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Technische Basismetall-Trends (Teil 5)

06.02.2009  |  Scott Wright
Es ist noch gar nicht so lange her, als die Basismetalle zu den begehrtesten Rohstoffen überhaupt gehörten. Dank ihrer Bullenmärkte schossen die Preise der industriell genutzten Metalle angesichts der spekulativen Risikoprämien in die Höhe. Kupfer, Zink, Nickel, Blei und Aluminium erzielten Gewinne von 574%, 523%, 1124%, 829%, und 151%!

Eine Mischung aus einer stetig wachsenden Infrastruktur und Vorräten führte zu einer Nachfrage, die das Angebot weit übertraf. Die globalen Bestände waren auf einem alarmierend niedrigen Stand, die Schmelzhütten und Raffinerien arbeiteten auf Hochtouren und die Minenunternehmen konnten ihre Metalle nicht schnell genug auf den Markt bringen.

Positive Grundlagen und ausgelassene Spekulanten brachten die Basismetallpreise auf Rekordhöhen. Investoren taten gut daran, die Aktien der Basismetallerforscher und -produzenten zu kaufen. Es gab für die Basismetalle fast keine Grenze nach oben mehr.

Die Dinge haben sich jedoch in kürzester Zeit geändert. Die Aktienpanik 2008 wirkte sich verheerend auf alle Vermögensklassen aus und die Basismetallbranche war nicht immun genug gegen dieses Massaker. Die Aktienpanik hat die Basismetallpreise bereits in Zeiten von Korrekturen auf gefährlich niedrige Werte getrieben. Kupfer, Zink, Nickel, Blei und Aluminium erlebten Rückgänge von 69%, 77%, 84%, 78%, und 61%.

Diese Verluste hatten verheerende Folgen auf Investoren und Spekulanten, die auch nur das Geringste mit der Basismetallbranche zu tun hatten. Für jedes dieser fünf großen Metalle bedeutete dieser starke Rückgang nicht nur der Verlust spekulativer Prämien, sondern auch jahrelanger Gewinne. Und wie Sie sicher bereits mitbekommen haben, wird der Preisverlauf dieser Metalle oft mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 verglichen.

Bevor ich die Parallelen und Zukunftstendenzen erläutere, werde ich zu erst ihre technischen Tendenzen analysieren. Jeder, der auch nur das geringste Interesse an der Basismetallbranche hat, kann an der Entwicklung ihrer Bullenmärkte teilhaben. Und es gibt keine bessere Möglichkeit, Bullenmärkte zu beurteilen, als in einer Chart.

Wenn man sich die massiven Basismetallgewinne in so kurzer Zeit ansieht, gibt es keinen Zweifel daran, dass sie sehr unbeständig verliefen. Diese Unbeständigkeit verlief in beide Richtungen, ins Positive und ins Negative. Das letzte Mal, als ich über ihre technischen Tendenzen schrieb, Ende 2007, verlief diese Unbeständigkeit eher ins Positive. Den momentanen Abwärtstrend jedoch darf man nicht außer Acht lassen.

In der 6-Jahres-Chart von Kupfer, dem Indikator der Basismetalle, kann man die Unbeständigkeit der Basismetallpreise der letzten Jahre gut erkennen. Aber die Preise waren nicht immer so unbeständig. Eigentlich verliefen die Bullenmarktanfänge recht friedlich.

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Kupfer erreichte seinen Tiefstwert von 0,60 $ Ende 2001 und bis 2003 war keine Erholung in Sicht. Im ersten Vierteljahr 2004 erzielte Kupfer dank eines beeindruckenden Aufschwungs seinen Höchstwert. Nachdem dieser hohe Preis erreicht war, verhielt sich der Kupferpreis bullenmarkttypisch. Eine über mehrere Quartale andauernde Seitwärtsbewegung verursachte eine übertriebene Gier, wodurch der Kupferpreis erneut in seinen Abwärtstrend verfiel.

Wie Sie sehen können, verlief der Kupferpreis in einem makellosen Aufwärtstrend mit einem mehrjährigen Support in der ersten Hälfte seines Bullenmarktes. Aber Anfang 2006 änderte sich alles. Als es offensichtlich war, dass China das Kupferangebot systematisch verwüsten werden würde, wurde eine weit verbreitete Angst entfacht. Dies war der Anfang einer langen Zeit extremer Unbeständigkeit.

Angesichts des Kupferpreisverlaufes Anfang 2006 wurden Mainstream-Investoren auf dieses Metall aufmerksam. Immer, wenn ein Metall um 91% an nur 60 Handelstagen steigt, zieht es natürlich die Aufmerksamkeit auf sich. Und seit seinem Höchstwert von 4,00 $ im Jahr 2006 verlief der Kupferpreis zwei Jahre lang sehr ungleichmäßig.

Interessanterweise passierte dies in einer Zeit, als der Kupferpreis unglaublich eng mit den Werten der London Metal Exchange in Verbindung stand. Die Vorräte der LME stellen den gesamten Basismetallbestand über Tage dar. Als die Vorräte aber so weit abnahmen, dass sie lediglich den globalen, täglichen Verbrauch abdecken konnten, wurden gigantische Risikoprämien auf die Metallpreise geschlagen und verdeutlichten somit das weit verbreitete ökonomische Ungleichgewicht.




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