Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold – Dreieck spricht eher für die Fortsetzung der Rally

30.04.2024  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Im Westen hingegen sorgt die zunehmende Kriegswirtschaft für hohe Waffenausgaben, die mittels fiskalischer Stimulierung in noch nie gesehener Art und Weise an der Bevölkerung vorbei direkt in die Waffenindustrie geleitet werden. Das boomende Waffengeschäft hält die Wirtschaft auf Trab und die Inflationsraten hoch, sorgt aber gleichzeitig für große Ungerechtigkeit unter den Bevölkerungen. Zinssenkungen würden diese Spaltung nur beschleunigen, denn wer Assets wie Aktien, Immobilien, physische Edelmetalle und Bitcoin hält, kann in der Inflation gewinnen und sein Vermögen sogar vermehren. Wer sie jedoch nicht hat und von der monatlichen Gehaltszahlung abhängt, ist stattdessen chancenlos gegen die Inflation.

Und genau hier liegt das Problem der Fed. Stimuliert sie zu früh eskaliert der Crack-Up-Boom, wartet sie zu lange riskiert sie eine deflationäre Implosion. Der schmale Grat, zu glauben man könne die komplexe Lage tatsächlich managen, hat in der Vergangenheit immer zu Kontrollverlust und Absturz geführt.

Open in new window

Mit Blick auf die Finanzmärkte und der Suche nach der richtigen Strategie für die kommenden Monate würden wir das schwierige Puzzle daher derzeit einfach ganz banal und simpel angehen. So gibt uns die gute alte Börsenweisheit "Sell in May and go away" vermutlich den besten Ratschlag in dieser komplexen Situation. Angesichts der starken Kursanstiege in fast allen Assetklassen muss man ab dem Frühjahr nicht mehr aggressiv positioniert und voll investiert sein.

Vielleicht verpasst man ein paar Prozente auf der Oberseite, aber bis zum Herbst dürfte es sicherlich zumindest mal ein etwas größeres Durchatmen an den Märkten geben. Sollte es zu einem größeren Rücksetzer oder gar zu einem Crash kommen, ist man mit einer erhöhten Liquiditätsrate in der idealen Ausgangslage, um dann im Herbst die Schnäppchen einsammeln zu können.


7. Fazit: Gold - Dreieck spricht eher für Fortsetzung der Rally

Open in new window
Mining Stocks / Gold Ratio, vom 25. April 2024. Quelle: Tavi Costa


In der Summe sind wir in unseren Überlegungen derzeit ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite liegen doch zahlreiche Signale für eine Umkehr und damit eine kurzfristige Trendwende am Goldmarkt vor. Andererseits fehlt uns immer noch die klare Übertreibung des Silberpreises auf der Zielgeraden. Außerdem scheinen die großen Minenaktien, welche dem starken Goldpreis bislang klar hinterherhinkten, erst in den letzten zwei Wochen etwas mehr in die Gänge zu kommen.

Sollten sich die Aktienmärkte daher noch bis in den späteren Mai hinein halbwegs gut halten können, spräche eigentlich auch nichts dagegen, wenn der Goldpreis tatsächlich noch ein weiteres, höheres Hoch erzielen könnte. Das würde bedeuten, dass spätestens im Bereich des unteren Bollinger Bandes auf dem Tageschart um ca. 2.280 USD in den nächsten Tagen das finale Tief des Rücksetzers gefunden werden könnte. Möglicherweise wurde das Tief mit 2.291 USD auch bereits gesehen und der Goldpreis konsolidiert innerhalb des aufgezeigten Dreiecks.

Im nächsten Schritt wäre dann die finale Übertreibung der Aufwärtswelle, welche im Oktober des letzten Jahres begannen, zu erwarten. Sollte der Goldpreis tatsächlich noch einmal für eine Ehrenrunde durchstarten können, dann wäre unser Kursziel im Bereich um 2.535 USD äußerst realistisch. Eventuell wären sogar noch höhere Notierungen in den kommenden zwei Monaten denkbar. Ebenso müsste dann auch der Silberpreis richtig durch die Decke gehen und auf ca. 35 USD haussieren.

Sollte es dazu jedoch nicht kommen, weil z.B. die Aktienmärkte schon vorher abschmieren, dürfte wohl auch der Edelmetallsektor durch Gewinnmitnahmen und Umschichtungen wegen Margin-Calls unter Druck geraten. Dann wäre das Top bei 2.431 USD am Freitag vor einer Woche gesehen worden und wir würden uns jetzt bereits in der typischen Frühlingskorrektur befinden, welche normalerweise ca. sechs bis acht Wochen oder vielleicht auch etwas länger dauern sollte. Im Juni oder Juli könnte sich der Goldpreis dann ausgehend von einem Tiefpunkt zwischen ca. 2.075 und 2.150 USD um eine vorübergehende Erholung in Richtung von ca. 2.300 bis 2.400 USD bemühen.

Dieses kurzfristig eher bärische Szenario würde auch beinhalten, dass sich die nächste große Aufwärtsbewegung noch ein gutes Stück nach hinten verschieben könnte. Möglicherweise könnten dann erst im Herbst, wenn etwas mehr Stress an den Aktienmärkten vorliegen sollte, neue Rettungsmaßnahmen den nächsten Hausseschub einleiten.

Im ganz großen Bild werden sich die Finanzmärkte weiter im Crack-Up-Boom nach oben bewegen. Wir haben das vor fast 4 Jahren klar und deutlich kommuniziert und daran hat sich trotz der teilweise abartigen Schwankungen und hohen Volatilitäten bislang nichts geändert. Aber ähnlich wie bei einem Schnellkochtopf müssen gelegentlich immer wieder die heiße Luft bzw. der Druck abgelassen werden. Dies könnte in den nächsten Wochen und Monaten mit Gewinnmitnahmen beginnen und dann für einen etwas schmerzvolleren Rücksetzer insbesondere bei den sehr gut gelaufenen Tech-Aktien und beim Bitcoin sorgen.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"