Der Goldpreis hat am Donnerstag seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und den fünften Tag in Folge ein neues Rekordhoch erreicht. Dabei sind es nicht nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den USA und die Erwartungen an die Geldpolitik der US-Notenbank, die dem gelben Metall Auftrieb verleihen, so Market Watch. Einer der am häufigsten genannten Gründe für die jüngste Erholung des Goldpreises ist die Zuversicht der Trader, dass die Fed die Zinsen in den kommenden Monaten senken wird.
Dieser Trend hat die Renditen von Staatsanleihen und den Dollar belastet und sollte normalerweise auch den Goldpreis stützen, da niedrigere kurzfristige Zinsen das Edelmetall attraktiver erscheinen lassen. "Gold setzte seinen Höhenflug fort und erreichte heute ein Rekordhoch, möglichereise weil es durch den schwachen Dollar und die fallenden Renditen der Staatsanleihen zusätzlich unterstützt wurde", meinte Charalampos Pissouros, Analyst beim Broker XM. "Der Anstieg des Goldpreises scheint jedoch in keinem Verhältnis zur Reaktion des Dollars und der Renditen zu stehen."
In der Tat scheint der Anstieg des Goldpreises – der in den letzten Tagen um mehr als 5% zugelegt hat – nicht in dieses traditionelle Bild der US-Geldpolitik zu passen. Dies gilt vor allem deshalb, weil die Zinssenkungserwartungen zwar zugenommen haben, die Wetten auf niedrigere Kreditkosten aber weit weniger aggressiv sind als noch vor einigen Monaten. "Aus fundamentaler Sicht passt nicht alles zusammen", schrieb Wayne Gordon, Stratege bei UBS Global Wealth Management, in einer Mitteilung vom Mittwoch. "Gold wird eindeutig von anderen Faktoren getrieben."
Analysten nannten zahlreiche weitere Gründe für den Anstieg des Goldpreises, der trotz Nettoabflüssen aus den Gold-ETFs zu verzeichnen war. Ein Faktor sind die anhaltenden Käufe der Zentralbanken, einschließlich Chinas, sowie die Goldkäufe von Privatpersonen, z.B. in Indien. "Wir glauben, dass in letzter Zeit eher technische Faktoren eine Rolle gespielt haben, da die Preise wichtige Widerstandsmarken durchbrochen haben", erklärte Gordon von der UBS. "Der zunehmende Fokus auf die US-Präsidentschaftswahlen, die anhaltenden Käufe der Zentralbanken und die immer noch relativ bescheidene Positionierung der Spekulanten deuten darauf hin, dass diese Rally mittelfristig anhalten könnte, insbesondere wenn die ETF-Käufe wieder zunehmen."
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