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Basismetallvorräte und Preise (Teil 4)

11.08.2008  |  Adam Hamilton
Als im Jahr 2003 der Bullenmarkt für unedle Metalle begann, konnten sich nur Wenige auf die kommenden stürmischen Zeiten einstellen. Viele konnten mit den steigenden Preisen umgehen, aber die riesigen Parabeln, die sich zwischen 2005 und 2007 entfalteten, waren sehr beeindruckend. Vom tiefsten zum höchsten Punkt stiegen die Preise für Kupfer, Zink, Nickel, Blei und Aluminium um 475%, 523%, 650%, 829%, und 137%.

Dieser Anstieg der Basismetallpreise stellte nicht nur einen weiteren Ausbruch in der Rohstoffbranche dar, sondern gab uns auch die Gewissheit, dass ein globaler säkularer Rohstoffbullenmarkt vor uns liegt. Da Öl und Gold den Weg bereits ebneten, öffnete das ökonomische Ungleichgewicht in der Branche der in der gesamten Produktion verwendeten Metalle den Tradern die Augen.

Seit den höchsten Punkten dieser stürmischen Parabeln haben die Basismetalle ihren Glanz anscheinend verloren. Nach Korrekturen und Stabilisierungen hat sich immer weniger auf dem Markt getan und der allgemeine Trend blieb auf der Strecke.

Aber zum Ärger des Durchschnittstrader, der sich in letzter Sekunde entscheidet, waren diese Korrekturen für das Wohl ihrer Bullenmärkte notwendig. Die Preise können nun einmal nicht für immer steigen. Die Branche der unedlen Metalle nahm aufgrund der bevorstehenden Korrekturen den Tradern die Euphorie.

Während die Basismetallpreise für viele Rohstoffe abrutschten, sind ihre Bullenmärkte immer noch intakt. Auch wenn es nur langsam vorangeht, ist es wichtig, an der Spitze der Märkte zu bleiben.

Die Daten der London Metal Exchange (LME) haben geholfen, die Kraft der Basismetallmärkte beurteilen zu können.

Die LME ist die größte Metallbörse der Welt, auf der mit den meisten Buntmetallen gehandelt wird und ist die verlässlichste Quelle für die täglichen Metallkurse. Auf der LME wird mit Futures und Optionen gehandelt wie auf keiner anderen Börse. Aber abgesehen von diesen Hauptfunktionen, ist die entscheidende Funktion der LME die physische Aufbewahrung der Metalle.

Die LME lagert Basismetalle, um die Preiskonvergenz zu gewährleisten und Metalle liefern zu können, wenn ein Kontrakt eingelöst wird. Seit Hedgegeschäfte und Spekulationen zu den allgemein bekannten Formen des Handels auf den Rohstoffbörsen gehören und nur ein geringer Prozentsatz der Kontrakte mit einer Lieferung enden, haben die Vorräte eher einen Nutzen für diese Sonderfälle.

Da ein Großteil des Basismetallhandels direkt zwischen Hersteller und Konsument stattfindet, sind diese LME Vorräte im Wesentlichen Vorräte für den Notfall. Wenn es also ein Ungleichgewicht zwischen dem globalen Angebot und der Nachfrage gibt, haben die Konsumenten die Möglichkeit, die Vorräte, die in Hunderten von Lagerhäusern auf der ganzen Welt existieren, für sich zu beanspruchen.

Die LME Vorräte schwanken jeden Tag, da es einen konstanten Zuwachs und Verlust der Lagerbestände gibt. Aber wenn der Verlust den Zuwachs für längere Zeit übertrifft, bedeutet das, dass der Bedarf der Konsumenten nicht über die regulären Angebotswege befriedigt werden kann. Und umgekehrt, wenn der Zuwachs den Verlust für längere Zeit übersteigt, heißt das, dass die Lieferanten Metalle schneller produzieren als sie aufgebraucht werden.

Deshalb können die Schwankungen der LME Vorräte helfen, das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu erfassen. Trader betrachten diese Schwankungen mit größter Sorgfalt, da sie die Preise der Basismetalle intensiv beeinflussen.

Seit die LME jeden Tag Zahlen über die Vorräte und Preise veröffentlicht, können wir diese Zahlen in Charts darstellen. So erhalten wir eine exzellente, visuelle Darstellung des Verhältnisses zwischen Angebot und Preis. In den letzten Jahren haben wir gesehen, dass diese beiden Faktoren sehr eng im Zusammenhang miteinander stehen. Während diese Korrelation nicht immer sehr aufschlussreich war, war sie es jedoch in den Jahren der Bärenmärkte.

Diese Korrelation wurde durch die stark wachsende Basismetallnachfrage, die die Vorräte auf historische Tiefstwerte brachte, beschleunigt. Während diesen Tiefstwerten konnten wir durch diese Vorrat-Preis-Korrelation erklären, warum die Preise in ungeahnte Höhen steigen und ebenso, warum sie anfällig für starke Korrekturen sind, wie wir sie erst kürzlich beobachten konnten.

Seit ich das letzte Mal über Vorrat und Preis der unedlen Metalle geschrieben habe, ist eine Menge passiert. Ende des letzten Jahres begann eine allgemeine Aufstockung der LME Vorräte. Diese wachsenden Vorräte waren nicht wirklich positiv für die Basismetallpreise. Wie ich erwartet hatte, befanden sich die Preise inmitten von starken Korrekturen.

Während die Langzeiteckdaten relativ hoch für die unedlen Metalle blieben, schrien die LME Vorratszahlen geradezu nach Korrekturen. Als die Bestände gering waren, schlugen sich die Prämien für das spekulative Risiko auf die Preise nieder. Als die Vorräte wuchsen, konnten die Preise diese Prämien schnell wieder loswerden.

Kupfer ist ein wichtiger Bestandteil der Basismetallbranche. Auch wenn Aluminium ebenso wichtig ist, bekommt Kupfer einen Großteil der Aufmerksamkeit der Finanzmärkte. Während des gewaltigen parabelförmigen Anstiegs im Jahr 2006 setzte CNBC seinen Fokus neben Gold und Silber auf Kupfer.

Kupfer zeigt diese Vorrat-Preis-Korrelation am deutlichsten. Im Jahr 2002 lagen die Kupferbestände bei einer Million Tonnen. Als die Nachfrage in den Entwicklungsländern wuchs, wurde das normale Angebot ausgeschöpft und die gelagerten Vorräte mussten die wachsende Nachfrage nach Kupfer befriedigen.




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