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War das „billige Geld“ mehr Fluch als Segen?

20.05.2024  |  Vertrauliche Mitteilungen
Die jahrzehntelang lockere Geldpolitik u.a. der Europäischen Zentralbank hat laut einer Studie der Deutschen Bundesbank das Unternehmensgeschehen im Euroraum möglicherweise nicht wie beabsichtigt stimuliert, sondern eher gebremst.

Nach der internationalen Finanzmarktkrise von 2008 und der späteren Eurokrise hatte die Europäische Zentralbank (EZB) – im weitgehenden Einvernehmen mit den anderen wichtigen, westlichen Zentralbanken – die Leitzinsen wieder und wieder gesenkt, bis hinab in den negativen Bereich.

Zudem legte die EZB ab 2015 billionenschwere Programme für den Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen auf, was vor allem in Deutschland für etliche kritische Kommentare sorgte. In der Folge stieg die Geldmenge weitaus stärker als das Bruttosozialprodukt, was nach der gängigen volkswirtschaftlichen Lehre massive Inflationsgefahren mit sich brachte.

Daß die Geldentwertung dennoch Jahre auf sich warten ließ, war offenbar der Tatsache geschuldet, daß die steigende Geldmenge vor allem in ebenfalls steigenden Aktien- und Immobilienpreisen gebunden wurde. Somit sank die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erheblich, was einer Geldentwertung wiederum zunächst entgegenwirkte.

Inzwischen mehrt sich in Fachkreisen die Vermutung, daß eine expansive Geldpolitik die Wirtschaft in Krisenzeiten zwar stabilisieren kann – dies aber oft um den Preis einer „behinderten Unternehmensdynamik“ in der anschließenden Phase der geldpolitischen Normalisierung (Erhöhung der Zinsen, Verringerung der Geldmenge).

Dies liegt wahrscheinlich daran, daß in der Niedrigzinsphase zu viele Unternehmen (gerade größere) künstlich am Leben gehalten werden können, die unter Normalbedingungen längst vom Markt gegangen wären. Schon die geringste Zinserhöhung kann und wird diesen Unternehmen dann den Garaus machen.

Inzwischen gibt es erste Untersuchungen, laut denen höheres Wirtschaftswachstum oft auch mit etwas höheren Zinsen (bis hin in den langfristigen Normalbereich) einherging. Eine insgesamt "gesunde" Wirtschaft und deren einzelne Unternehmen können auch mit einem etwas höheren Zinsniveau leben und meiden schuldenfinanzierte Exzesse, die schon so manches Unternehmen bis in den Ruin führten.

Und die nach den Zinserhöhungen der letzten Jahre wieder rückläufige Inflationsrate ist wohl vor allem auf die in 2023 im Vorjahresvergleich teilweise wieder deutlich gesunkenen Energiepreise zurückzuführen. Es könnte sich hierbei gewissermaßen um eine "Eintagsfliege" gehandelt haben.

Die Inflation könnte durchaus noch mit Macht zurückkehren. Gold und Sachwerte (wie von uns immer wieder empfohlen) bleiben das Gebot der Stunde.


© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4596



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