Märkte: Risikobereitschaft dominiert – Deutschland: Das Krisendrama nimmt nicht ab – Finanzierung der Ukraine durch die USA und die EU ist nicht gesichert
11.12.2023 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0762 (05:23 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0724 in Europas Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 145,63. In der Folge notiert EUR-JPY bei 156,73. EUR-CHF oszilliert bei 0,9469.
Märkte: Risikobereitschaft dominiert, Ausnahmen China Hongkong
Die Finanzmärkte zeigten sich grundsätzlich in den letzten 24 Handelsstunden weiter im Modus der Risikobereitschaft. Nur die Aktienmärkte in China und Hongkong sind von Verlusten geprägt.
Das geopolitische Umfeld bleibt ein latenter Belastungsfaktor, der aber auf das aktuelle Handelsgeschehen kaum oder keinen Einfluss hat. Die Auseinandersetzung in Nahost wird an den Märkten als regionale Krise diskontiert. Das Thema Ukraine-Konflikt steht weniger im Fokus. Wahrscheinlichkeiten in Richtung diplomatischer Lösungen sind hinsichtlich Ermüdungserscheinungen gestiegen (siehe unten).
Das Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden offerierte faktisch ein "Goldlöckchenszenario" für dien USA. Ein starker Arbeitsmarkt bei verbessertem Verbrauchervertrauen und deutlich gesunkenen Inflationserwartungen war von den Finanzmärkten nicht erwartet worden. In der zweiten Reihe reüssierte Griechenland mit einem massiven Anstieg der Industrieproduktion per Oktober. Aus China erreicht uns die Erkenntnis, dass sich das Land in einer Deflation befindet.
Russland lieferte mit dem höchsten Anstieg der Verbraucherpreise seit Februar 2023 den Gegenpol. Deutschlands politischer und wirtschaftlicher Krisenmix wirkte sich nicht erkennbar aus. In der Gesamtheit unterstützte das Datenpotpourri (siehe unten) das Thema Risikobereitschaft.
Europas Aktienmärkte verzeichneten am Freitag Gewinne (DAX +0,78%, EuroStoxx 50 +1,16%), ebenso die US-Aktienmärkte (S&P 500 +0,50%, Citi US Tech 100 +0,51%). In Fernost ergab sich (Stand: 06:55 Uhr) ex China ein freundliches bis stabiles Bild (Nikkei +1,33%, Sensex +0,16%, Kospi +0,12%, CSI -0,60%, Hangseng -1,79%).
An den Rentenmärkten stand zum Wochenschluss Konsolidierung an. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert aktuell bei 2,26% (Vortag 2,20%, Vorwoche 2,36%), die 10 jährigen US-Staatstitel mit 4,25% (Vortag 4,15%, Vorwoche 4,25%).
Der USD eröffnet im Vergleich zum Freitag wenig verändert. Gold und Silber verloren im Tagesvergleich deutlich gegenüber dem USD.
Deutschland: Das Krisendrama nimmt nicht ab
Lösungen für Deutschlands Probleme sind nicht erkennbar. Das Krisendrama nimmt nicht ab, sondern es nimmt zu. Die Haushaltsverhandlungen wurden auf heute vertagt.
Regierungsnahe Stimmen (SPD/Grüne) warnen jetzt (sehr spät) bezüglich des Industriestandorts und fordern kongruent mit dem SPD-Parteitagsbeschluss, die Schuldenbremse 2024 auszusetzen. DIW-Chef Fratzscher warnte vor einem immensen Schaden für den Standort Deutschland als Folge der Haushaltskrise (u.a. Aspekt ausbleibender Investitionen). Die Gewerkschaften DGB, IG-Metall und IGBCE warnten wegen der Haushaltskrise vor einem Exodus der Industrie.
Kommentar: Diese Warnungen sind richtig bezüglich der Risiken des Standorts Deutschlands. Sie kommen aber sehr spät, ähnlich wie bei DIHK und BDI. Was weder die Gewerkschaften noch Herr Fratzscher sagen, ist, dass die diskretionäre Finanz-, Wirtschafts- und Außenpolitik dieser Regierung und der Vorgängerregierungen zu diesem Dilemma führten und führen.
Jetzt eine Monokausalität bezüglich des Haushaltsdilemmas (Risiko war der Regierung bewusst, zuvor Hessen Staatsgerichtshof) in den Raum zu stellen, ist grotesk. Noch grotesker ist der implizite Wunsch, die Schuldenbremse grundsätzlich abzuschaffen, um voraussichtlich noch mehr Anspruchsgesellschaft zu produzieren.
Ich verweise auf das neue "Talk-Format" bei Mission Money, dessen "Jungfernfahrt" Philipp Vorndran und ich mitgestalten durften. Bezüglich der Ursachen des Problems und Lösungsansätzen ein "Must watch" (Link).
