
Der Einkaufsmanagerindex der Baubranche stellte sich in Deutschland per November auf 36,2mnach zuvor 38,3 Zählern (auch Folgen des Heizungsgesetzes!). Es ist der schwächste deutschemWert in der seit 12/2020 vorliegenden Historie! Der Vergleich zu den anderen Ländern,mbeispielsweise Italien mit stellaren 52,9 Zählern, Frankreich mit 44,6 oder der Eurozone mitm43,4 Punkten, verdeutlicht, dass Deutschland Europa nach unten zieht und Schlusslicht ist.
Die Auftragseingänge der Industrie sanken per Oktober unerwartet im Monatsvergleich umm3,7% (Prognose +0,2%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,2%).
Kommentar: Nahezu jeden Tag erreichen uns negative Struktur- und Konjunkturdaten, wie siemDeutschland im relativen Vergleich zur Entwicklung der Weltwirtschaft und der Entwicklung dermeuropäischen Ökonomien noch nie zuvor gesehen hat.
Diese Situation ist durch diskretionäre Standortpolitik (Kanzleramt, Innenministerium,mWirtschaftsministerium, Außenministerium (!)) der letzten 18 Jahre unter der Kanzlerin Merkelmund jetzt unter Kanzler Scholz zu verantworten.
Die mahnenden und kritischen Stimmen wurden und werden "laut" und voller Hybris überhört, bisweilen diskriminiert oder medial ignoriert (Rolle der Medien?).
Für eine Demokratie ist der Verzicht auf Pluralismus (Meinungsvielfalt als Basis des Diskurses für beste Lösungen gesellschaftlich und medial) ambitioniert, denn Pluralismus ist für eine freie Gesellschaft und Demokratie zumindest im Theorem unverzichtbar.
Jeder Tag, der ohne nachhaltige Neuausrichtung vergeht, der von Ignoranz gegenüber Fakten (Struktur- und Konjunkturdaten) geprägt bleibt (Habeck „Konjunkturdelle“), ist ein verlorener Tag für die aktuelle, aber mehr noch für die kommenden Generation.
Biden erhält im Senat Abfuhr für 106 Mrd. USD Paket (Ukraine, Israel, Grenze)
Hintergrund: Die Republikaner unterstützen Hilfen für Israel, sie verweigern aber weitere Mittel für die Ukraine. Die Republikaner zielen darauf ab, eine strengere Einwanderungspolitik zu implementieren und eine schärfere Kontrolle der US-Südgrenze zu etablieren. Gesetze bedürfen in den USA einer Vorabstimmung mit einen Mehrheit von 60 der 100 Senatoren. Die Republikaner (49 Sitze) können im Senat Vorabstimmungen blockieren. Genau das ist passiert.
Aktuell. Das Ausgabenpaket Bidens im Volumen von 106 Mrd. USD für die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine, für Israel und das Thema US-Grenze wurde im US-Senat mit 51 zu 49 Stimmen vorerst abgelehnt. Die Republikaner, der unabhängige Senator Bernie Sanders als auch der Demokrat Chuck Schumer verweigerten ihre Zustimmung.
Kommentar: Diese Abstimmung kann man nicht isoliert betrachten. Sie steht in einem Kontext mit der prekären Situation des öffentlichen US-Haushalts. Die Ausgaben des US-Staats sind nur temporär bis Mitte Januar und in Einzelfällen bis Mitte Februar gesichert (Schuldenlimit).
Die Neuverschuldung stellt sich in dem neuen Fiskaljahr, das am 1. Oktober 2023 begann, nach 73 Tagen auf massive 651 Mrd. USD. Die Positionen zwischen Demokraten und Republikanern erscheinen unversöhnlicher denn je. Zeitnah wird es Abstimmungen über ein "Impeachment-Verfahren" gegen Präsident Biden geben. Diese Entwicklungen deuten an, dass innenpolitische Themen in den USA außenpolitische Themen dominieren. Das kann keine Neuigkeit sein, denn wie heißt es in den USA: "America first!" Wirft das Fragen in der EU auf?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Deutsche Daten brechen weiter ein!
Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone verzeichneten per Oktober einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,2%) nach zuvor -0,1% (revidiert von -0,3%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,2% (Prognose -1,1%) nach zuvor -2,9%. Der Einkaufsmanagerindex der Baubranche der Eurozone stellte sich per November auf 43,4 nach zuvor 42,7 Punkten.
Deutschland: Der Einkaufsmanagerindex der Baubranche stellte sich per November auf 36,2 nach zuvor 38,3 Zählern (Italien 52,9 (!), Frankreich 44,6). Es ist der schwächste deutsche Wert in der seit 12/2020 vorliegenden Historie!
Deutschland: Die Auftragseingänge der Industrie sanken per Oktober unerwartet im Monatsvergleich um 3,7% (Prognose +0,2%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,2%). Griechenland: Das BIP nahm im Jahresvergleich per 3. Quartal 2023 um 2,1% nach zuvor 2,6% zu.
USA: ADP-Beschäftigungsreport enttäuscht
Der ADP-Beschäftigungsreport wies per November einen Anstieg der Beschäftigung in der Privatwirtschaft um 103.000 (Prognose 130.000) nach zuvor 106.000 (revidiert von 113.000) aus. Die Handelsbilanz lieferte per Oktober einen Fehlbetrag in Höhe von 64,3 Mrd. USD (Prognose 64,2 Mrd. USD) nach zuvor 61,2 Mrd. USD (revidiert von 61,5 Mrd. USD).
Laut Revision nahm die Produktivität per 3. Quartal 2023 in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung um 5,2% (Prognose 4,9%, vorläufiger Wert 4,7%) zu. Der MBA-Hypothekenmarktindex stellte sich per Stichtag 1. Dezember 2023 auf 181,1 nach zuvor 176,1 Punkten. Der Rückgang der Zinsen am Kapitalmarkt hilft (Refinanzierungsindex legt zu, nicht der Index für Hauskäufe).
China: Starke Handelsbilanz, steigende Exporte
Die Handelsbilanz Chinas wie per November einen Überschuss in Höhe von 68,39 Mrd. USD aus (Prognose 58,00 Mrd. USD, Vormonat 56,53 Mrd. USD). Exporte verzeichneten einen Anstieg im Jahresvergleich um 0,5% (Prognose -1,1%), während Importe um 0,6% nachgaben (Prognose +3,3%).
Japan: Frühindikatoren schwächer
Der Index der Frühindikatoren sank per Oktober um 0,6 Punkte nach zuvor -0,3 Zählern. Der Lageindex nahm um 0,2 Punkte zu (Vormonat +0,3).
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Hellmeyer Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Hellmeyer Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Hellmeyer Reports, die in dem Hellmeyer Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Märkte: Uneinheitliche Performance an Aktienmärkten
Die Finanzmärkte zeigten sich in den letzten 24 Handelsstunden uneinheitlich, insbesondere am Aktienmarkt, aber auch an den Edelmetallmärkten (Divergenz Gold und Silber). Das Datenpotpourri konnte nur in Ansätzen überzeugen. Chinas starke Handelsbilanz stach hervor, ebenso das BIP Griechenlands. Belastend wirkten sich der enttäuschende US-ADP-Beschäftigungsreport, das höhere Defizit in der US-Handelsbilanz, enttäuschendeEinzelhandelsumsätze der Eurozone, aber vor allen Dingen prekäre Daten aus Deutschland aus.
Kommentar: Die Divergenzen zwischen der deutschen und der globalen Entwicklung werden markanter und unterstreichen das nicht adressierte Thema mangelnder Konkurrenzfähigkeit ausgelöst durch diskretionäre Politik der deutschen Regierungen in den letzten 18 Jahren, das jetzt immer dynamischer an Struktur- und Konjunkturdaten ablesbar ist. Hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Keiner wartet auf Deutschland, keiner wartet auf die EU.
Geopolitik stand im Fokus. Das Ausgabenpaket Bidens im Volumen von 106 Mrd. USD für die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine, für Israel und das Thema US-Grenze wurde im US-Senat mit 51 zu 49 Stimmen vorerst abgelehnt.
