Angesichts der zentralen Rolle der USA in der Weltwirtschaft und der vorherrschenden geopolitischen Unsicherheiten wird die bevorstehende Präsidentschaftswahl von vielen als Wendepunkt mit weitreichenden Folgen gesehen. Der World Gold Council (WGC) hat in seiner jüngsten Analyse untersucht, welche Rolle Wahlen tatsächlich für die Entwicklung des Goldpreises spielen.
Aus der Analyse geht hervor, dass die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen in den USA während demokratischer Präsidentschaften im Durchschnitt steigt, was bei anderen Segmenten der Investmentnachfrage nicht der Fall ist. Im Bericht des WGC heißt es weiter: "Im weiteren Verlauf des Jahres werden die US-Präsidentschaftswahlen die Nachrichten weltweit dominieren. Unerwartete Ereignisse, wie wir sie in letzter Zeit erlebt haben, können die Finanzmärkte erschüttern".
Hinsichtlich der Auswirkungen der US-Präsidentschaftswahlen auf den Goldpreis stellt er fest, dass Gold im Umfeld von Wahlen im Vergleich zu seinem langfristigen Durchschnitt leicht unterdurchschnittlich abschneidet, wenn auch nicht statistisch signifikant. In den sechs Monaten nach den Amtseinführungen von Trump und Biden lag die Goldperformance bei rund -2,6% bzw. -6,4%. Darüber hinaus weiß man, dass frühere Wahlen keine unmittelbaren Auswirkungen auf das geopolitische Risiko hatten, sondern sich erst mit Verzögerung positiv oder negativ auf die breitere Risikolandschaft auswirkten, wenn die Regierungen ihre Politik umsetzten.
Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass Gold zwar im Durchschnitt nicht auf die Ergebnisse früherer Wahlen reagiert hat, der Ausgang dieser Wahl jedoch einen größeren Einfluss auf die Stimmung der Anleger haben könnte. Anhaltende wahlbedingte Unsicherheit und zunehmende geopolitische Bedrohungen werden die Volatilität erhöhen und sich wahrscheinlich auf breitere makroökonomische Variablen auswirken. Dies wiederum könne die Anleger dazu veranlassen, nach Möglichkeiten zur Risikominderung in ihren Portfolios zu suchen und in sichere Häfen wie Gold umzuschichten.
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