Die Abschaffung der Schuldenbremse macht Sinn und ist hinsichtlich der in 18 Jahren aufgebauten Investitionsdefizite zwingend, aber nur für investive Ausgaben ohne "esoterischen" Hintergrund (Infrastruktur, IT-Infrastruktur, Bildung), auf keinen Fall für die Ausweitung der Anspruchsgesellschaft. Investive Mittel dienen der Forcierung der Grundlagen der Leistungsgesellschaft (Angebotspolitik des Standorts in internationaler Konkurrenz), zu der wir früher oder später zurückkommen müssen, um diesem Land und den Menschen vor Ort Zukunftsfähigkeit zu ermöglichen. Man kann sich nicht zum Erfolg "chillen". Wer leistungslosen Narrativen folgte, baute auf Sand, weil Signale falsch gesetzt würden.
Der Blick auf die Ampel und das zu- und nicht abnehmende inhaltliche Zerwürfnis zwischen den Regierungsparteien, ist keine belastbare Grundlage, die strukturellen Probleme dieses Landes in Breite und Tiefe zu bereinigen. Jeder Tag, der ohne markante Neuausrichtung vergeht, erhöht das Problem.
Die Finanzierung der Ukraine durch die USA und die EU ist nicht gesichert
Die Welt fasst mit dem Artikel "Die 100 Mrd. Frage" das heiße Eisen der Zukunft der Ukraine an. Die Finanzierung ist demnach weder durch die USA noch durch die EU gesichert.
Kommentar: Die aktuelle Finanzierungsfrage ist ein stilles Eingeständnis, dass die Pläne nicht aufgegangen sind. Das Gegenteil des westlichen Zielkatalogs wurde forciert (Russlands Wirtschaft reüssiert, Russland ist nicht isoliert). Negative Folgen erreichten Westeuropa, allen voran Deutschland. Der Eindruck entsteht, dass Exitstrategien im Fokus stehen.
Das IW Köln berechnete in einer Studie, was eine Vollmitgliedschaft der Ukraine in der EU kosten würde und bezifferte den Betrag auf 17% des EU-Haushalts (130 – 190 Mrd. EUR des mehrjährigen EU Haushalts). Das setzte eine Reform der EU voraus. In Kürze steht das Thema Eröffnung der Beitrittsverhandlungen in der EU zur Abstimmung.
Kommentar: Um Mitglied der EU zu werden, sind Kriterien zu erfüllen. Erfüllt die Ukraine die Kriterien? Werden die Bürger hinsichtlich dieser massiven potentiellen Belastung befragt?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Griechenland mit starker Performance der Industrie!
Deutschland: Laut finaler Berechnung sanken die Verbraucherpreise per November im Monatsvergleich um 0,4% und legten im Jahresvergleich um 3,2% zu. Beides entsprach sowohl den vorläufigen Werten als auch den Prognosen.
Griechenland: Die Industrieproduktion nahm per Oktober im Jahresvergleich um 10,5% nach zuvor 1,9% (revidiert von 2,0%) zu.
Griechenland: Die Verbraucherpreise (harmonisiert) verzeichneten per November im Jahresvergleich eine Zunahme um 2,9% nach zuvor 3,8%.
USA: Starker Arbeitsmarktbericht und deutlich sinkende Inflationserwartungen
Die am Freitag veröffentlichten US-Daten lieferten drei Erkenntnisse: Resilienz am US-Arbeitsmarkt, verbesserte Konsumlaune und gleichzeitig sinkende Inflationserwartungen.
Das Verbrauchervertrauen schoss laut vorläufiger Berechnung durch die Universität Michigan per Dezember von zuvor 61,3 auf 69,4 Punkte in die Höhe (Prognose 62,0). Es war der höchste Stand seit Juli 2023.
Noch bedeutender sind die gemessenen Inflationserwartungen. Sie brachen in der Umfrage der Universität Michigan förmlich ein. Die Erwartung sank auf 1-Jahressicht von 4,5% auf 3,1% und auf 5-Jahressicht von 3,2% auf 2,8%.
Fazit: Intakter Arbeitsmarkt, deutlich verbessertes Verbrauchervertrauen und deutlich sinkende Inflationserwartungen, ein nahezu perfekter Mix.
China: China hat ein Deflationsproblem – CPI -0,5%!
Die Verbraucherpreise sanken per November im Jahresvergleich um 0,5% (Prognose -0,1%) nach zuvor -0,2%. Die Erzeugerpreise fielen per November im Jahresvergleich um 3,0% (Prognose -2,8%) nach zuvor -2,6%.
