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Banken wollen politisch neutrales Gold in Zeiten der Sanktionen

15.05.2024  |  Redaktion
Der Goldpreis ist in letzter Zeit dank der massiven Käufe der Zentralbanken in die Höhe geschnellt – laut Business Insider ein Zeichen dafür, dass das Edelmetall zunehmend als geopolitische Absicherung betrachtet wird. Vergangene Woche wies ein hochrangiger Vertreter des Internationalen Währungsfonds auf die Rolle des Goldes bei einer möglichen Fragmentierung der globalen Wirtschafts- und Finanzordnung hin. "Nach Jahren der Schocks – einschließlich der COVID-19-Pandemie und der russischen Invasion in der Ukraine – bewerten Länder ihre Handelspartner auf der Grundlage wirtschaftlicher und nationaler Sicherheitsbedenken neu", erklärte Gita Gopinath, stellvertretende geschäftsführende Direktorin des IWF.

Insbesondere überdenken einige Länder ihre starke Abhängigkeit vom US-Dollar bei internationalen Transaktionen und Währungsreserven, meinte sie. Die Nachfrage nach Gold sei gestiegen, weil es als "politisch neutraler und sicherer Vermögenswert angesehen wird, der zu Hause gelagert werden kann und vor Sanktionen oder Beschlagnahmung geschützt ist", so Gopinath. Zentralbanken haben in den Jahren 2022 und 2023 ein Viertel der Goldnachfrage ausgemacht, da diese Institutionen jedes Jahr mehr als 1.000 Tonnen Gold kauften, so der World Gold Council in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. Dazu kommt, dass Q1 2024 das stärkste erste Quartal seit Beginn der Aufzeichnungen war.

Der Missbrauch des Dollars als Druckmittel, vor allem gegen Russland im Ukraine-Konflikt, hat die Entdollarisierung weiter beschleunigt. Trotzdem ist der Dollar so fest in der Weltwirtschaft verankert, dass die meisten Experten nicht damit rechnen, dass er seine Dominanz und seinen Status als Weltreservewährung in absehbarer Zeit verlieren wird. Dennoch sichern sich Länder auf der ganzen Welt – insbesondere diejenigen, die mit China verbündet sind – zunehmend gegen politische Risiken ab, indem sie sich mit alternativen Anlagen, insbesondere Gold, eindecken.

Die Analysten von JPMorgan schrieben in einem Bericht vom März, dass sie davon ausgehen, dass die Zentralbanken in diesem Jahr ihr Kauftempo beibehalten werden und dabei "weniger preissensibel" sein werden. Das bedeute, dass die Goldpreise in diesem Jahr wahrscheinlich hoch bleiben werden.


© Redaktion GoldSeiten.de



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