Märkte: SNB und EZB im Fokus - US-Haushalt startet mit prekären Daten!
08:37 Uhr | Folker Hellmeyer
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Sollte es nicht zu massiven Neuausrichtungen Kontinentaleuropas in der Geopolitik (u.a. Abkehr von WTO unzulässiger Sanktionspolitik, Hinwendung zu interessenorientierte Politik) und Wehrhaftigkeit bezüglich des US-IRA-Programms als auch Reformpolitik pro Leistung und contra Staatswirtschaft kommen, wird es für Europa, das am Rand der Kontinentalplatte liegt (kein Vorteil), ein unliebsames Erwachen geben.Das bisherige malade Datenpotpourri wäre dann nur ein zarter Vorgeschmack. Die Mahnungen und Warnungen einiger Analysten wurden in der Vergangenheit überhört. Sehen Sie diese Worte als eine weitere Mahnung und Warnung, wird sie auch überhört werden? Manchmal lässt sich Geopolitik und Politik besser mit Sarkasmus verarbeiten. Der EU-Abgeordnete Martin Sonneborn befleißigte sich dieser sarkastischen Übung ob dieses Themas. Für Interessierte hier der Link.
US-Haushalt startet mit prekären Daten!
Das Federal Budget wies per Berichtsmonat November ein Defizit in Höhe von 367, 0 Mrd. USD aus. Die Prognose lag bei -353,0 Mrd. USD. Werfen wir einen Blick auf den jüngeren Verlauf seit 2019 (vor Corona).
Der kombinierte Oktober- und Novemberwert reüssierte mit dem höchsten Defizit in der Historie dieser Datenreihe (siehe Grafik).
Kommentar: Bisher schauen die Märkte ob dieses US-Mankos weg. Die zukünftige Regierung Trump erhält einen Vertrauensvorschuss. Das ist verständlich, da die kommende Regierung viele der strukturellen Probleme adressieren will (Aristoteles). Dieses Haushaltsproblem gilt es, zu nivellieren und/oder zu lösen, denn es erodierte ansonsten die Zukunftsfähigkeit des US-Status. Das inkludiert die Rolle des USD im globalen Finanzgefüge.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Portugals CPI (J) bei 2,5%
Portugal: Die Verbraucherpreise verzeichneten per Berichtsmonat November im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,5%. Beides entsprach den vorläufigen Werten.
USA: Verbraucherpreise erwartungsgemäß
Die US-Verbraucherpreise nahmen per November im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose 0,3%, Vormonat 02,%) zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,7% (Prognose 2,7%, Vormonat 2,6%). Die Kernrate der Verbraucherpreise legten per November im Monatsvergleich um 0,3% und im Jahresvergleich um 3,3% zu. Beides entsprach den Prognosen als auch den Vormonatswerten. Der MBA-Hypothekenmarktindex stellte sich per 6. Dezember 2024 auf 225,5 Punkte nach zuvor 213,9 Zählern.
Kanada: Zentralbank senkt Leitzins um 0,50% auf 3,25%
Die Zentralbank Kanadas senkte den Leitzins auf der Dezembersitzung von zuvor 3,75% auf 3,25%. Das entsprach der Erwartungshaltung am Finanzmarkt.
Russland: Verbraucherpreisdynamik nimmt stärker zu (J. 8,9%)
Die Verbraucherpreise stiegen per November im Jahresvergleich um 8,9% (Prognose 8,7%, Vormonat 8,5%).
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0300 – 1.0330 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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