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Interview mit Ted Butler

23.05.2008  |  Theodore Butler
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Cook: Aber die Preise sind gestiegen und Silber hat besser abgeschnitten als Gold, Platin und Palladium, was nur heißt, dass die Silberpreise nicht gedrückt werden. Sie behaupten aber, dass sie gedrückt sind und dass die große Short-Position beim Silber der Hauptgrund dafür ist. Richtig?

Butler: Ja. Die Preise sind gestiegen - trotz der Manipulation. Das ist das, was jeder sehen kann. Ich habe nie behauptet, dass der Preis allein ein Beweis für Manipulation ist. Meine Ansicht ist ganz einfach - die konzentrierte Short-Position ist in Bezug auf die Manipulation der Beweis des ersten Anscheins. Ohne diese Konzentration würden Gold und Silber viel höhere Preis haben. Man tut dort alles erdenklich Mögliche, um diese einfache Aussage zu umgehen und zu vermeiden.


Cook: Im Bericht geht man sogar soweit zu sagen, dass die große Short-Position beim Silber mit höheren Silberpreisen in Verbindung zu bringen ist - und nicht mit niedrigeren. Liege ich da richtig?

Butler: Ich bin nicht sicher, was genau man damit sagen wollte und ich denke nicht, dass ich das auch noch deuten sollte. Übrigens sagen wir die ganze Zeit, dass die Kommission dies und das sagt. Es ist schon eigenartig, dass kein Name im Bericht auftaucht. Nicht, dass ich irgendjemanden zur Last lege, er habe diesen Bericht nicht unterschrieben. Gorhams Name wurde allerdings im alten Bericht erwähnt, aber er schied aus dem Amt, gleich nach Erscheinen des alten Berichts.


Cook: An einer Stelle im Bericht heißt es, dass es keine Verbindung zwischen den Konzentrationsniveaus und den Silberpreisen gibt. An anderer Stelle steht "das Gegenteil ist wohl eher der Fall, größere Short-Futures-Positionen können mit höheren Preisen in Verbindung gebracht werden und nicht mit niedrigeren." Können Sie uns diese Unstimmigkeit erklären?


Butler: Ich glaube, so etwas nennt man, "mit gespaltener Zunge reden". An einer Stelle gibt man sogar den Rat, denjenigen mit Vorsicht zu begegnen, die den Kauf von Silber empfehlen; das haben sie auch schon im Brief von 2004 gemacht, damals als Silber noch unter 6 $ lag. An anderer Stelle zeigen sie auf, dass Silber die beste Investitionsleistung unter allen anderen Metallen hingelegt hat.


Cook: Was lesen Sie daraus?

Butler: Es sagt mir, dass man sich bei seinen Investitionsentscheidungen nicht auf ihren Rat verlassen soll. Ich möchte ihnen gerne eine Frage stellen.


Cook: Die da wäre?

Butler: Wann kommen wir hier zum eigentlichen Thema?


Cook: Wie meinen Sie das?

Butler: Ich meine, werden sie mich jetzt weiterhin bitten, auf all die absichtlich irreführenden Punkte im Bericht einzugehen oder können wir das überspringen und gleich zum wichtigen Punkt kommen.


Cook: Welcher denn?

Butler: Zum Beispiel dazu, was mit diesem auf 16 Seiten ausgedehnten Bericht hauptsächlich bezweckt wird.


Cook: Bitte, dann schießen Sie mal los.

Butler: Das ist ein sehr wichtiger Bericht - so wie auch der Bericht aus dem Jahr 2004. Wenn man seinen Verstand ein wenig anstrengt, dann erkennt man, dass es beim Silber ein wirkliches Problem gibt. Die Aufsichtsbehörden und die großen Shorts sind in der Klemme; sie wissen das auch und der Bericht bestätigt es zudem.


Cook: Und weiter?

Butler: Es zeigt sich an der Tatsache, dass sich die CFTC so abmüht, nur um zu sagen, dass es beim Silber kein Problem gibt. Die Frage, warum die große konzentrierte Short-Position so groß ist, betrifft den wichtigsten Aufgabenbereich der Aufsichtsbehörden, so sehr, dass sie es gar nicht direkt ansprechen können. Sie müssen soviel Tinte und Papier verschwenden, um nicht auf die wahren Tatsachen zu sprechen zu kommen.


Cook: Sie sagen also, dass die Angelegenheit unnötig verkompliziert wird?

Butler: Exakt. Ich gebe zu, dass es ein durchaus komplexes Thema ist. Die meisten Menschen verstehen nicht einmal das Konzept hinter einem Leerverkauf - wie kann man etwas verkaufen, das man nicht besitzt? Deswegen versuche ich die Dinge so einfach wie möglich zu erklären. Aber die CFTC hat Zuflucht zu einem komplexen Thema genommen und macht es noch komplexer, indem sie nicht direkt auf meine einfachen Fragen und Vorwürfe reagiert.


Cook: Warum sollte sie das tun?

Butler: Man hat dort keine Wahl. Was könnten sie denn sagen? Ja, es gibt ein Problem beim Silber, weil wir eine solch große und konzentrierte Short-Position haben, dass wir gar nicht wissen, wie man sie noch auflösen könnte, ohne dass der Preis damit in den Himmel katapultiert würde und ohne dass unsere Ruf beschmutzt würde?


Cook: Das glauben Sie wirklich?

Butler: Definitiv! Wenn sie auch nur einen kleinen Teil des Problems zugeben würden, wären sie auch zum Handeln gezwungen. Indem man sagt, es gäbe keine Manipulation, unterliegt man auch nicht dem Zwang gegen die Shorts vorzugehen. Sie können mit größter Sicherheit davon ausgehen, dass die Aufsichtsbehörden sofort zur Stelle wären, wenn es in irgendeinem Markt zu Konzentrationen von 80% auf der Long-Seite kommen würde.





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