Verzögerungstaktiken & Interview mit Ted Butler
11.12.2008 | Theodore Butler
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Cook: Welche?Butler: Warum wir es zulassen, dass diese Banken überhaupt mitspekulieren. Wenn sie sich darauf beschränken müssten, Einzahlungen zu verwalten und Kredite zu vergeben, anstatt zu spielen und zu manipulieren, dann stände es jetzt um einiges besser mit der Welt.
Cook: Mich stört aber auch, dass Sie denken, der stärkere Dollar hätte nichts mit dem Verfall der Silberpreise zu tun. Weshalb denn?
Butler: Ich lasse mit Absicht die Währungsschwünge aus dem Spiel, weil Sie für das Kernproblem Silberangebot/ Nachfrage nur peripher sind. Und übrigens muss es doch an die 10.000 Menschen geben, die Tag für Tag über den Dollar schreiben, also fragen Sie die doch. Ich bin kein Währungsanalyst.
Cook: Ok. Also wo stehen wir denn jetzt mit diesen Großen Shorts?
Butler: Ich denke, sie haben so viel sie konnten liquidiert. Und die verbleibende Short-Position ist, auch wenn sie sich für die Großen Shorts stark reduziert hat, immer noch groß genug, um zu eine Markterholung anzufeuern, welche durch die unausweichliche Knappheit ausgelöst wird.
Cook: Was, wenn keine dieser großen Banken je wieder vorhat, short zu gehen?
Butler: Dann heißt es "in Deckung gehen". Das ist der Schlüssel zum Ganzen. Sie sind immer die letzte Verkaufsinstanz gewesen, wenn es darum ging, die Preise am Boden zu halten. Wenn sie ihre Rolle ablegen, dann werden die Preise fliegen. Was soll"s - bei einer Knappheit im Großhandel kommt es gar nicht drauf an, ob sie weiter short gehen. Aber keine neuen Leerverkäufe sind ein sicheres Rezept für deutlich höhere Preise.
Cook: Das hört sich für mich so an, als ob die industriellen Verbraucher versuchen werden, den Preis unten zu halten?
Butler: Auch wenn sie sich wünschen, dass die Preise niedrig bleiben, so können sie doch nicht viel dafür tun. Sie haben kein Silber, das sie verkaufen können und sie verkaufen nicht leer - sie sind daher auch kein Faktor, was niedrige Preise betrifft. Sie sind wichtig, wenn die Preisrechnung nach oben aufgemacht wird. Ich bin überzeugt, sie werden panisch und versuchen, Lager aufzubauen, wenn der Preis explodiert und die Knappheiten ersichtlich werden.
Cook: Jeder geht davon aus, dass eine Rezession die Nachfrage aus der Industrie sinken lassen wird. Haben Sie eine Idee wie stark?
Butler: Das macht gar keinen Unterschied. Je schlimmer der Ausfall bei der industriellen Nachfrage, desto besser wird es am Ende für die Preise sein. Je stärker die Silbernachfrage aus der Industrie fällt, desto stärker wird auch die Nachfrage nach Kupfer, Zink und Blei fallen, was zu massiven Schließungen führen wird. Der Unterschied beim Silber ist aber die Investorennachfrage - in einer Welt, in der es nur wenige gute Investitionsoptionen gibt.
Cook: Jemand schrieb, dass die Investitionsnachfrage nach Silber nur ein geringfügiger Faktor sei und den Rückgang der industriellen Nachfrage nicht ausgleichen würde. Wie sehen Sie das?
Butler: Wer hat das geschrieben? Die Investorennachfrage ist beim Silber klar die treibende Kraft für die Preise und sie ist über die letzten Jahre explodiert. In diesem Jahr wurde mehr Silber für Investitionen gekauft als jemals zuvor. Ich sehe keinen Grund, dass dies nicht anhalten wird.
Cook: Viele Menschen wurden in eine Falle gelockt, als sie Silber auf Margin kauften - und sie sind daran zugrunde gegangen. Jetzt sehe ich, dass diese Unternehmen Gold anpreisen. Ich bin sicher, sie werden ein neues Kontingent an Investoren auslöschen. Was sagen Sie über solche Unternehmen?
Butler: Sie sprechen hier über zwei unterschiedliche Dinge. Ersten: Sie haben Recht, dass viele Investoren, die auf Margin kauften, beim jüngsten Silber-Sell-Off ausgelöscht wurden - dazu gehören auch viele Hedgefonds an der COMEX wie auch im OTC-Markt. Das war ja auch genau der Grund, warum wir einen Sell-Off hatten. Diejenigen, die ihre Positionen auf Margin gekauft hatten, sollten zum Verkauf gezwungen werden, damit die Shorts sich eindecken konnten. Auch wenn ich meine Erfahrungen mit Futures gesammelt habe, so sollten doch die meisten Menschen ihre Finger von Margins generell lassen.