Die Baisse hat begonnen - die Rezession vermutlich auch
16.02.2008 | Claus Vogt
Ist es nicht erstaunlich, wie sehr sich in den vergangenen Wochen die veröffentlichte Meinung über die Aussichten der Wirtschaft und der Aktienmärkte verändert hat? Wie sich die Einschätzungen des Zustands des Bankenwesens und des Finanzsystems gewandelt haben? Wie die vollmundigen Versicherungen seitens berühmter Notenbanker verstummt sind, die eine Ausweitung der im Subprime-Segment zuerst sichtbar gewordenen Krise nicht wahrhaben wollten? Und wie schnell die geldpolitisch Verantwortlichen in Panik verfallen sind und massiv die Zinsen gesenkt haben?
Trotz der vielen Jahre, die ich mich bereits mit den Finanzmärkten und ihren wichtigsten Manipulateuren, den an Hybris und Opportunismus leidenden Notenbankern, beschäftige, faszinieren mich die großen, zyklischen Trendwenden an den Märkten noch immer. Nichts ist lehrreicher und amüsanter für einen Finanzmarktbeobachter als die Aktionen und Reaktionen der Notenbanker und anderer Finanzmarktclowns am Beginn einer zyklischen Trendwende.
Allerdings machte er uns die Arbeit nicht gerade leicht. Denn Mitte des Jahres kam es zu einer kleinen Gegenbewegung als der Indikator noch einmal leicht positiv wurde. Dieses ungewöhnliche Verhalten erwies sich erwartungsgemäß aber nicht als Trendwende, sondern nur als kurzes Intermezzo.
Der Index der US-Frühindikatoren hat erneut hervorragende Dienste geleistet
In den vergangenen Monaten habe ich Sie immer wieder auf die deutlich zunehmende Rezessionswahrscheinlichkeit hingewiesen. Dabei stützte ich meine Analysen unter anderem auf den Index der US-Frühindikatoren, dessen Qualitäten ich Ihnen ausführlich beschrieb. Seit Anfang 2007 gab dieser hervorragende, aber dennoch wenig bekannte und wenig beliebte Indikator ein Rezessionssignal.
Leider variiert die Vorlaufzeit des Indikators ganz erheblich. Manchmal begann die signalisierte Rezession bereits nach wenigen Monaten, manchmal ließ sie sehr viel länger auf sich warten. Auf dieses Manko habe ich Sie natürlich ebenso hingewiesen wie auf die Tatsache, dass mir ein besseres Instrument zur Prognose zyklischer Wendepunkte leider nicht bekannt ist. Folglich riet ich vorsichtigen Anlegern dazu, das Signal des Indikators ernst zu nehmen und ihre Depots entsprechend konservativ zu strukturieren.
Hat die Rezession schon begonnen?
Mittlerweile hat es sich gezeigt, dass unser Vertrauen in die bisher so erfolgreichen ökonomischen Frühindikatoren auch in diesem Zyklus wieder gerechtfertigt war. Das US-Wirtschaftswachstum ist der ersten offiziellen Schätzung zufolge im vierten Quartal 2007 auf extrem magere 0,6% gefallen, und auch in Europa hat die Dynamik bereits deutlich nachgelassen. Außerdem haben die Aktienmärkte weltweit einen ungewöhnlich schwachen Jahresausklang erlebt und einen noch schwächeren Januar 2008, während die Märkte für die vergleichsweise sicheren Staatsanleihen ebenso haussierten wie der Goldpreis.
Die Frühindikatoren zeigen noch keine Anzeichen einer möglichen Trendwende zum Besseren. Sie befinden sich jetzt auf einem Niveau, das in der Vergangenheit mit Rezessionen einherging. Vermutlich hat die Rezession in den USA also bereits begonnen, vielleicht schon im Dezember. Gewissheit werden wir erst in einigen Monaten erhalten, wenn dem für die Messung von Rezessionen zuständigen Bureau of Economic Research alle dazu erforderlichen Daten vorliegen werden.
Eine Bestätigung unserer Rezessionsvermutung kommt jetzt bereits von den gleichlaufenden Indikatoren wie beispielsweise den Arbeitsmarktdaten oder den Einzelhandelsumsätzen. So stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember von 4,67% auf 4,97% an. Und die prozentuale Zunahme der Einzelhandelsumsätze war in den Monaten November/Dezember so schwach wie letztmals im Jahr 2001, in der Endphase der damaligen Rezession. Außerdem ist der von der US-Notenbank berechnete National Activity Index im vierten Quartal 2007 auf minus 0,67 gefallen. Er misst die Entwicklung von 85 Wirtschaftsindikatoren aus den Bereichen Produktion und Einkommen, Arbeitsmarkt, Konsum und Wohnungsmarkt sowie Warenbestände, Absatz und Auftragslage. Damit befindet er sich genau an der Grenzlinie zu einer Rezession.
