Goldinvestoren haben es nicht leicht
Vor allem im Vergleich zum Techniksektor, sind viele aktuell von dessen Glänzen geblendet, das besonders durch die Vorstöße von Nvidia im Bereich der künstlichen Intelligenz verursacht wird. Nvidia führt den Technologiesektor im Alleingang an und treibt den S&P 500 weiter in die Höhe, und beendete die letzte Woche knapp unter 5.100 Punkten. In unserer neuen FOMO-Ära (Fear of missing out) braucht es unglaubliche Stärke, um seine Goldbestände nicht zu liquidieren und diese Liquidität zu nutzen, um den Aktienmarkt und die Magnificent Seven zu jagen.
Auch der Bitcoin trägt zur angespannten Situation der Goldinvestoren bei. Jordan Finneseth von Kitco wies darauf hin, dass einige Anleger argumentieren, dass Bitcoin einen größeren Anspruch darauf hat, Teil eines 60/40-Portfolios zu sein, als Gold. Es gibt jedoch Fondsmanager wie Charlie Morris von ByteTree, die die Rolle der beiden hierbei vergleichen. "Innerhalb des 60/40-Portfolios sollte Gold zum 40%-Anteil zählen, weil es ein risikoarmer Vermögenswert ist. Bitcoin hingegen sollte Teil der 60% sein, weil es risikoreich ist. Es steckt immer strukturelle Nachfrage nach interessanten Absicherungen im 40%-Anteil", schrieb er in einem Kommentar auf Social Media. "Gold und Bitcoin sind keine Konkurrenten, oder sollten es zumindest nicht sein."
Während viele Anleger Gold weiter ignorieren, bleibt der Goldrausch der Zentralbanken bestehen. Rohstoffanalysten der ANZ erklärten, die Zentralbanken kaufen, um die jüngsten Verluste in ihren Anleiheportfolios auszugleichen. Die australische Bank geht davon aus, dass die Zentralbanken mindestens in den nächsten sechs Jahren wichtige Goldkäufer sein werden. "Die Zentralbanken [der Schwellenländer] könnten bis 2030 jährlich über 600 Tonnen Gold kaufen und damit seinen Anteil an ihren Währungsreserven auf 10% erhöhen. China wird wahrscheinlich den Hauptanteil an der weltweiten offiziellen Goldnachfrage ausmachen", so die Analysten.
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