Warum steigt Gold jetzt, und wohin geht es morgen?
26.04.2024 | Matt Piepenburg
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Die zu simple Antwort auf die große FrageMit anderen Worten: Die leichte Antwort – eine Antwort, die den Nebel und den Fachsprech- und Mathewust "ausgeklügelter" Finanzmärkte ganz einfach durchbricht – lässt sich wie folgt herunterbrechen: GOLD STEIGT ÜBERHAUPT NICHT. ALLEIN DER US-DOLLAR WIRD IMMER SCHWÄCHER UND SCHWÄCHER.
Wir bei VON GREYERZ bemessen den Wert von Gold nie in Dollar, Yen, Euro oder anderen Fiat-Währungen. Wir bemessen in ihn nur in Unzen oder Gramm. Warum? Weil uns Geschichte und Mathematik (sowie die sich direkt vor unseren Augen abspielenden, wahnsinnigen Ereignisse in den Bereichen Finanz, Geopolitik und Soziales) Folgendes lehren: Traue keiner Währung, die durch "Menschliches" gedeckt ist (oder durch "vollstes Vertrauen und Glauben" an die US-Staatsanleihe bzw. an die mausgeklickte Währung der US-Notenbank) und suche stattdessen Wert in Geldmetallen, die von der Natur erschaffen wurden.
Scheingeld & Leere Versprechen
Sobald eine Währung ihre Golddeckung verliert (Anspielung an Nixon), ist sie nichts weiter als ein leeres Versprechen des Staates, dem es ab jetzt freisteht, ohne Anstandswauwau Geld zu drucken und auszugeben, um damit Wählerstimmen, Marktblasen und sogar Nobelpreise zu kaufen (also das, was Hemingway als "vorläufigen" Wohlstand bezeichnete); anschließend wird die Rechnung und die Inflation an zukünftige Generationen weitergereicht (was Hemingway "permanenten Ruin" nannte).
Gold tut nichts
Also ja, es stimmt, dass Gold, wie Buffet und andere scherzten, "nichts tut". Es liegt einfach nur da und starrt Sie an. Doch während dieser ertraglose "pet rock" dort liegt und einfach "nichts tut", ist die Währung, in der Ihr Vermögen bemessen wird, schwer damit beschäftigt, wie ein Eiswürfel wegzuschmelzen – Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.
So viel zum Thema Nichtstun: Preis vs. Wert
Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte und sorgen dafür, dass selbst die komplexesten ökonomischen Problematiken oder Themen – wie "Preis vs. Wert" oder "Wertspeicher" – ganz plötzlich Sinn ergeben.
Denken Sie beispielsweise an einen 1-Unze-Goldbarren, der einfach nichts tut…sagen wir im Jahr 1920. Hätten Sie nun im Jahr 1920 250 solcher nichts tuender Unzen in einem Schuhkarton liegen, die damals mit 20 $ pro Unze "bepreist" wurden, dann hätten Sie sich in den USA ein durchschnittliches Haus leisten können – zum damaligen Preis von 5.000 US$. Heutzutage liegt der Durchschnittspreis eines solchen Hauses jedoch bei 500.000 US$.
Hätte Ihr Großvater Ihnen also einen Schuhkarton mit 5.000 knittrigen US-Dollars hinterlassen, so ließe sich damit nicht einmal die Landschaftsgestaltung finanzieren, die man für dasselbe Haus heute bräuchte.
Hätte Ihnen Ihr Großvater stattdessen aber einen Schuhkarton mit eben jenen 250 Einzelunzengoldbarren hinterlassen (die heute mit ca. 2.300 US$ / Unze "bepreist" sind), dann könnten Sie sich dasselbe Durchschnittshaus nebst Landschaftsgärtner leisten – gutes Trinkgeld für ebendiesen inbegriffen.
Denken Sie jetzt immer noch, diese kleinen Goldbarren hätten Sie nur angestarrt und nichts getan? Immerhin war der Schuhkarton mit den 5.000 US-Dollarnoten schwer damit beschäftigt, eines zu tun, nämlich: Eigenwert verlieren wie ein Berghang Schnee im Frühling…