Kommentar: Ohne die USA-Unterstützung für die Ukraine würde eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts zunehmend wahrscheinlicher. Das würde das geopolitische Risikocluster für die globale Wirtschaft und Finanzmärkte entschärfen und positive Akzente für die Menschen in der Konfliktregion, für Europas Ökonomien und die Bewertung europäischer Anlagen mit sich bringen.
Europas Aktienmärkte konnten die Höchstkurse nicht halten, aber positiv schließen (DAX +0,75%, EuroStoxx 50 +0,40%). US-Märkte verloren (S&P 500 -0,42%, Citi US Tech 100 -0,61%). Fernost stand unter Druck (Stand 07:36): Nikkei -1,76%, CSI 300 -0,12%, Hangseng -1,02%, Sensex -0,13%. An den Rentenmärkten setzte sich Entspannung fort. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,20% (Vortag 2,25%), 10 jährige US-Staatsanleihen mit 4,17% (Vortag 4,20%).
Der USD gewann gegenüber dem EUR weiter leicht an Boden (+0,33%). Gold konnte gegenüber dem USD zart zulegen (+0,25%). Silber verlor jedoch signifikant (-1,76%).
Deutsche Daten brechen weiter ein
Prolog: Auch für ideologisch eingestellte Protagonisten der deutschen Eliten wird es schwerer,mdie massiven belastenden Konsequenzen ihres Handelns für diesen Standort und diemMenschen vor Ort in ihrer Wahrnehmung auszublenden. Der Druck, sich in pragmatischer Formminhaltlich neu auszurichten, nimmt dynamisch zu. Ist diese Regierung dazu in der Lage?
Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Daten.
Der Einkaufsmanagerindex der Baubranche stellte sich in Deutschland per November auf 36,2mnach zuvor 38,3 Zählern (auch Folgen des Heizungsgesetzes!). Es ist der schwächste deutschemWert in der seit 12/2020 vorliegenden Historie! Der Vergleich zu den anderen Ländern,mbeispielsweise Italien mit stellaren 52,9 Zählern, Frankreich mit 44,6 oder der Eurozone mitm43,4 Punkten, verdeutlicht, dass Deutschland Europa nach unten zieht und Schlusslicht ist.
Die Auftragseingänge der Industrie sanken per Oktober unerwartet im Monatsvergleich umm3,7% (Prognose +0,2%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,2%).
Kommentar: Nahezu jeden Tag erreichen uns negative Struktur- und Konjunkturdaten, wie siemDeutschland im relativen Vergleich zur Entwicklung der Weltwirtschaft und der Entwicklung dermeuropäischen Ökonomien noch nie zuvor gesehen hat.
Diese Situation ist durch diskretionäre Standortpolitik (Kanzleramt, Innenministerium,mWirtschaftsministerium, Außenministerium (!)) der letzten 18 Jahre unter der Kanzlerin Merkelmund jetzt unter Kanzler Scholz zu verantworten.
Die mahnenden und kritischen Stimmen wurden und werden "laut" und voller Hybris überhört, bisweilen diskriminiert oder medial ignoriert (Rolle der Medien?).
Für eine Demokratie ist der Verzicht auf Pluralismus (Meinungsvielfalt als Basis des Diskurses für beste Lösungen gesellschaftlich und medial) ambitioniert, denn Pluralismus ist für eine freie Gesellschaft und Demokratie zumindest im Theorem unverzichtbar.
Jeder Tag, der ohne nachhaltige Neuausrichtung vergeht, der von Ignoranz gegenüber Fakten (Struktur- und Konjunkturdaten) geprägt bleibt (Habeck „Konjunkturdelle“), ist ein verlorener Tag für die aktuelle, aber mehr noch für die kommenden Generation.
Biden erhält im Senat Abfuhr für 106 Mrd. USD Paket (Ukraine, Israel, Grenze)
Hintergrund: Die Republikaner unterstützen Hilfen für Israel, sie verweigern aber weitere Mittel für die Ukraine. Die Republikaner zielen darauf ab, eine strengere Einwanderungspolitik zu implementieren und eine schärfere Kontrolle der US-Südgrenze zu etablieren. Gesetze bedürfen in den USA einer Vorabstimmung mit einen Mehrheit von 60 der 100 Senatoren. Die Republikaner (49 Sitze) können im Senat Vorabstimmungen blockieren. Genau das ist passiert.
