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Island geht voran

28.01.2009  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankt im gestrigen New Yorker Handel in der Spanne zwischen 894 und 902 $/oz und schließt mit 898 $/oz auf dem Eröffnungsniveau. Heute morgen gibt der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong leicht nach und notiert aktuell mit 895 $/oz um etwa 11 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien neigen weltweit zu vorsichtigen Gewinnmitnahmen und deuten nach der sprunghaften Aufwärtsbewegung eine Beruhigung für den Gesamtmarkt an.


Die Weltwirtschaftskrise

Island geht voran

Island glänzte in den letzten Jahren mit höchsten Wachstumsraten. Diese waren vor allem auf den boomenden Bankensektor zurückzuführen, der einen Anteil von 35% am BIP erwirtschaftete. Nachdem sich nun herausgestellt hat, dass vor allem heiße Luft gebucht wurde, um die Konten der Banker mit Provisions- und Bonuszahlungen vollzustopfen, sieht das Land nun der Realität ins Auge. Die Arbeitslosigkeit steigt innerhalb von 12 Monaten von 1 auf 7%, das BIP wird um etwa 10% schrumpfen und die Inflationsrate steigt auf über 10%. Die isländischen Anleger können ihre in Euro, Dollar und Yen aufgenommenen Kredite nach dem Einbruch der isländischen Krone nicht mehr zurückzahlen. Ein IWF-Kredit über 4,8 Mrd $ stopft die Löcher auf einigen Konten der Banken, aber wie sollen die Isländer das Geld erwirtschaften die Zinsen für den Kredit über 15.000 $/Einwohner zu erwirtschaften?

Wenn es Sie daran interessiert, was auf uns zukommt, dann beobachten Sie die Entwicklung in Island genau. In etwas abgeschwächter Form kommt die Entwicklung auch auf uns zu, solange wir die Löcher bei den Banken mit Krediten der Steuerzahler stopfen und uns weigern, das vollkommen marode Bankensystem abzuwickeln.

Spaniens Arbeitslosenquote steigt innerhalb von 12 Monaten um 66% auf 3,2 Mio an, was einer Arbeitslosenquote von 14% entspricht.

Fortis erwartet einen Verlust von 19 Mrd Euro.

Bayern LB erwartet einen Verlust von 5 Mrd Euro.

Freeport verzeichnet im Dezemberquartal einen Verlust von 13,9 Mrd $.

General Electric verzeichnet im Dezemberquartal einen Gewinneinbruch um etwa 50% auf 3,7 Mrd $.

Güterbahn verzeichnet einen Umsatzeinbruch um 30%.

Pfizer übernimmt Wyeth für 68 Mrd $.

McDonald’s steigert den Gewinn 2008 um 80% auf 4,3 Mrd $

Forschern der Uni Würzburg gelingt es, einen Draht aus einzelnen Goldatomen herzustellen.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis gibt der Goldpreis bei einem gleichzeitig nachgebenden Dollar deutlich nach (aktueller Preis 21.707 Euro/kg, Vortag 22.076 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber gibt leicht nach (aktueller Preis 12,04 $/oz, Vortag 12,14 $/oz). Platin fällt zurück (aktueller Preis 948 $/oz, Vortag 963 $/oz). Palladium entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 192 $/oz, Vortag 194 $/oz). Die Basismetalle fallen wieder in den Abwärtstrend zurück. Kupfer gibt 6,1% und Zink 4,0% ab.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 1,7% oder 2,2 auf 122,4 Punkte. Der Markt wird vor allem durch große Kapitalerhöhungen bei Silver Wheaton und Alamos belastet. Bei den Standardwerten fallen Iamgold 5,2% und Agnico Eagle 4,6%. Freeport verbessert sich um 2,8%. Bei den kleineren Werten büßen Apollo 9,3%, Kirkland Lake 6,6% und Alamos 6,4% ein. Central Sun verbessern sich 40,0%, ‚Yukon-Nevada 12,5%, High River 8,7%, Gabriel 7,2% und Richmont 6,1%. Bei den Silberwerten gibt Silver Wheaton 7,3% nach.