Trotz der vielen Jahre, die ich mich bereits mit den Finanzmärkten und ihren wichtigsten Manipulateuren, den an Hybris und Opportunismus leidenden Notenbankern, beschäftige, faszinieren mich die großen, zyklischen Trendwenden an den Märkten noch immer. Nichts ist lehrreicher und amüsanter für einen Finanzmarktbeobachter als die Aktionen und Reaktionen der Notenbanker und anderer Finanzmarktclowns am Beginn einer zyklischen Trendwende.
Allerdings machte er uns die Arbeit nicht gerade leicht. Denn Mitte des Jahres kam es zu einer kleinen Gegenbewegung als der Indikator noch einmal leicht positiv wurde. Dieses ungewöhnliche Verhalten erwies sich erwartungsgemäß aber nicht als Trendwende, sondern nur als kurzes Intermezzo.
Der Index der US-Frühindikatoren hat erneut hervorragende Dienste geleistet
In den vergangenen Monaten habe ich Sie immer wieder auf die deutlich zunehmende Rezessionswahrscheinlichkeit hingewiesen. Dabei stützte ich meine Analysen unter anderem auf den Index der US-Frühindikatoren, dessen Qualitäten ich Ihnen ausführlich beschrieb. Seit Anfang 2007 gab dieser hervorragende, aber dennoch wenig bekannte und wenig beliebte Indikator ein Rezessionssignal.
Leider variiert die Vorlaufzeit des Indikators ganz erheblich. Manchmal begann die signalisierte Rezession bereits nach wenigen Monaten, manchmal ließ sie sehr viel länger auf sich warten. Auf dieses Manko habe ich Sie natürlich ebenso hingewiesen wie auf die Tatsache, dass mir ein besseres Instrument zur Prognose zyklischer Wendepunkte leider nicht bekannt ist. Folglich riet ich vorsichtigen Anlegern dazu, das Signal des Indikators ernst zu nehmen und ihre Depots entsprechend konservativ zu strukturieren.
Hat die Rezession schon begonnen?
Mittlerweile hat es sich gezeigt, dass unser Vertrauen in die bisher so erfolgreichen ökonomischen Frühindikatoren auch in diesem Zyklus wieder gerechtfertigt war. Das US-Wirtschaftswachstum ist der ersten offiziellen Schätzung zufolge im vierten Quartal 2007 auf extrem magere 0,6% gefallen, und auch in Europa hat die Dynamik bereits deutlich nachgelassen. Außerdem haben die Aktienmärkte weltweit einen ungewöhnlich schwachen Jahresausklang erlebt und einen noch schwächeren Januar 2008, während die Märkte für die vergleichsweise sicheren Staatsanleihen ebenso haussierten wie der Goldpreis.
Die Frühindikatoren zeigen noch keine Anzeichen einer möglichen Trendwende zum Besseren. Sie befinden sich jetzt auf einem Niveau, das in der Vergangenheit mit Rezessionen einherging. Vermutlich hat die Rezession in den USA also bereits begonnen, vielleicht schon im Dezember. Gewissheit werden wir erst in einigen Monaten erhalten, wenn dem für die Messung von Rezessionen zuständigen Bureau of Economic Research alle dazu erforderlichen Daten vorliegen werden.
Eine Bestätigung unserer Rezessionsvermutung kommt jetzt bereits von den gleichlaufenden Indikatoren wie beispielsweise den Arbeitsmarktdaten oder den Einzelhandelsumsätzen. So stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember von 4,67% auf 4,97% an. Und die prozentuale Zunahme der Einzelhandelsumsätze war in den Monaten November/Dezember so schwach wie letztmals im Jahr 2001, in der Endphase der damaligen Rezession. Außerdem ist der von der US-Notenbank berechnete National Activity Index im vierten Quartal 2007 auf minus 0,67 gefallen. Er misst die Entwicklung von 85 Wirtschaftsindikatoren aus den Bereichen Produktion und Einkommen, Arbeitsmarkt, Konsum und Wohnungsmarkt sowie Warenbestände, Absatz und Auftragslage. Damit befindet er sich genau an der Grenzlinie zu einer Rezession.