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Märkte: Überwiegend erholt - Deutschland: Lichtblick in der Autoindustrie

02.02.2024  |  Folker Hellmeyer
FDP-Minister widersetzen sich Zustimmung für EU-Lieferkettengesetz - Ein Blick auf eine Beliebtheitsskala von Regierungschefs

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0873 (05:35 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0780 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 146,39. In der Folge notiert EUR-JPY bei 159,19. EUR-CHF oszilliert bei 0,9322.


Märkte: Überwiegend erholt

Die internationalen Finanzmärkte waren nur kurzzeitig ob der veränderten Verbalakrobatik des Offenmarktausschusses der US-Notenbank verunsichert.

In den letzten 24 Stunden ergab sich eine erhöhte Risikobereitschaft. Die veränderte Verbalakrobatik der Fed hat auch wegen der zunehmenden Krisenanzeichen im Umfeld der US-Regionalbanken weniger Traktion (systemisches Thema für Fed). Zusätzlich unterstützten überwiegend positive Nachrichten von US-Technologieunternehmen, ebenso höhere US-Einkaufsmanagerindices im Verarbeitenden Gewerbe bei gleichzeitig höheren Arbeitslosenerstanträgen (weniger Stärke des US-Arbeitsmarkts/duales Mandat der Fed) und unerwartet stark zunehmenden Bauausgaben in den letzten zwei Berichtsmonaten.

Der PMI der Eurozone war gegenüber dem vorläufigen Wert per Januar unverändert, der finale PMI im UK dagegen etwas schwächer. Der Anstieg der Verbraucherpreise der Eurozone sank auf 2,8%. Aus Deutschland kamen zwei positive Meldungen. Laut IFO-Barometer bessert sich die Lage in der Autoindustrie. Laut Studie des IW Köln stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im vierten Quartal 2023 um 0,8%. Für Ein- und Zweifamilienhäuser stellte sich ein Plus von 0,6% ein. Das IW Köln spricht von einer Bodenbildung.

Die westlichen Aktienmärkte zeigten sich in freundlicher Verfassung. Der Late DAX stieg um 0,78%, der EuroStoxx 50 um 0,53%, der S&P 500 um 1,21%, der Dow Jones um 0,88% ́und der Citi US Tech 100 um 0,98%. In Fernost legte der Nikkei (Japan) Stand 06:50 Uhr um 0,65%, der Sensex (Indien) um 1,51%, der Kospi (Südkorea) um 2,59% und der Hangseng (Hongkong) um 0,03% zu.

Der CSI 300 (China) verlor dagegen 1,16%. Diese Entwicklung hat einen politischen Beigeschmack. Die Anleihemärkte waren stabil bis freundlich. 10-jährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 2,16% (Vortag 2,17%), während 10-jährige US-Staatsanleihen eine Rendite in Höhe von 3,88% (Vortag 3,95%) abwerfen.

Der USD hat gegenüber dem EUR als auch Gold und Silber überschaubar an Boden verloren.


Deutschland: Lichtblick in der Autoindustrie

Das IFO-Barometer, das das Geschäftsklima in der Autoindustrie abbildet, stieg per Januar deutlich von zuvor -15,8 auf -6,3 Punkte. Der Subindex, der die aktuelle Geschäftslage spiegelt, legte von +9,7 auf +12,5 Zähler zu, während der Subindex der Geschäftserwartungen von -38,3 auf -23,4 Punkte zunahm.

Kommentar: Wir freuen uns über diesen Lichtblick in dieser bedeutenden Branche der deutschen Wirtschaft. Der Gesamtindex impliziert trotz der guten Entwicklung, dass es noch zu früh für eine Entwarnung ist, aber die Tendenz ist positiv. Der Gesamtindex markierte den höchsten Indexstand seit Frühjahr 2023.

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Anmerkung: Die Jahresskalierung stimmt bei dem IFO-Chart nicht, die Indexstände sehr wohl.


FDP-Minister widersetzen sich Zustimmung für EU-Lieferkettengesetz

Finanzminister Lindner und Justizminister Buschmann (beide FDP) widersetzen sich der Zustimmung für das EU-Lieferkettengesetz. Damit kann Deutschland dem Gesetz nicht zustimmen. Die Enthaltung wird in der EU wie eine "Nein-Stimme" gewertet. In Deutschland hatten die Wirtschaftsverbände eine Ablehnung der EU-Pläne gefordert. Die Verbände kritisierten, dass die Pläne weit über das geltende deutsche Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz hinausgingen.

Kommentar: Berlin will entbürokratisieren. Hier sollte ein Anfang gemacht werden.

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Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Verbraucherpreise jetzt bei 2,8%, PMI unverändert

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Laut Erstschätzung stellte sich der Anstieg der Verbraucherpreise per Januar auf 2,8% (Prognose 2,8%) nach zuvor 2,9%. Die Kernrate legte um 3,3% (Prognose 3,2%) nach 3,4% zu. Die Arbeitslosenrate stellte sich per Dezember auf unverändert 6,4% (Prognose 6,4%).


UK: Leitzinsen unverändert, finaler PMI etwas schwächer

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Die Bank of England hat den Erwartungen entsprechend den Leitzins bei 5,25% belassen.


USA: Höhere PMIs, starke Bauausgaben, höhere Produktivität

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Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legten per 27. Januar 2024 von 215.000 (revidiert von 214.000) auf 224.000 (Prognose 212.000) zu. Die Bauausgaben stiegen per Dezember im Monatsvergleich um 0,9% (Prognose 0,5%) nach zuvor 0,9% (revidiert von 0,4%). Die Produktivität nahm per 4. Quartal 2023 um 3,2% zu (Prognose 2,5%, Vorquartal revidiert von 5,2% auf 4,9%).


Russland: Devisenreserven wenig verändert

Die Devisenreserven stellten sich per 26. Januar auf 587,8 Mrd. USD nach zuvor 586,7 Mrd. USD.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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