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Bitcoin – Überschaubare Erholung vor der Sommerflaute

09.05.2024  |  Florian Grummes
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5. Bitcoin gegen Gold (Bitcoin/Gold-Ratio)

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Bitcoin/Gold-Ratio, Tageschart vom 8. Mai 2024. Quelle: Tradingview


Bei Kursen von rund 62.350 USD für einen Bitcoin und ca. 2.305 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit rund 27 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,037 Bitcoin.

Seit Mitte März fiel das Bitcoin/Gold-Ratio von Werten um 34 doch recht deutlich bis auf 25 zurück. Während der Bitcoin klar korrigierte, konnte der Goldpreis stattdessen stark zulegen. Seit der großen Korrektur im Jahr 2022 ist dies das erste Mal, dass sich das Ratio derart deutlich zugunsten des Goldes verschoben hat. Im großen Bild bleibt der Bitcoin aber natürlich weiterhin das viel schnellere Pferd.

Mit dem Rückfall bis auf 24 hat das Ratio bereits fast seine schnell steigende 200-Tagelinie sowie das 38,2%-Retracement erreicht. Die scharfe Erholung der letzten Tage macht jedoch nicht den Eindruck einer abgeschlossenen Korrektur, sondern sieht eher nach einer technischen Reaktion aus. Um den steilen Anstieg der letzten 15 Monaten wirklich zu korrigieren, benötigt es vermutlich einen deutlich tieferen Rücksetzer bis in den Bereich zwischen 18 und 20.

Insgesamt befindet sich das Bitcoin/Gold-Ratio in der erwarteten Korrektur. Diese sollte sich auf Sicht der kommenden Monate über Umwege fortsetzen und vermutlich erst im Bereich zwischen 18 und 20 ihren Boden finden.


6. Makro-Update – Der kollabierende Yen zeichnet den Weg vor

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Japanischer Yen gegen den US-Dollar, Monatschart vom 8. Mai 2024. Quelle: Tradingview


In den letzten dreieinhalb Jahren hat der japanische Yen dramatisch gegen den US-Dollar abgewertet und fiel zuletzt auf den tiefsten Stand seit 1991. Trotzdem hat die Bank of Japan (BoJ) den Leitzins im März nur um einen mageren Viertelpunkt auf 0 bis 0,1% angehoben, obwohl die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) in den letzten Jahren deutliche Zinserhöhungen vorgenommen hatte und zuletzt immer wieder signalisierte, dass die US-Zinsen noch länger hoch bleiben könnten.

Mit einer der weltweit höchsten Verschuldungsquoten von über 260% ist Japan seit Jahren gezwungen, die Zinssätze auf einem extrem niedrigen Niveau, nahe Null, zu halten. Selbst als der Inflationsdruck zunahm, hat sich die BOJ gegen aggressive Zinserhöhungen gewehrt, weil sie befürchtete, die enorme Schuldenlast noch unkontrollierbarer zu machen. Zwar versuchen japanische Banken mit dem Verkauf von Dollarbeständen die Schwäche des Yen zu stoppen, die diametral unterschiedliche Zinspolitik steht einem Erfolg aber logischerweise im Wege.

Angesichts der zuletzt immer rasanteren Abwertung sendet der kollabierende Yen mittlerweile starke Warnsignale, insbesondere da der "Yen Carry-Trade" eine der wichtigsten Stützen für das internationalen Finanzcasino ist. So wurden jahrelang niedrigverzinste Kredite in Yen aufgenommen, um diese dann in höher rentierliche Vermögenswerte im Ausland, insbesondere im US-Anleihen- und Aktienmarkt zu investieren. Eine sich verschärfende Yen-Schwäche könnte jedoch zu Nachschussforderungen führen und möglicherweise auch die Auflösung von Positionen erzwingen, was dann wiederum eine heftige Volatilität zwischen den einzelnen Vermögenswerten im internationalen Finanzsystem auslösen würde. Eine Zinserhöhung in Japan würde den "Yen Carry-Trade" allerdings ebenso stark unter Druck setzen.


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