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Der Hebel des HUI auf Gold (4)

22.02.2008  |  Adam Hamilton
Als Aktienmarkt-Sektor sind Goldaktien undurchsichtig, zunehmend volatil und scheinbar dauernd unbeliebt. Trotzdem entscheiden sich Investoren und Spekulanten dazu, welche zu halten. Warum? Weil Goldaktien in der Vergangenheit die zugrunde liegenden Anstiege von Gold stark verstärkt haben. Trader setzen darauf, dass diese Outperformance in der Zukunft anhalten wird.

Die Outperformance war in diesem Bullenmarkt bisher enorm. In den letzten Wochen war der ungehedgte HUI-Goldaktien-Index, um 1237% über den Stand vom Beginn des Bullenmarktes im November 2000 gestiegen. Das ist der höchste Stand in diesem Bullenmarkt. Dieser unglaubliche Anstieg wurde von einem Anstieg des Goldpreises um 262% angetrieben, dessen eigener Bullenmarkt im April 2001 startete. Somit hat der HUI bis jetzt die Anstiege von Gold um den Faktor 4,7 vervielfacht!

Dieser fantastische Hebel half frühzeitigen Goldaktien-Investoren und -Spekulanten, in diesem Bullenmarkt ein Vermögen zu machen. Wir haben Goldaktien seit Beginn dieses Bullenmarktes aktiv gehandelt, wodurch unsere Abonnenten starke Gewinne erzielen konnten. Trotz dieser sehr profitablen Vergangenheit würde ich diesen Sektor sofort verlassen, wenn ich dachte, dass Goldaktien nicht länger einen Hebel auf Gold bieten würden.

Goldminen sind ein sehr riskantes Geschäft, durchzogen von dazugehörigen Gefahren wie dem Goldpreis-Risiko, geologischen Risiken, Risiken im Betrieb und geopolitischen Risiken. Gold, auf der anderen Seite, hat nur das Preisrisiko. Goldaktien müssen die Gold-Anstiege also verstärken, um die weit höheren Risiken zu kompensieren. Wenn sie das nicht tun, besteht kein Grund sie zu halten. In einer solchen Situation wären Trader weit besser beraten, in Gold alleine zu investieren.

Das erklärt, warum die Zahl der Goldaktien-Trader heutzutage nur langsam zunimmt. Seit den Tiefs von Mitte August 2007 stieg Gold um höchstens 42,6%, während der HUI um 60,3% stieg. Das bedeutet nur eine 1,4-fache Verstärkung in diesem Aufschwung. Das ist in der Tat beunruhigend niedrig. Sind Goldaktien gestorben? Sind wir besser beraten, diese in den Wind zu schießen und Gold alleine zu traden?

Nachdem ich diese Hebelwirkung sorgfältig beobachtet habe und viele Trader gehört habe, die sich darüber schon seit Jahren beschweren, bin ich überzeugt davon, dass sie bedauerlicherweise missverstanden wird. Der Hebel des HUI auf Gold ist sehr real und kraftvoll und hat Goldaktien-Tradern zu enormen Gewinnen verholfen. Nichtsdestotrotz entwickelt dieser sich schrittweise in einem eigenen Zeitrahmen, obwohl Trader versuchen, ihn in einen künstlichen kurzen Zeitrahmen zu zwängen.

Es ist amüsant anzusehen, wie naive Trader versuchen, dieses Langzeit-Phänomen in einen sehr kleinen Rahmen zu zwängen. Wenn sie Gold an einem einzelnen Tag um beispielsweise 1% ansteigen sehen, erwarten sie einen sofortigen Anstieg des HUI um 4% bis 5%. Wenn der HUI nicht sofort ansteigt, bekommen sie Angst und prophezeien, dass Goldaktien gestorben sind.

Wie diese Charts deutlich machen, ist diese Hebelwirkung keine eiserne, minutiöse Regel, die wir Tag für Tag erwarten können. Stattdessen ist es ein langfristiges Phänomen, das über Monate und Jahre schrittweise zu- und abnimmt. Wie bei vielen langfristigen Trends in den Märkten, können Trader auch dieses leicht verpassen, wenn sie sich so sehr auf das Tagesgeschehen konzentrieren, dass sie den weit wichtigeren langfristigen Trend vergessen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hebel vom HUI auf Gold zu analysieren. Eine davon ist, das HUI/Gold-Ratio zu betrachten. Eine direktere Methode ist es, nur die reine Hebelwirkung über besonders bedeutsame Zeitabschnitte zu beobachten. Für mich als langfristigen Goldaktien-Trader sind keine Zeitabschnitte wichtiger als große HUI-Aufschwünge und -Korrekturen. Trader, die in den Aufschwüngen long und in den Korrekturen short oder neutral sind, können enorme Gewinne erzielen.

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