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Das geht nicht mehr lange gut – Verzweiflung

16.08.2024  |  Egon von Greyerz
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Ist das oben Geschilderte gänzlich oder teilweise Einbildung oder Schwarzmalerei? Das kann natürlich sein. Allerdings zeigt die Geschichte, dass große historische Phasen genau so oder zumindest sehr ähnlich enden. Da wir es heute mit einer globalen Bubble von noch nie zuvor gesehenem Ausmaß zu tun haben, kann niemand vorhersagen, wann genau die größte Schulden- und Vermögenswertblase der Geschichte platzen wird. Gibt es also keine genauere zeitliche Eingrenzung?

Ich gebe gerne zu, dass ich beim Timing daneben lag. Ich bin der Meinung gewesen, dass die Krise von 2006 – 2009 der auslösende Impuls sein würde. Hier muss den westlichen Regierungen und Zentralbanken zugutegehalten werden, dass sie das System unter gewaltigen Kosten kurzzeitig gerettet haben. Das führte in den vergangenen 15 Jahren aber auch dazu, dass die obersten 0,1 % unbegrenztes Papiervermögen aufbauen konnten, während es den Durchschnittsbürgern immer schlechter geht. Die Kluft zwischen den Superreichen und den Armen hat sich exponentiell ausgeweitet. Im weiteren Verlauf wird das schwerwiegende Konsequenzen für die Gesellschaft haben.

Auch die Kreditexpansion ist seit 2008 exponentiell gewachsen. Sollte das den Regierungen und Zentralbanken auch zugutegehalten werden? Ja und nein. Mit den Rettungsmaßnahmen wurde das Unausweichliche aufgeschoben – sprich: die Implosion der Schuldenmärkte, auf die eine Bankenkrise folgen wird.


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Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.





Verzweiflung

Ich habe vor Kurzem eine Van-Gogh-Ausstellung im Artipelag-Museum in den Stockholmer Schären besucht, die mich an das Thema "menschliche Verzweiflung" denken ließ.

Van Gogh schuf 400 Ölgemälde und 700 Zeichnungen. Trotzdem verkaufte er zu Lebzeiten nur ein einziges Ölgemälde für 700 Franken. Van Gogh hatte psychische Probleme, die höchstwahrscheinlich durch fehlende Einkünfte verschlimmert wurden. In seiner Verzweiflung schnitt er sich das eigene Ohr ab.

In den vergangenen Jahren wurden Van Goghs Gemälde für 50 - 100 Millionen US$ verkauft. Van Goghs Tat zeigt uns, dass Menschen oder Nationen, die verzweifelt sind, auch verzweifelt handeln. In den kommenden Jahren werden wir auf dieser Welt viele solcher Verzweiflungstaten erleben, weil insbesondere die Wirtschaft der westlichen Welt implodierten wird.


Expotentielles Wachstum der US-Verschuldung

Hier gibt es folgendes Dilemma: Seit 2009 steigt das Risiko in den Schuldenmärkten exponentiell an. In dem verlinkten Artikel habe ich exponentielle Bewegungen erklärt. Die untenstehende Tabelle vermittelt einen Eindruck davon.

Die Gesamtverschuldung der USA hat sich in diesem Jahrhundert vervierfacht. Seit dem Jahr 2000 hat sich die öffentliche Verschuldung der USA versechsfacht, und seit der Krise von 2008 ist sie um das Vierfache (bzw. um 26 Billionen US$) gestiegen. Schauen Sie nur, wie steil die Schuldenkurven verlaufen!

Da die USA verzweifelt unbegrenzte Mengen an wertlosem Geld drucken, sehen wir jetzt auch exponentielles Kreditmengenwachstum, welches ein klarer Hinweis auf einen endenden Schuldenzyklus ist.

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