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Neue Spekulatinen um Goldverkäufe des IWF

31.03.2005  |  Robert Hartmann
Der Goldpreis pendelte am gestrigen Handelstag erneut in einer sehr engen Spanne. Die Akutere an den Märkten scheinen auf eine größere Bewegung zu warten, um sich im Markt zu positionieren. Was aber wird diese Bewegung auslösen – und geht es dann nach unten oder nach oben? Die Frage nach dem kurzfristigen Kursverlauf des gelben Metalls kann wohl niemand seriös beantworten. Daher bleiben wir bei unserer Strategie und halten geringe Risikobestände in Gold. Den Dollar bleiben wir long mit einem Stoppkurs von 1,3275.

Gestern meldete sich der Vorstand des bedeutenden Goldproduzenten, AngloGold Ashanti zu Wort. Russel Edey betonte, dass die anhaltende Spekulation um eventuelle Goldverkäufe des IWF zur Entschuldung einiger afrikanischer Staaten viele Investoren verunsichern würde, und dem Goldpreis somit schade. Wir finden diese Diskussion total unsinnig. Die Befürworter der Goldverkäufe haben aus unserer Sicht den falschen Zeitpunkt für ihr Vorhaben gewählt und spielen den Anhängern der Verschwörungstheorie am Goldmarkt damit in die Karten. Hier die Fakten: Schon einmal, nämlich von 1976 bis 1980, hat der IWF ein Sechstel seiner Goldreserven am Markt veräußert, um arme Länder zu unterstützen. Wie wir alle wissen ist in dieser Zeit der Goldpreis sogar stark angestiegen und erreichte am 15.Januar 1980 mit 855 US$ pro Feinunze sein bisheriges Allzeithoch. Wir halten direkte Goldverkäufe des IWF aber für wenig wahrscheinlich, da die USA als der größte Anteilseigner des IWF mit einem Veto diese Aktivitäten sofort beenden könnte. Tatsächlich verfügt Amerika über die größte Goldreserve aller Staaten (8.000 Tonnen) und ist, zumindest offiziell, noch nie als Verkäufer des Edelmetalls in Erscheinung getreten. Auf der Seite der Amerikaner stehen sicherlich auch die Länder, die über eine nennenswerte Goldproduktion verfügen. Sie fürchten fallende Einnahmen aus der laufenden Goldproduktion, sollten die Verkäufe tatsächlich durchgeführt werden. In Zeiten ausufernder Staatsverschuldung und maroder sozialer Sicherungssystem sollte man sich in der Politik Gedanken darüber machen, ob man das älteste weltweit anerkannte Ersatzzahlungsmittel Gold in den offiziellen Reserven nicht eher aufstocken sollte. Genau das hat übrigens in den vergangenen Monaten Argentinien gemacht und so verloren gegangenes Vertrauen der Kapitalmärkte wieder zurück gewonnen.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Arbeitstag


© Robert Hartmann

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