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Interview mit Ted Butler

01.02.2008  |  Theodore Butler
(Theodore Butler wird allgemeinhin als die weltweite Autorität auf dem Gebiet von Silber betrachtet. Das folgende Interview fand Ende Januar zwischen Herrn Butler und dem Präsidenten von IRI, James Cook, statt. Dieses Interview gibt Herr Butlers bullische Ansichten über die Zukunft von Silber wieder.)


Cook: Wie wird es ums Silber stehen, wenn wir eine Rezession bekommen?

Butler: Das ist die Frage des Tages! Ich werde bald darüber schreiben. Seit einigen Jahrzehnten, fielen die Rezessionen zum Teil mit den größten Preissteigerungen beim Silber zusammen. Eine Rezession muss deshalb nicht negativ fürs Silber sein.


Cook Wird die industrielle Nachfrage nach Silber im Fall einer weltweiten Rezession nicht in sich zusammenfallen?

Butler: Bis zu einem gewissen Grad ja. Aber das ist auch der einzige Faktor.


[i]Cook: Was sind die anderen Faktoren?


Butler: Das Angebot würde ebenfalls sinken. Silberrecycling würde ebenfalls weniger werden. Silber ist ein Nebenprodukt beim Abbau von Basismetallen und der würde zurückgehen. Neue Minen würden womöglich verschoben werden. Das Angebot würde immer noch stabil sein.


Cook: Und ansonsten?

Butler: Investitionsnachfrage. Wenn die Menschen nervös werden und Anlagen kaufen, die nicht zusammenbrechen oder an nichts, außer an sich selbst gebunden sind, dann steht Silber mit Gold zusammen auf der sehr kurz ausfallenden Liste.


Cook: Gold ist immer gestiegen, wenn die Zinssätze fielen. Würde Silber nicht folgen?

Butler: Gold und Silber bewegen sich freilich schon seit langem im Gleichschritt.


Cook: Wird sich das jemals verändern?

Butler: Ja. Ich denke, dass ist unvermeidlich.


Cook: Die Inflation zieht an. Ist das nicht ein tolles Argument für Edelmetalle?

Butler: Nicht so sehr für mich. Aber ich möchte nicht in Abrede stellen, dass es ein Faktor wäre, wenn genügend Leute so denken würden und auch dementsprechend handelten.


Cook: Werden die Leute Gold nicht dem Silber vorziehen?

Butler: Sicher, sie sind es nicht anders gewohnt. Man interessiert sich mehr für Gold als für Silber. Das macht ja auch die Chance aus. Der durchschnittliche Investor spricht über Gold aber kauft meistens Goldaktien - nicht das Metall. Beim Silber kaufen die Investoren in der Tat mehr Metall.


Cook: Woher wissen sie das?

Butler: Aus den Statistiken für Anlagemünzen der US-Prägeanstalt. Sie zeigen nur mittelmäßige Verkaufszahlen für Gold Eagles und sehr hohe für Silver Eagles - wenn man sie mit den früheren Zahlen vergleicht. Es wird, im Vergleich zu Gold, viel mehr Silber verkauft. Und dann gibt es hier auch noch einen Joker, den so viele übersehen.


Cook: Der da wäre?

Butler: Es gibt sehr wenig Silber, das in Dollar gekauft werden kann. Es wird mehr Geld ins Gold fließen, weil es, in Dollar ausgedrückt, 250-mal so viel Gold gibt wie Silber. Gold wird in Billionen von Dollars gemessen, Silber nur in niedrigen Milliarden.


Cook: Was wird das ausrichten?

Butler: Fließt eine kleine Menge Geld in Silber, so kann das tiefgreifende Auswirkungen auf den Preis haben.


Cook: Wenn sie schon vom Preis sprechen, sind sie immer noch mit ihren Preisvorstellungen untrennbar verbunden, steigt Silber über 100 $ pro Unze?

Butler: "Untrennbar verbunden" wäre jetzt nicht gerade meine Beschreibung aber dieses Ziel scheint weniger weit hergeholt, als noch zu Zeiten, in denen ich anfing, darüber zu schreiben.


Cook: Was passiert mit Silber im Umfeld eines volatilen Aktienmarkts oder eines Bärenmarkts für Aktien?

Butler: Das macht es angenehmer, Silber zu besitzen.


Cook: Was passiert mit Silber, wenn sich die Hebelfinanzwelt der Wall Street weiter auflöst?

Butler: Ich bin, wie sie wissen, kein Schwarzseher aber Umstände, in denen man zur Qualität flüchtet, sollten helfen und Silber nicht schaden.


Cook: Einige Schwarzmaler reden über einen generellen Preiskollaps bei den Rohstoffen. Würde das nicht auch Silber schaden?

Butler: Nicht zwangsläufig. Schauen sie, keiner kann mit Sicherheit sagen, dass wir einen Preiskollaps bei den Rohstoffen bekommen werden. Die Schwarzmaler haben schon oft in der jüngsten Vergangenheit einen Preiskollaps vorhergesagt und sie lagen falsch. Sie könnten eines Tages recht haben, sicher ist das aber nicht.





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