Gold bleibt in Schlagdistanz zu neuen Bestmarken
15.01.2024 | Björn Heidkamp
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Positive Saisonalität bis Ende Februar Bei der Betrachtung der typischen Durchschnittsverläufe aus der Vergangenheit zeigt sich der Goldpreis in den ersten beiden Monaten des Jahres üblicherweise als besonders gut gelaunt und sollte somit im Normalfall den Bullen in die Karten spielen.
Jedoch muss weiter erwähnt werden, dass die die typischen saisonalen Verläufe des Gold Futures im letzten Jahr erst seit Oktober guten Korrelationen unterliegen.
"Managed Money" ähnlich positioniert wie Ende Juli/Anfang August 2023
Im Commitment of Traders (CoT)-Report legen die großen Produzenten und Händler von Indizes, Rohstoffen und Devisen ihre Positionierung am Terminmarkt offen. Es handelt sich um das sogenannte "Hard-Sentiment."
Mit 88.459 (09.Januar 2024) Netto Long Positionen des "Managed Money" ist diese Investorengruppe ähnlich positioniert wie Ende Juli/Anfang August 2023. Die folgende kurze Abwärtsbewegung des Goldes im August und September ist mit entsprechender "Entladung der Long Kontrakte" im Chart ablesbar.
Insgesamt sind die CoT-Daten schwer zum kurzfristigen Timing zu nutzen, als Warnsignal sollte man bestimmte Positionierungen zumindest im "Hinterkopf" behalten.
Wahrscheinlich aber dürften Shorteindeckungen von short positionierten Spekulanten gegenwärtig kaum das Potential haben den Preis nachhaltig nach oben zu treiben.
Das Risiko bei fallenden Kursen anderseits, dass diese Investorengruppe durch das Auflösen ihrer Long Positionierungen eine mögliche Abwärtsbewegung beschleunigt, ist nicht von der Hand zu weisen.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts handelt der Gold Future seit August 2020 weiter in der großen neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den Unterstützungen um 1.673 und den Widerständen um 2.079, erweitert durch die neue Bestmarke vom 26. Dezember bei 2.095,80.
Erst Kurse außerhalb dieser neutralen Zone etablieren einen neuen langfristigen Trend. Aufgrund des trendbestätigenden Charakters dieser großen Konsolidierung ist die Ausbruchwahrscheinlichkeit nach oben weiterhin größer als nach unten.
Selbst die stärksten Widerstände werden früher oder später überboten, wenn die Dynamik des Aufwärtstrends nur groß genug ist.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde der seit Oktober bestehende Aufwärtstrend durch die eingezeichnete Konsolidierung zwischen 2.096 und 1.990 abgelöst. Erst ein Schlusskurs außerhalb des eingezeichneten Messstabes der letzten Novemberwoche etabliert einen neuen Trend. Bei Kursen über 2.067 ist ein Test des Allzeithochs wahrscheinlich.
Fällt Gold unter 1.990 trübt sich das mittelfristige Chartbild nochmals ein.
Die mittelfristig etwas verschlechterte Ausgangssituation mit den Warnsignalen des Stochastik Indikators, sowie der Positionierungen des "Managed Moneys" bremsen die Euphorie der Bullen aktuell etwas aus.
Hingegen bleibt die Hoffnung der Goldbullen aufgrund der mittelfristigen Konsolidierung um die Hochs der übergeordneten Seitwärtsbewegung und dem "saisonalen Rückenwind" bis zum Ende des Februars, weiterhin bestehen, dass die Zone um 2.060 bis 2.100 überschritten werden kann.
In der Regel gilt: Je stärker die Qualität der jeweiligen überbotenen Widerstände, desto größer das Aufwärtspotential. Kurse über diesem Bereich wären für die Bullen ein enorm wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Bei diesem positiven Szenario eröffnet sich deutliches Aufwärtspotential mit einem Etappenziel in Richtung 2.400 bis 2.500.
Aus Sicht der langfristigen Perspektive der Goldoptimisten ist die Verteidigung der Marke um das Oktobertief von 1.800 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar.
© Björn Heidkamp
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