Russland: Verbraucherpreise verdammt hoch
Die Verbraucherpreise nahmen per November im Jahresvergleich um 7,5% (Prognose 7,6%) nach zuvor 6,7% zu.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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Märkte: Risikobereitschaft dominiert, Ausnahmen China Hongkong
Die Finanzmärkte zeigten sich grundsätzlich in den letzten 24 Handelsstunden weiter im Modus der Risikobereitschaft. Nur die Aktienmärkte in China und Hongkong sind von Verlusten geprägt.
Das geopolitische Umfeld bleibt ein latenter Belastungsfaktor, der aber auf das aktuelle Handelsgeschehen kaum oder keinen Einfluss hat. Die Auseinandersetzung in Nahost wird an den Märkten als regionale Krise diskontiert. Das Thema Ukraine-Konflikt steht weniger im Fokus. Wahrscheinlichkeiten in Richtung diplomatischer Lösungen sind hinsichtlich Ermüdungserscheinungen gestiegen (siehe unten).
Das Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden offerierte faktisch ein "Goldlöckchenszenario" für dien USA. Ein starker Arbeitsmarkt bei verbessertem Verbrauchervertrauen und deutlich gesunkenen Inflationserwartungen war von den Finanzmärkten nicht erwartet worden. In der zweiten Reihe reüssierte Griechenland mit einem massiven Anstieg der Industrieproduktion per Oktober. Aus China erreicht uns die Erkenntnis, dass sich das Land in einer Deflation befindet.
Russland lieferte mit dem höchsten Anstieg der Verbraucherpreise seit Februar 2023 den Gegenpol. Deutschlands politischer und wirtschaftlicher Krisenmix wirkte sich nicht erkennbar aus. In der Gesamtheit unterstützte das Datenpotpourri (siehe unten) das Thema Risikobereitschaft.
Europas Aktienmärkte verzeichneten am Freitag Gewinne (DAX +0,78%, EuroStoxx 50 +1,16%), ebenso die US-Aktienmärkte (S&P 500 +0,50%, Citi US Tech 100 +0,51%). In Fernost ergab sich (Stand: 06:55 Uhr) ex China ein freundliches bis stabiles Bild (Nikkei +1,33%, Sensex +0,16%, Kospi +0,12%, CSI -0,60%, Hangseng -1,79%).
An den Rentenmärkten stand zum Wochenschluss Konsolidierung an. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert aktuell bei 2,26% (Vortag 2,20%, Vorwoche 2,36%), die 10 jährigen US-Staatstitel mit 4,25% (Vortag 4,15%, Vorwoche 4,25%).
Der USD eröffnet im Vergleich zum Freitag wenig verändert. Gold und Silber verloren im Tagesvergleich deutlich gegenüber dem USD.
Deutschland: Das Krisendrama nimmt nicht ab
Lösungen für Deutschlands Probleme sind nicht erkennbar. Das Krisendrama nimmt nicht ab, sondern es nimmt zu. Die Haushaltsverhandlungen wurden auf heute vertagt.
Regierungsnahe Stimmen (SPD/Grüne) warnen jetzt (sehr spät) bezüglich des Industriestandorts und fordern kongruent mit dem SPD-Parteitagsbeschluss, die Schuldenbremse 2024 auszusetzen. DIW-Chef Fratzscher warnte vor einem immensen Schaden für den Standort Deutschland als Folge der Haushaltskrise (u.a. Aspekt ausbleibender Investitionen). Die Gewerkschaften DGB, IG-Metall und IGBCE warnten wegen der Haushaltskrise vor einem Exodus der Industrie.
Kommentar: Diese Warnungen sind richtig bezüglich der Risiken des Standorts Deutschlands. Sie kommen aber sehr spät, ähnlich wie bei DIHK und BDI. Was weder die Gewerkschaften noch Herr Fratzscher sagen, ist, dass die diskretionäre Finanz-, Wirtschafts- und Außenpolitik dieser Regierung und der Vorgängerregierungen zu diesem Dilemma führten und führen.
Jetzt eine Monokausalität bezüglich des Haushaltsdilemmas (Risiko war der Regierung bewusst, zuvor Hessen Staatsgerichtshof) in den Raum zu stellen, ist grotesk. Noch grotesker ist der implizite Wunsch, die Schuldenbremse grundsätzlich abzuschaffen, um voraussichtlich noch mehr Anspruchsgesellschaft zu produzieren.
Ich verweise auf das neue "Talk-Format" bei Mission Money, dessen "Jungfernfahrt" Philipp Vorndran und ich mitgestalten durften. Bezüglich der Ursachen des Problems und Lösungsansätzen ein "Must watch" (Link).