Aktuell. Das Ausgabenpaket Bidens im Volumen von 106 Mrd. USD für die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine, für Israel und das Thema US-Grenze wurde im US-Senat mit 51 zu 49 Stimmen vorerst abgelehnt. Die Republikaner, der unabhängige Senator Bernie Sanders als auch der Demokrat Chuck Schumer verweigerten ihre Zustimmung.
Kommentar: Diese Abstimmung kann man nicht isoliert betrachten. Sie steht in einem Kontext mit der prekären Situation des öffentlichen US-Haushalts. Die Ausgaben des US-Staats sind nur temporär bis Mitte Januar und in Einzelfällen bis Mitte Februar gesichert (Schuldenlimit).
Die Neuverschuldung stellt sich in dem neuen Fiskaljahr, das am 1. Oktober 2023 begann, nach 73 Tagen auf massive 651 Mrd. USD. Die Positionen zwischen Demokraten und Republikanern erscheinen unversöhnlicher denn je. Zeitnah wird es Abstimmungen über ein "Impeachment-Verfahren" gegen Präsident Biden geben. Diese Entwicklungen deuten an, dass innenpolitische Themen in den USA außenpolitische Themen dominieren. Das kann keine Neuigkeit sein, denn wie heißt es in den USA: "America first!" Wirft das Fragen in der EU auf?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Deutsche Daten brechen weiter ein!
Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone verzeichneten per Oktober einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,2%) nach zuvor -0,1% (revidiert von -0,3%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,2% (Prognose -1,1%) nach zuvor -2,9%. Der Einkaufsmanagerindex der Baubranche der Eurozone stellte sich per November auf 43,4 nach zuvor 42,7 Punkten.
Deutschland: Der Einkaufsmanagerindex der Baubranche stellte sich per November auf 36,2 nach zuvor 38,3 Zählern (Italien 52,9 (!), Frankreich 44,6). Es ist der schwächste deutsche Wert in der seit 12/2020 vorliegenden Historie!
Deutschland: Die Auftragseingänge der Industrie sanken per Oktober unerwartet im Monatsvergleich um 3,7% (Prognose +0,2%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,2%). Griechenland: Das BIP nahm im Jahresvergleich per 3. Quartal 2023 um 2,1% nach zuvor 2,6% zu.
USA: ADP-Beschäftigungsreport enttäuscht
Der ADP-Beschäftigungsreport wies per November einen Anstieg der Beschäftigung in der Privatwirtschaft um 103.000 (Prognose 130.000) nach zuvor 106.000 (revidiert von 113.000) aus. Die Handelsbilanz lieferte per Oktober einen Fehlbetrag in Höhe von 64,3 Mrd. USD (Prognose 64,2 Mrd. USD) nach zuvor 61,2 Mrd. USD (revidiert von 61,5 Mrd. USD).
Laut Revision nahm die Produktivität per 3. Quartal 2023 in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung um 5,2% (Prognose 4,9%, vorläufiger Wert 4,7%) zu. Der MBA-Hypothekenmarktindex stellte sich per Stichtag 1. Dezember 2023 auf 181,1 nach zuvor 176,1 Punkten. Der Rückgang der Zinsen am Kapitalmarkt hilft (Refinanzierungsindex legt zu, nicht der Index für Hauskäufe).
China: Starke Handelsbilanz, steigende Exporte
Die Handelsbilanz Chinas wie per November einen Überschuss in Höhe von 68,39 Mrd. USD aus (Prognose 58,00 Mrd. USD, Vormonat 56,53 Mrd. USD). Exporte verzeichneten einen Anstieg im Jahresvergleich um 0,5% (Prognose -1,1%), während Importe um 0,6% nachgaben (Prognose +3,3%).
Japan: Frühindikatoren schwächer
Der Index der Frühindikatoren sank per Oktober um 0,6 Punkte nach zuvor -0,3 Zählern. Der Lageindex nahm um 0,2 Punkte zu (Vormonat +0,3).
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Hellmeyer Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Hellmeyer Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Hellmeyer Reports, die in dem Hellmeyer Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.