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Gold – Dreieck spricht eher für die Fortsetzung der Rally

30.04.2024  |  Florian Grummes
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Statistisch betrachtet endet die saisonal günstige Phase für den Goldpreis zwischen Ende Februar und Anfang Mai. Aus dieser Perspektive bleibt den Goldbullen also nicht mehr viel Zeit, um noch eine finale Übertreibung auf die Beine zu stellen.

Je länger der Goldpreis jetzt unterhalb des kürzlich erreichten Hochpunktes bei 2.431 USD handelt, umso mehr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das klassische Frühjahrs-Top bereits am 12.April gesehen wurde und der Goldpreis nun bis in den Juni und Juli hinein korrigieren dürfte.

Basierend auf den letzten 54 Jahren ist die saisonale Komponente auf Sicht der kommenden drei Monate negativ.


6. Makro-Update – Der Crack-Up-Boom müsste etwas heiße Luft ablassen

Wir haben bereits vor rund 4 Jahren klar und deutlich kommuniziert, dass die Finanzmärkte in einen Crack-Up-Boom übergehen würden, da im Zusammenhang mit der Covid-Krise massive Geldmengenausweitung von den Zentralbanken weltweit in die Gänge geleitet wurden. Wir waren damals eine der wenigen, die diese Entwicklung richtig prophezeit haben und wurden in vielen Interviews immer wieder um eine grundlegende Erklärung des Crack-Up-Booms gebeten.

In den letzten Tagen und Wochen ist uns allerdings doch aufgefallen, dass mittlerweile deutlich mehr Analysten den Crack-Up-Boom fast wie selbstverständlich in den Mund nehmen. Auch wenn die Crack-Up-Boom Erkenntnis noch nicht unbedingt Mainstream geworden ist, scheint sie aber doch dank der starken Kursanstiege bei den Aktien, Bitcoin und den Edelmetallen im Bewusstsein einer etwas breiteren Anlegerschicht angekommen zu sein. Da der Markt jedoch immer den Weg der Überraschung und nicht den Konsens sucht, sehen wir aus der Sentiment-Perspektive kurz- bis mittelfristig einige Warnsignale, die zumindest für eine vorübergehende Unterbrechung des laufenden Crack-Up-Booms sprechen.

So könnte die Federal Reserve in Amerika aufgrund der extrem verfahrenen und hochkomplexen Situation möglicherweise zur Überraschung der Märkte doch die Kontrolle zumindest vorübergehend verlieren. Denn trotz der weiterhin hohen und hartnäckigen Inflation könnte die Fed eigentlich schon bald dazu gezwungen sein, die Zinsen zu senken, um die Märkte wieder stabilisieren. So ist beispielsweise in der vergangenen Woche mit der Republic First Bancorp erneut eine US-Regionalbank bankrott gegangen.

Parallel dazu eskaliert die Währungskrise in Japan immer weiter, denn die Währung der vormals 3. größten Volkswirtschaft der Welt hat in nicht mal 3 Jahren fast 65% an Wert verloren. Dabei stützt der schwache Yen den enorm wichtigen "Carry Trade", welcher eine der bedeutendsten Stützen für die Spekulationsblase an den westlichen Finanzmärkten ist. Wie lange die japanische Notenbank die stetige Verarmung der Bevölkerung durch die Währunsgentwertung noch stoisch hinnehmen wird können, ist äußerst fraglich.

Die Spannungen im Finanzsystem schwellen im Hintergrund also weiter. Gleichzeitig gibt es ständig neue geopolitische Krisenherde und kriegerischer Auseinandersetzungen, die allesamt im Prinzip auf den nicht offen ausgeführten Dritten Weltkrieg zwischen den USA und China zurückzuführen sind.

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Chinesische Goldkäufe. Quelle: Steno Research, Bloomberg & Macrobond


China reagiert auf die zunehmenden Spannungen zwischen Ost und West schon seit Jahren mit starken Goldkäufen.

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Chinesischer Gold Handel explodiert. Quelle: Bloomberg & FT


Mit den Plänen zur Einführung der Shanghai Gold Exchange hatte der physische Handel zunächst schrittweise zugenommen. Seit dem Sommer 2019 und der damaligen US-Reprokrise kam dann der nächste Schub, dem die offizielle Eröffnung der Gold-Börse im Oktober 2022 folgte. Und seit Februar 2024 gehen die Handelsaktivitäten komplett durch die Decke. Insgesamt hat der Chinesische Renmibi in den letzten 24 Monaten um rund 45% gegen Gold abgewertet. Gleichzeitig hat dies einen unglaublichen Kaufrausch in China ausgelöst, der mittlerweile den westlichen Papiergoldhandel Schachmatt gesetzt hat.


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