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Wann kommt die Korrektur bei den Edelmetallen?

06.12.2004  |  Robert Hartmann
Der Kursverlauf des Goldes gestaltete sich auch am Freitag wieder sehr volatil. So pendelte das gelbe Metall zwischen 448 US$ und 452 US$ pro Feinunze, bevor am Nachmittag neue 16-Jahreshochs bei knapp 457 US$ erreicht wurden. Auslöser für den positiven Wochenausklang waren erneut negative US-Konjunkturdaten und darauf folgende Rekordhochs des Euro. Der unerwartet geringe Anstieg der neugeschaffenen Stellen in den USA im November um lediglich 112.000 ließ die Gemeinschaftswährung in Richtung 1,3450 USD steigen. Dagegen legte der ISM-Index für den Dienstleistungssektor auf 61,3 Punkte zu und signalisiert somit ein Wachstum in diesem Wirtschaftszweig. Der Euro ist inzwischen tief in unsere vor Wochen prognostizierte Zielzone zwischen 1,33 USD und 1,36 USD eingetaucht. Aufgrund der einseitigen Marktpositionierung und einstimmiger Analystenstimmen pro Euro erwarten wir eine Korrektur der Aufwärtsbewegung. Aus unserer Sicht hätten konzertierte Interventionen derzeit sehr gute Erfolgsaussichten, vor allem wenn sich Amerika daran beteiligt. Wir kaufen uns also den Dollar mit einem Stoppkurs bei 1,3850.

Die Goldnachfrage nach Münzen und Barren war am Freitag erneut bemerkenswert. Gesucht waren vor allem Goldmünzen 1 Unze Krügerrand und Maple Leaf sowie Goldbarren 50 Gramm, 100 Gramm und 500 Gramm. Die Kauforders unserer Kunden übertrafen die Verkaufsorders um das Fünffache. Auffällig waren jedoch einige größere Abgaben von institutionellen Kunden.

Wir ziehen den Stoppkurs für den Rest unserer Position auf 352 US$ nach oben. Da wir mit einem temporären Ende des Dollarverfalls rechen, ist eine Korrektur des Aufwärtstrends beim Gold gegen US$ sehr wahrscheinlich. Für den deutschen Anleger stellt sich nun die Frage: Steigt der Dollar schneller, als die Goldunze fällt? Wenn ja, dann lohnen sich Goldkäufe auf der heutigen Preisbasis durchaus.

Wie die neueste Statistik der offenen Positionen an der Futuresbörse Comex zeigt, haben sich die spekulativ orientierten Fonds von kleinen Teilen ihrer Positionen getrennt. In der Woche zum 30.11.2004 verringerten sie ihre Position um 10.179 Kontrakten auf nunmehr 128.453 Kontrakte (400 Tonnen). Da sie gleichzeitig auch ihre Shortpositionen um 8.476 auf 72.765 Kontrakte erhöhten, verfügen die Fonds per Saldo über 55.688 Kontrakte a 100 Unzen. Im Vorfeld des Jahreswechsels ist mit einer weiteren Bereinigung der Positionen zu rechnen. Da die Liquidität erfahrungsgemäß zum Jahresende nachlässt, können diese Orders durchaus zu erratischen Bewegungen führen.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Nikolaustag


© Robert Hartmann
pro aurum GmbH & Co. KG, Grillparzerstraße 46, 81675 München


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