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Bitcoin – Die Ausbruchsrally hat begonnen

11.11.2024  |  Florian Grummes
- Seite 3 -
6. Makro-Update - Trump, der Bitcoin Präsident

Während sich der Melt-up an den US-Aktienmärkten durch die Wahl von Donald Trump nochmals beschleunigt hat, ringt in Deutschland der gescheiterte Bundeskanzler ohne Mehrheit um einen Termin für die Neuwahlen. Zwar ist das Elend der "Ampel" endlich zu Ende, ein Neustart für Deutschland ist aber weit und breit (noch) nicht in Sicht. Gleichzeitig haben die EU sowie die Deutsche Bundesregierung als auch insbesondere die deutschen Mainstream-Medien die Lage und damit den Wahlausgang in den USA mal wieder völlig falsch eingeschätzt. Viel zu einseitig hat man im Vorfeld nur das Lager der US-Demokraten unterstützt. Gerade in Deutschland wurde Kamala Harris viel stärker gemacht, als sie es tatsächlich war.

Dementsprechend schwer tun sich die europäischen Aktienmärkte, den starken Vorgaben aus den USA zu folgen. Stattdessen bestimmen Massenentlassungen und Unternehmenspleiten in der Automobilindustrie und deren Zulieferer die deutschen Schlagzeilen. Auch andere Großkonzerne wie BASF, SAP, Thyssenkrupp, Covestro, Evonik und Miele haben Stellenabbau in großem Stil angekündigt. Dies deutet auf eine branchenübergreifende Wirtschaftskrise hin! Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor enormen Herausforderungen, welche über kurz oder lang zu weiteren Eskapaden an der Druckerpresse führen werden.

Passend dazu hat der klamme Freistaat Sachsen im Sommer rund 50.000 beschlagnahmte Bitcoins zu einem durchschnittliche Verkaufskurs von 52.944 EUR pro Bitcoin (aktuell 70.860 EUR) für einen Gesamterlös von 2,64 Mrd. EUR auf den Markt geworfen. Nur wenige Wochen später versprach Donald Trump im Falle seines Wahlsieges eine nationale US-Bitcoin-Reserve.

Im Gegensatz zu Harris und Biden hat sich Donald Trump während des Wahlkampfs 2024 als "Bitcoin-Präsident" und kryptofreundlicher Kandidat positioniert, was zu einer positiven Stimmung in der Krypto-Community und einem Anstieg des Bitcoin-Kurses geführt hat. Hier sind die Hauptgründe, warum Trump als "Bitcoin-Präsident" wahrgenommen wird:

• Kryptofreundliche Rhetorik: Trump kündigte an, er wolle "aus Amerika die Welthauptstadt für Krypto und Bitcoin machen" und versprach, "der Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident zu sein, den Amerika braucht".

• Regulatorische Lockerungen: Trump stellte eine Deregulierung und unternehmensfreundlichere Richtlinien für die Kryptobranche in Aussicht.

• Personelle Änderungen: Er versprach, den als kryptokritisch geltenden SEC-Chef Gary Gensler zu entlassen und durch eine kryptofreundlichere Person zu ersetzen.

• Nationale Bitcoin-Reserve: Trump kündigte an, eine strategische nationale Bitcoin-Reserve zu schaffen, ähnlich wie die bestehenden Reserven für Gold und Öl.

• Förderung des Bitcoin-Minings: Trump plant, die Energieproduktion auszubauen, um Bitcoin-Mining in den USA zu fördern.

• Krypto-Beirat: Trump versprach, einen Bitcoin- und Kryptobeirat im Weißen Haus zu installieren, um klare regulatorische Richtlinien zu entwickeln.

• Außerdem hat Trump während seines Wahlkampfs versprochen, den Gründer der Online-Plattform "Silk Road“ Ross Ulbricht zu begnadigen. Ulbrichts Fall hat in libertären und krypto-freundlichen Kreisen in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Trump hatte im Wahlkampf um diese Gruppen geworben.

All diese Faktoren haben dazu geführt, dass Trump als "Bitcoin-Präsident" wahrgenommen wird und die Krypto-Community große Erwartungen an seine Präsidentschaft hat. Der Bitcoin-Kurs zog nach Trumps Wahlsieg auf ein neues Allzeithoch von über 77.000 Dollar deutlich an, was als Reaktion auf seine kryptofreundliche Haltung interpretiert wurde. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viele seiner Versprechen tatsächlich umgesetzt werden und welche langfristigen Auswirkungen sie auf den Kryptomarkt haben werden. Trumps Wirtschaftspolitik, die auf Deregulierung und Steuersenkungen abzielt, könnte jedenfalls das US-Wirtschaftswachstum ankurbeln und damit die Attraktivität von Krisenwährungen wie Gold mindern.

Die ausufernden Schuldenprobleme der westlichen Welt und insbesondere Amerikas bleiben jedoch ein zentrales Thema, welches auch Herr Trump nicht lösen wird können. Eine expansive Fiskalpolitik, wie sie unter Trump zu erwarten ist, dürfte die US-Staatsverschuldung und auch die Inflation vielmehr weiter in die Höhe treiben. Allein in den ersten drei Oktoberwochen stieg die US-Staatsverschuldung um weitere 473 Mrd. USD an. Umgerechnet ist jeder Amerikaner jetzt mit 103.700 USD verschuldet. Das ist untragbar. Amerika befindet sich auf der Überholspur zum Bankrott.

Davon sollten sowohl Gold als auch Bitcoin profitieren, denn die Kombination aus hoher Staatsverschuldung und potenzieller Inflation schafft ein Umfeld, in dem alternative Vermögenswerte als Wertaufbewahrung zunehmend an Bedeutung gewinnen.

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Nettovermögen iShares Bitcoin ETF vs. iShares Gold ETF, vom 08. November 2024. Quelle: Bitcoin Archive


Wir vermuten mit Sicht auf die nächsten Wochen und Monate einen Regimewechsel. Nachdem der stark steigende Goldpreis in den letzten Monaten alle anderen Assetklassen in den Schatten gestellt hat, dürfte nun wieder der Bitcoin das Ruder übernehmen. Dank den Bitcoin-ETFs kann jederzeit großes Kapital seitens der institutionellen Investoren in den Bitcoin fließen. Das unterscheidet den aktuellen Bitcoin-Zyklus von vorherigen. Nach nur zehn Monaten ist Blackrocks iShares Bitcoin Trust mit 33,2 Bio. USD verwaltetem Vermögen bereits größer als Blackrocks iShares Gold Trust. Dieser Trend dürfte sich verschärfen.


7. Fazit: Bitcoin - Die Ausbruchsrally hat begonnen

Nach der US-Wahl und dem kometenhaften Anstieg auf ein neues Allzeithoch bei 77.780 USD scheint der Bitcoin ganz kurzfristig etwas heiß gelaufen. Die technischen Indikatoren mahnen zumindest zur Vorsicht, während das Sentiment im Bereich der extremen Gier angelangt ist. Ein taktischer Rücksetzer auf ca. 68.000 bis 72.000 USD könnte nicht nur eine gesunde Marktkorrektur darstellen, sondern auch eine letzte Chance für Nachzügler bieten, bevor der Bitcoin möglicherweise in bisher unerforschte Preisgefilde vordringt.

Im großen Bild signalisiert der Ausbruch aus dem dreijährigen Cup-and-Handle Muster eine fundamentale Stärke, die weit über kurzfristige Preisschwankungen hinausreicht. Unsere nächsten Kurszielen von 100.000 USD und 130.000 USD könnten bis zum Frühjahr 2025 abgearbeitet werden.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


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