Die südafrikanischen entwickeln sich im New Yorker Handel relativ ruhig. DRD Gold gibt 4,4% nach (Vortag +8,7%).

Die australischen Goldaktien geben einen Teil der Gewinne des Vortages ab. Bei den Produzenten verlieren Oceana 7,1% und St Barbara 6,1%. Dragon verbessern sich 14,3% (Vortag +21,2%) und Ramelius 10,3%. Bei den Explorationswerten fallen Conquest und Navigator jeweils 10,9% zurück. Bei den Basismetallwerten gibt Perilya 6,1% nach. Grange verbessert sich um 10,0%.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds wird sich in der Rangliste der Fonds durch die gestrige Kurserholung bei den australischen Werten heute wieder deutlich aufholen. Der Fonds verzeichnet weiterhin Zuflüsse, die jetzt punktuell in zurückgebliebene Werte investiert werden können. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds im Jahr 2009 zu etablieren, s. auch http://fonds.onvista.de


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet nach den Rekordwerten vom Montag auch am Dienstag ein hohes Auftragsvolumen. Die meisten Standardprodukte können trotz der enormen Nachfrage jetzt in ausreichender Stückzahl sofort geliefert werden. Im Silberbereich steht die 1 oz Maple Leaf jetzt in ausreichender Stückzahl sofort lieferbar zur Verfügung. Die Verkaufsneigung bleibt mit 1 Verkäufer auf etwa 5 Käufer vergleichsweise hoch. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

28.01.09 Dragon (AUS, Kurs 0,072 A$, MKP 53,0 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Juniquartal) einen Anstieg der Goldproduktion auf den Rekordwert von 18.795 oz (15.651 oz) (Dragon Anteil), was einer Jahresrate von etwa 75.000 oz entspricht. Die Produktion stammt aus der schwedischen Svartliden Mine, an der Dragon einen Anteil von 80 % hält und dem finnischen Vammala Projekt. Die Produktion erreicht damit erstmals seit vielen Jahren die angestrebte Produktionshöhe. Bei Nettoproduktionskosten von 520 $/oz (760 $/oz) und einem Verkaufspreis von 766 $/oz (875 $/oz) konnte die Bruttogewinnspanne von 115 auf 246 $/oz gesteigert werden. Dragon macht keine aktuellen Angaben über die Gewinnentwicklung. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2008 mußte ein operativer Verlust von 13,7 Mio A$ hingenommen werden, der vor allem auf Abschreibungen auf Explorations- und Entwicklungsausgaben zurückzuführen ist. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 80.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 4,5 Jahre (3,6 Jahre) und die Lebensdauer der Ressourcen 6,1 Jahre (4,9 Jahre). Gute Bohrergebnisse deuten darauf hin, daß die Ressourcen deutlich ausgeweitet werden können. Im Zara Projekt in Eritrea, an dem Dragon einen Anteil von 20 % hält, liegt eine Ressource von 208.000 oz (Dragon Anteil) vor. Die Vorwärtsverkäufe wurden von 7.750 auf 4.750 oz reduziert und decken noch einen Produktionszeitraum von 0,1 Jahren ab. Die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen verringerten sich von 4,2 auf 3,3 Mio A$ oder 463 $/oz (542 $/oz). Am 30.06.08 (30.06.07) stand einem Cashbestand von 6,2 Mio A$ (2,8 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 40,4 Mio A$ (59,1 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Dragon präsentiert sich als mittelgroßer australischer Goldproduzent, der die Goldproduktion zunehmend profitabel gestalten kann. Positiv sind die steigende Gewinnspanne, der Abbau der Vorwärtsverkäufe und die rückläufige Kreditbelastung. Problematisch ist die niedrige Lebensdauer der Reserven und Ressourcen, die weiterhin hohe Abschreibungen verursachen wird. Sollte Dragon eine jährliche Produktion von 80.000 oz bei einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 3,4 zurückfallen.

Empfehlung: Halten, unter 0,12 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,072 A$, Kursziel 0,25 A$. Dragon wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 13.08.08 bei 0,07 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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