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Gold scheitert erneut an Bestmarke ...

11.12.2023  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1988 bis heute, bei Kursen von 1.998,30 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Gold seit über drei Jahren in trendbestätigender Konsolidierung

Aus der "großen" Perspektive des Quartalscharts bleibt die Situation des gelben Edelmetalls unverändert: Seit August 2020 handelt der Gold Future in einer großen neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den Unterstützungen bei 1.684 und 1.673 und den Widerständen um 2.063 und 2.079. Die Zone zwischen den langfristigen Widerständen aus August 2020 und März 2022 um 2.063 und 2.079 ist als analytisch sehr bedeutsamer Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zu charakterisieren.

Je nachhaltiger die Widerstände, desto höher die Abgabebereitschaft.

In den letzten Tagen erreichte der Gold Future mit einem Bewegungshoch bei 2.071 erneut die Hochs dieser angegebenen Seitwärtsbewegung. Dieser Widerstandsbereich erwies sich wiederholt als nicht überwindbar Die dort aufkommende Abgabebereitschaft versetzte den Bullen einen Schlag und die Goldkurse rutschen bis zum Wochenschluss wieder unter die 2.000 US$ Marke.

Erst Kurse außerhalb des Bereiches der angegebenen Seitwärtsbewegung etablieren einen neuen langfristigen Trend aus der Sicht des Quartalscharts.

Insgesamt weisen entsprechende Konsolidierungen aber im Regelfall einen trendbestätigenden Charakter auf, so dass eine Fortsetzung der langfristigen Aufwärtsbewegung der letzten Jahrzehnte wahrscheinlicher ist, als eine Trendumkehr.


Mittelfristiger Aufwärtstrend unterbrochen

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts befindet sich Gold seit der Aufwärtsbewegung seit Anfang Oktober in einem definierten Aufwärtstrend. Durch den Kursverlauf der abgelaufenen Börsenwoche wurde nach dem Scheitern an der Bestmarke das Vorwochentief unterschritten. Somit wurde der mittelfristige Aufwärtstrend vorerst durch eine dynamische Abwärtsbewegung, welche bis dato lediglich als Korrektur im Aufwärtstrend zu werten ist, abgelöst.

Die seit Anfang Oktober eingezeichnete steile, Aufwärtstrendlinie wurde im Rahmen dieses Abwärtsimpulses unterschritten.

Insgesamt sollte diese Abwärtsbewegung den Marktwendepunkt von Mitte November um 1.935 nicht unterschreiten, ansonsten verschlechtern sich die mittelfristigen Rahmenbedingungen deutlich. Das Ausmaß der weiteren Rückschläge dürfte ein Indiz dafür sein, wie nachhaltig der mittelfristige Aufwärtstrend ist.


Wide Range Week

Mit einer Handelspanne von mehr als 67 US$ hat sich die Schwankungsbreite gegenüber den letzten Wochen erhöht. Insgesamt handelt es sich um die größte Volatilität seit mindesten sieben Wochen.

Auffällig ist, dass der Eröffnungskurs nahe des Wochenhochs (im Bereich der starken Widerstände) und der Wochenschlusskurs nahe am Tagestief liegt. Im Normalfall handelt es sich bei derartigen volatilen Bewegungen gegen den Haupt(Wochen)trend um technische Entladungen, welche von institutionellen Investoren gerne zum risikoarmen Einstieg in Trendrichtung genutzt werden.

Dadurch kommt es nicht selten bei entsprechenden Wide Range Bars (WR7) gegen den Haupttrend in dem folgenden Notierungsbar zu einem Richtungswechsel und einem Schlusskurs innerhalb der Spanne des WR7 bei gleichzeitiger Normalisierung der "Vola". Eine mögliche Notierungslücke, in diesem Fall ein Abwärtsgap auf Wochenchart, erhöht die Eintrittswahrscheinlichkeit für das angegebene Szenario.


Gold vor saisonal einsetzender bullischer Phase

Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Währungen, Aktien und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen.

Unter der Betrachtungsweise dieser Statistiken aus den vergangenen 20 Jahren kommt es in den ersten zwei Dezemberwochen zu einem Kursrückgang nach einer zyklischen Aufwärtsbewegung seit Anfang Oktober.

Etwa Mitte Dezember befindet sich in den geglätteten Durchschnittsverläufen ein Marktwendepunkt, von dort kommt es in den folgenden Wochen bis Ende Februar zu einem stärkeren Goldkursanstieg.

Jedoch muss erwähnt werden, dass die die typischen saisonalen Verläufe des Gold Futures in diesem Jahr erst seit Oktober guten Korrelationen unterliegen.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts handelt der Gold Future seit August 2020 weiter in der großen neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 2.079 und 1.673.

Erst Kurse außerhalb dieser neutralen Zone etablieren einen neuen langfristigen Trend. Aufgrund des trendbestätigenden Charakters dieser großen Konsolidierung ist die Ausbruchwahrscheinlichkeit nach oben größer als nach unten.

Selbst die stärksten Widerstände werden früher oder später überboten, wenn die Dynamik des Aufwärtstrends nur groß genug ist.

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befindet sich das gelbe Edelmetall in einem definierten Aufwärtstrend. Die derzeitige volatile Gegenbewegung ist lediglich als Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend zu werten. Sollte die Abwärtsdynamik jedoch weiter hoch bleiben und der Gold Future unter 1.935 fallen, trübt sich das mittelfristige Chartbild wieder ein.

Unter Berücksichtigung der Gesamtsituation, mit dem aktuellen Rücksetzer und dem "saisonalen Rückenwind" bis zum Ende des Februars, können sich die Goldbullen weiterhin berechtigte Hoffnungen machen, dass die mächtigen Widerstände um die aktuelle Bestmarke aus dem Markt genommen werden können.

In der Regel gilt: Je stärker die Qualität der jeweiligen überbotenen Widerstände, desto größer das Aufwärtspotential. Kurse über diesem Bereich wären für die Bullen ein enorm wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Bei diesem positiven Szenario eröffnet sich deutliches Aufwärtspotential mit einem Etappenziel in Richtung 2.400 bis 2.500.

Aus Sicht der langfristigen Perspektive der Goldoptimisten ist die Verteidigung der Marke um das Oktobertief von 1.823 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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