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Der Hebel des HUI auf Gold (4)

22.02.2008  |  Adam Hamilton
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Hier ist der aktuelle HUI-Bullenmarkt (in Blau) über den Gold-Bullenmarkt (in Rot) aufgetragen. Bisher haben Goldaktien in diesem Bullenmarkt sieben große Aufschwünge sowie sieben große Korrekturen hinter sich, die im Folgenden als Segmente bezeichnet werden. Zu den Segmenten, welche durch die zwischenzeitlichen HUI-Hochs und -Tiefs festgelegt sind, sind die jeweiligen Zunahmen oder Verluste des HUI und auch von Gold notiert. Wenn man diese Zahlen dividiert, erhält man die gelben Zahlen, den jeweiligen Hebel pro Segment.

Im Jahr 2003 zum Beispiel, stieg der HUI im vierten großen Aufschwung seines Bullenmarktes um 125%. Über dieselbe Zeitspanne stieg Gold um 23%. Das bedeutet einen 5,5-fachen Hebel des HUI auf Gold im vierten Aufschwung. Beachten Sie, dass diese Segment-Vergleiche für den HUI optimiert sind. Hier dreht es sich um den Hebel des HUI auf Gold, nicht um den nicht vorhandenen Hebel von Gold auf den HUI.

Große zwischenzeitliche Extremwerte von Gold treten in der Nähe der Extremwerte des HUI auf, aber nicht immer am selben Tag. Allgemein sind sie zeitlich gesehen ziemlich nahe beisammen, die Hochs oder Tiefs von Gold treten etwa im Bereich von einer Woche um jene des HUI auf. Dadurch dass sich die Anstiege/Verluste in diesem Chart auf die jeweiligen HUI-Segmente beziehen, sind diese für den HUI zwar präzise, für Gold aber zwangsläufig nicht, da sie ebenfalls in dem Zeitraum des HUI-Segments, unabhängig von Gold-Extremwerten, berechnet wurden.

Dieser Chart bietet uns verschiedenste interessante Einsichten. Bei den Aufschwüngen erkennt man, dass der Hebel des HUI auf Gold kleiner wird, je länger der Bullenmarkt andauert. Aufschwung 2, der im Juni 2002 endete, brachte einen 7,2-fachen Hebel, während Aufschwung 6, der im Mai 2006 endete, nur einen 2-fachen Hebel zustande brachte. Obwohl sich einzelne Aufschwünge deutlich voneinander unterscheiden, erkennt man doch den allgemeinen Trend, dass der Hebel des HUI auf Gold abnimmt.

Ein paar wichtige Faktoren tragen dazu bei. Der erste ist, dass die Gesellschaften des HUI wachsen, je höher der HUI steigt. Dann braucht es viel mehr Kapital, um ähnliche Anstiege wie zuvor anzutreiben. Die Verdoppelung von 36 auf 72, ausgehend vom langfristigen Bärenmarkt-Tief Ende 2000, war viel leichter zu erreichen, als es die Verdopplung von 300 Mitte August 2007 auf 600 in den kommenden Monaten wäre. Größere Gesellschaften sind träger und daher langsamer zu bewegen.

Zweitens werden die Aufschwünge von Gold in der zweiten der drei Phasen eines Gold-Bullenmarktes viel größer. Im sechsten großen Aufschwung, der im Mai 2006 endete, stieg der HUI um 137%. Das ist der zweitgrößte Aufschwung im gesamten Bullenmarkt. Trotzdem betrug der Hebel auf Gold nur das 2-fache, da Gold gleichzeitig in seinem ersten großen Phase-2-Aufschwung um 68% anstieg. Machte das Goldaktien zu einem schlechten Investment? Auf keinen Fall! Kein Trader, der halbwegs bei Verstand ist, würde sich einen Sektor entgehen lassen, der einen Anstieg von 137% in einem Jahr vorweisen kann.

Größere und daher trägere Goldminen-Gesellschaften kombiniert mit viel größeren Gold-Aufschwüngen lassen den Hebel vom HUI auf Gold nach und nach kleiner werden, je länger diese Bullenmärkte andauern. Ich denke nicht, dass das ein Problem ist, so lange die Anstiege in HUI-Aufschwüngen groß bleiben und dieser die Gold-Anstiege noch immer verstärkt. Meiner Meinung nach sind Goldaktien deren Risiko wert, so lange der Hebel, über gesamte große Gold-Aufschwünge betrachtet, über dem 1,5-fachen bleibt.

Eine Verstärkung der Gold-Anstiege um das 1,5-fache klingt für mich akzeptabel, für Sie aber vielleicht nicht. Jeder Trader hat diese Entscheidung durch die Abwägung der Risiken von Goldaktien im Vergleich zu jenen von Gold selbst zu treffen. Jedoch kann keine gute Entscheidung getroffen werden, so lange sie nicht verstehen, wie sich der Hebel vom HUI auf Gold in diesem Bullenmarkt entwickelte.

Interessanterweise sind die großen HUI-Rückgänge dem Trend mit dem kleiner werdenden Hebel nicht gefolgt, dieser bleibt ziemlich konstant beim Faktor 5. Nichts bringt Goldaktien-Trader leichter zum verkaufen als ein fallender Goldpreis. Dieses größer werdende Abwärts-Risiko ist ein Grund, warum es so wichtig ist, den Aufschwung- und Korrektur-Rhythmus des HUI zu kennen. Korrekturen müssen gemieden oder mit Shortpositionen gehandelt werden, um die gesamten Gewinne zu maximieren.

Ein Problem bei langfristigen Charts ist, dass frühe prozentuelle Anstiege nicht mehr visuell vergleichbar sind. Zum Beispiel sieht der 60%-Anstieg des jungen achten Aufschwung seit Mitte August weit größer aus als der viel größere 113%-Anstieg des ersten Aufschwung Anfang 2001. Um diese Verzerrung aus der Welt zu schaffen, habe ich im nächsten Chart jedes Segment einzeln indiziert. Jeder große Aufschwung oder jede große Korrektur beginnt bei 100 und entwickelt sich von dort aus.

Wenn diese Segmente individuell indiziert werden, kann man prozentuelle Anstiege oder Verluste perfekt miteinander vergleichen. Während zwar der Hebel des HUI in den Aufschwüngen kleiner wird, ist das bei den absoluten HUI-Anstiegen in den großen Aufschwüngen nicht der Fall. Die Anstiege von Gold sind in Phase 2 viel größer, wie Aufschwung 6 zeigt. Das spricht aber nicht gegen die enormen Gewinne in den Aufschwüngen des HUI.

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