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Basismetall-Lagerbestände und -Preise 3

10.01.2008  |  Scott Wright
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Nach der Jahrhundertwende begannen die asiatischen Volkswirtschaften ein rasantes Wachstum und ihr Durst nach Rohstoffen war nicht mehr zu löschen. Als die Nachfrage nach Basismetallen stieg, waren die Anbieter schnell überwältigt. Als die Anforderungen durch den direkten Kauf nicht mehr befriedigt werden konnten, waren die LME-Lagerbestände die nächste logische Anlaufstelle für Konsumenten.

Die damals sehr großen Lagerbestände konnten die erste Nachfrage decken, ohne die Preise zu sehr zu beeinflussen. Aber als die Lagerhäuser weiterhin ausgeräumt wurden und kein rascher Rückgang der Nachfrage in Aussicht war, reagierten die Preise schnell.

Als die LME-Lagerbestände schließlich nicht mehr dem weltweiten Verbrauch von Wochen oder Monaten, sondern nur noch von wenigen Tagen entsprachen, löste das bei Rohstoff-Tradern die Alarmglocken aus. Als große Risikoaufschläge auf die Preise dieser Metalle, bei denen die Lagerbestände weiter zurückgingen, aufgeschlagen wurden, entwickelten sich die Preise teils parabolisch. „Basismetall-Knappheit“ würde normalerweise als ein Widerspruch in sich aufgefasst, wurde aber tatsächlich zur Realität.

Bei so wenig Lagerbeständen wurde jeder kleine Zuwachs oder jede kleine Abnahme sofort registriert und die Preise reagierten in Echtzeit. Wenn die Lagerbestände schrumpften, stiegen die Preise. Und wenn die Lagerbestände anwuchsen, wurde ein Teil des Risikoaufschlags abgebaut und die Preise gingen zurück. Das machte Schwankungen der Lagerbestände für Trader sehr interessant zu beobachten.

Da die LME täglich aktualisierte Daten über Lagerbestand und Preis liefert, können sogar Sie und Ich die Aktionen hinter den Kulissen dieser höchst unbeständigen Rohstoffe verfolgen. Wie erwähnt hat dieses Phänomen eine unglaubliche inverse Beziehung für die meisten Basismetalle geschaffen. Wir können dies auch visuell betrachten, wenn wir die Daten in Charts einzeichnen.

Seit ich im April zuletzt über die LME-Lagerbestände geschrieben habe, hat sich eine Menge getan. Zu der Zeit sah es mit den Basismetallen gut aus. Kupfer war inmitten eines weiteren starken Aufschwungs, welcher es in Richtung seines Allzeithochs von 2006 trieb. Nickel und Blei erreichten noch immer Allzeithochs in deren unglaublich starken Aufschwüngen. Zink und Aluminium konsolidierten etwas über deren vorhergehenden Hochs.

Alles war in Ordnung im Land der Basismetalle. Die LME-Lagerbestände waren niedrig, die Preise hoch, und Investoren waren bullisch für die Zukunft dieser Metalle. Heute sehen wir eine völlig konträre Situation. Die Preise sind am Boden und die Leute haben Angst vor Basismetallen und den Aktien der Gesellschaften, welche diese auf den Markt bringen. Wie Sie vielleicht erraten, ist das Großteils das Resultat von wachsenden globalen Lagerbeständen.

Diese wachsenden Lagerbestände geben Platz für Angst, dass dies das Ende der Straße für Basismetalle sein könnte. Ist Asien mit seinem Wachstum am Ende? Haben die Minengesellschaften einen Hahn geöffnet, der einen Überschuss des Angebots an Metallen brachte? Sicherlich nicht! Wie vorher erwähnt, sind die langfristigen Fundamentaldaten noch immer intakt.

Mit diesem Wissen möchte ich wieder einen Blick darauf werfen, wo wir technisch gesehen, gemessen an den LME-Lagerbeständen, stehen. Sehen wir uns zuerst Kupfer, das einflussreichste Basismetall dieser Gruppe, an. Als wir Kupfer zuletzt betrachteten, war es an der Spitze seines letzten Aufschwungs, welcher Anfang Mai 2007 ausgelaufen ist. Wie Sie in diesem Chart sehen können, hat Kupfer weiterhin einen starken inversen Zusammenhang mit den Veränderungen seiner LME-Lagerbestände aufgezeigt.

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Im Mai 2006 erreichte Kupfer seine Spitze auf parabolische Art und Weise. Während diesem starken Aufschwung erreichten die Kupfer-Lagerbestände alarmierend niedrige Niveaus. Das veranlasste Spekulanten, den Kupferpreis in eine nicht aufrecht zu erhaltende, nach oben gerichtete Bahn zu leiten. Als die Lagerbestände wieder anwuchsen, war Kupfer einer gesunden Korrektur geweiht.

Überraschenderweise konsolidierte der Kupferpreis nach seiner Spitze in geordneter Art und Weise nach unten, anstatt abzustürzen. Während es noch immer in der Mitte des 3,00 $-Bereiches lag, ging Kupfer langsam nach unten, als die Lagerbestände anwuchsen. Im Oktober 2006 erhöhte sich die Geschwindigkeit des Anstiegs der Lagerbestände, was dazu führte, dass Kupfer seinen Trend-Kanal nach unten durchbrach und schließlich zu seinem Tief im Februar 2007 abfiel.




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