Die Abschaffung der Schuldenbremse macht Sinn und ist hinsichtlich der in 18 Jahren aufgebauten Investitionsdefizite zwingend, aber nur für investive Ausgaben ohne "esoterischen" Hintergrund (Infrastruktur, IT-Infrastruktur, Bildung), auf keinen Fall für die Ausweitung der Anspruchsgesellschaft. Investive Mittel dienen der Forcierung der Grundlagen der Leistungsgesellschaft (Angebotspolitik des Standorts in internationaler Konkurrenz), zu der wir früher oder später zurückkommen müssen, um diesem Land und den Menschen vor Ort Zukunftsfähigkeit zu ermöglichen. Man kann sich nicht zum Erfolg "chillen". Wer leistungslosen Narrativen folgte, baute auf Sand, weil Signale falsch gesetzt würden.
Der Blick auf die Ampel und das zu- und nicht abnehmende inhaltliche Zerwürfnis zwischen den Regierungsparteien, ist keine belastbare Grundlage, die strukturellen Probleme dieses Landes in Breite und Tiefe zu bereinigen. Jeder Tag, der ohne markante Neuausrichtung vergeht, erhöht das Problem.
Die Finanzierung der Ukraine durch die USA und die EU ist nicht gesichert
Die Welt fasst mit dem Artikel "Die 100 Mrd. Frage" das heiße Eisen der Zukunft der Ukraine an. Die Finanzierung ist demnach weder durch die USA noch durch die EU gesichert.
Kommentar: Die aktuelle Finanzierungsfrage ist ein stilles Eingeständnis, dass die Pläne nicht aufgegangen sind. Das Gegenteil des westlichen Zielkatalogs wurde forciert (Russlands Wirtschaft reüssiert, Russland ist nicht isoliert). Negative Folgen erreichten Westeuropa, allen voran Deutschland. Der Eindruck entsteht, dass Exitstrategien im Fokus stehen.
Das IW Köln berechnete in einer Studie, was eine Vollmitgliedschaft der Ukraine in der EU kosten würde und bezifferte den Betrag auf 17% des EU-Haushalts (130 – 190 Mrd. EUR des mehrjährigen EU Haushalts). Das setzte eine Reform der EU voraus. In Kürze steht das Thema Eröffnung der Beitrittsverhandlungen in der EU zur Abstimmung.
Kommentar: Um Mitglied der EU zu werden, sind Kriterien zu erfüllen. Erfüllt die Ukraine die Kriterien? Werden die Bürger hinsichtlich dieser massiven potentiellen Belastung befragt?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Griechenland mit starker Performance der Industrie!
Deutschland: Laut finaler Berechnung sanken die Verbraucherpreise per November im Monatsvergleich um 0,4% und legten im Jahresvergleich um 3,2% zu. Beides entsprach sowohl den vorläufigen Werten als auch den Prognosen.
Griechenland: Die Industrieproduktion nahm per Oktober im Jahresvergleich um 10,5% nach zuvor 1,9% (revidiert von 2,0%) zu.
Griechenland: Die Verbraucherpreise (harmonisiert) verzeichneten per November im Jahresvergleich eine Zunahme um 2,9% nach zuvor 3,8%.
USA: Starker Arbeitsmarktbericht und deutlich sinkende Inflationserwartungen
Die am Freitag veröffentlichten US-Daten lieferten drei Erkenntnisse: Resilienz am US-Arbeitsmarkt, verbesserte Konsumlaune und gleichzeitig sinkende Inflationserwartungen.
Das Verbrauchervertrauen schoss laut vorläufiger Berechnung durch die Universität Michigan per Dezember von zuvor 61,3 auf 69,4 Punkte in die Höhe (Prognose 62,0). Es war der höchste Stand seit Juli 2023.
Noch bedeutender sind die gemessenen Inflationserwartungen. Sie brachen in der Umfrage der Universität Michigan förmlich ein. Die Erwartung sank auf 1-Jahressicht von 4,5% auf 3,1% und auf 5-Jahressicht von 3,2% auf 2,8%.
Fazit: Intakter Arbeitsmarkt, deutlich verbessertes Verbrauchervertrauen und deutlich sinkende Inflationserwartungen, ein nahezu perfekter Mix.
China: China hat ein Deflationsproblem – CPI -0,5%!
Die Verbraucherpreise sanken per November im Jahresvergleich um 0,5% (Prognose -0,1%) nach zuvor -0,2%. Die Erzeugerpreise fielen per November im Jahresvergleich um 3,0% (Prognose -2,8%) nach zuvor -2,6%.
Russland: Verbraucherpreise verdammt hoch
Die Verbraucherpreise nahmen per November im Jahresvergleich um 7,5% (Prognose 7,6%) nach zuvor 6,7% zu.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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