Gerangel um deutsche Goldreserven
21.12.2004 | Robert Hartmann
Die Diskussion um Sinn oder Unsinn von Goldverkäufen aus den offiziellen deutschen Reserven ist voll entbrannt. Mehrere Zeitungen berichteten über einen Vorstoß des Bundesfinanzministers Hans Eichel, die Option zur Veräußerung von 600 Tonnen Gold im Gegenwert von 6,4 Mrd. Euro zu ziehen, und so die Einhaltung der europäischen Stabilitätskriterien zu ermöglichen. Diese Option wurde im Frühjahr mit Vertretern der 15 europäischen Nationalbanken ausgehandelt. Damals wurde das Washingtoner Abkommen um weitere 5 Jahre bis 2009 verlängert. Innerhalb dieses Zeitraums dürfen insgesamt 2.500 Tonnen Gold am Markt verkauft werden. Das Direktorium der Bundesbank scheint aber nichts von den Plänen des Finanzministers zu halten. Gerüchten zufolge haben sechs der acht Mitglieder einem Verkauf nicht zugestimmt. Bundespräsident Weber versucht derzeit die Wogen zu glätten und stellt dabei unmissverständlich klar, dass er die Reduzierung der Goldbestände nicht forciere.
Aus unserer Sicht ist diese Diskussion überflüssig. Angesichts der Neuverschuldung von über 65 Mrd. Euro im Vorjahr (Bund, Länder und Gemeinden) sind die Erlöse aus den Goldverkäufen ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Argument "Gold bringt keine Zinsen" hat in diesem Zusammenhang keinerlei Bedeutung. Vielmehr sollte angesichts maroder sozialer Sicherungssysteme und horrender Staatsverschuldung das Thema "Vertrauensbildung" oberste Priorität genießen. Goldverkäufe verbieten sich in Zeiten wie diesen!
Diese Erfahrung musste auch Großbritannien machen. Zwischen 1999 und 2002 trennte sich das englische Schatzamt von rund 500 Tonnen des gelben Metalls, um die Erlöse in zinsbringenden Papieren oder Fremdwährungen anzulegen. Bis heute kostete diese Aktion den englischen Steuerzahler mehrere 100 Millionen Pfund. Das Gold wurde damals nahe den 20-Jahres Tiefstständen verkauft und die Anlage in verzinslichen Dollarpapieren erwies sich nach dem Verfall des Greenback als falsche Strategie. Hoffentlich besinnen sich unsere Politiker angesichts dieser Erfahrungen.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag
© Robert Hartmann
pro aurum GmbH & Co. KG, Grillparzerstraße 46, 81675 München
Aus unserer Sicht ist diese Diskussion überflüssig. Angesichts der Neuverschuldung von über 65 Mrd. Euro im Vorjahr (Bund, Länder und Gemeinden) sind die Erlöse aus den Goldverkäufen ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Argument "Gold bringt keine Zinsen" hat in diesem Zusammenhang keinerlei Bedeutung. Vielmehr sollte angesichts maroder sozialer Sicherungssysteme und horrender Staatsverschuldung das Thema "Vertrauensbildung" oberste Priorität genießen. Goldverkäufe verbieten sich in Zeiten wie diesen!
Diese Erfahrung musste auch Großbritannien machen. Zwischen 1999 und 2002 trennte sich das englische Schatzamt von rund 500 Tonnen des gelben Metalls, um die Erlöse in zinsbringenden Papieren oder Fremdwährungen anzulegen. Bis heute kostete diese Aktion den englischen Steuerzahler mehrere 100 Millionen Pfund. Das Gold wurde damals nahe den 20-Jahres Tiefstständen verkauft und die Anlage in verzinslichen Dollarpapieren erwies sich nach dem Verfall des Greenback als falsche Strategie. Hoffentlich besinnen sich unsere Politiker angesichts dieser Erfahrungen.
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