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Wirtschaftskrise - Währungskrise? - Sozialismus!

13.07.2009  |  Mack & Weise
"Von jetzt an werde ich nur soviel ausgeben, wie ich einnehme - und wenn ich mir Geld dafür borgen muss!"
(Mark Twain)


Vorwärts in die Vergangenheit! So simpel können alle bisherigen Reaktionen von Politik und Notenbanken auf die größte Finanz- und Wirtschaftskrise seit den 30er Jahren zusammengefasst werden. Dabei werden die Ursachen der Krise - eine absurde Regulierung, esoterische Risikomodelle, planwirtschaftliche Zinswillkür und exzessive Verschuldung - von deren Verursachern konsequent ignoriert.

Dafür unternehmen die Verantwortlichen aber alles, um der Finanzindustrie ein weiter-wie-bisher zu ermöglichen und präsentieren dem Publikum medienwirksam euphemistische Wortphrasen, wie "Marktversagen" statt Staatsversagen, "Bad Bank" statt Sozialisierung der Verluste oder "quantitative easing" statt wir sind pleite und "bezahlen" mit Geld, das noch schnell ... gedruckt werden muß!

Die Billionenbeträge, die jetzt den bereits aus über 40-jähriger Kleinarbeit resultierenden - schon heute nicht mehr zurückzahlbaren - Staatsschulden hinzugefügt werden, sind nach unserer Überzeugung nur geeignet, eine These des Politikers liebsten Ökonomen - John Maynard Keynes - empirisch zu belegen: "Es gibt kein feineres und kein sicheres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen, als die Vernichtung der Währung."

"Rezession ist ein vornehmer Ausdruck für das brutale Wort Wirtschaftskrise. Unsere Vorfahren nannten es schlicht und einfach schlechte Zeiten."
(Unbekannt)

Als Reaktion auf die Depression der 30er Jahre stellte der Ökonom John M. Keynes jene Theorien auf, die im Verlauf der letzten Jahrzehnte von Ökonomen zu einer Art wissenschaftlicher Heilslehre uminterpretiert wurden. Politiker konnten damit das Blaue vom Himmel versprechen und "weisen" Notenbankern war es vergönnt, schlechte Zeiten zu verhindern - dank fiskal- und geldpolitischer Konjunktursteuerung! Jeder Versuch einer "schöpferischen Zerstörung" (J. A. Schumpeter) - auch Rezession genannt - wurde seitdem unter der Last von noch mehr Schulden und noch viel mehr billigem Geld erstickt. Doch eine an die Droge des billigen Kredites gewöhnte Wirtschaft benötigt aufgrund der damit verbundenen Fehlanreize immer mehr davon, so dass die in den 90er Jahren einsetzende, von Finanzspekulationen getriebene Blasenwirtschaft zur Voraussetzung für weiteres Wirtschaftswachstum wurde.

"Es besteht kein Zweifel, dass Alan Greenspan die globale Finanzkrise auf dem Gewissen hat."
(Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz)

Warnte Alan Greenspan 1996 die US-Aktienmärkte noch vor "irrationalem Überschwang", war dieser - nach einem weiteren massiven Kursanstieg - nur zwei Jahre später das Ergebnis der "industriellen Revolution" ... und nun keine Warnung mehr wert. Mit dem Platzen der Internetblase zur Jahrtausendwende mussten die Marktteilnehmer dann einerseits feststellen, dass sich der auf einer Vermögenspreisinflation gründende Wohlstandseffekt nicht dauerhaft in der US-Gesellschaft verankern ließ und andererseits das Wettrennen um das geschöpfte Inflationsgeld, wie bei allen Finanzblasen in der Geschichte, in schwerwiegenden Betrugsskandalen mündete! Waren es seinerzeit noch Unternehmen wie Enron oder Worldcom, so sind es heute die Schneeballsysteme von Bernard Madoff oder Allen Stanford.

Schon 1999 berichtete Amerikas erfolgreichster Investor, Warren Buffet, von einer sich abzeichnenden Skrupellosigkeit unter Managern. Immer mehr von ihnen sind nach seinen Worten nicht nur "zur Ansicht gekommen, dass es völlig legitim ist, die Gewinne zu manipulieren, um die Wünsche von Wall Street zu befriedigen", sondern dass diese "solche Manipulationen in der Tat nicht nur für zulässig, sondern für ihre Pflicht hielten!"

Wie selbstverständlich senkte Alan Greenspan die US-Leitzinsen in der Folge auf ein 1%-Depressionsniveau und wies dabei die neue Richtung ... in einen seit 1997 stetig steigenden Markt: "Das traditionelle US-Eigenheim ist zu einem höchst komplexen und ausgeklügelten Instrument geworden, das es erlaubt, alle möglichen Finanzprobleme zu lösen. Dank des Anstiegs der Immobilienpreise und der zunehmenden Zahl von Eigenheim-Besitzern kann der in den Häusern versteckte Reichtum auf ganz neue Arten nutzbar gemacht werden."

Über einen Banken-Buchstabencode (CDO, ABS, CDS, RMBS …), dessen Risiko-Dechefrierung nur noch wenigen eingeweihten Investmentbankern möglich war, wurden so zwischen 2000-2006 rund 4 Billionen USD an unverhofften Reichtum in Form von neuen Krediten geschaffen. Die Greenspan´sche Wohlstandsformel - per Kredit zum Immobilienbesitzer und mit der Sicherheit steigender Preise ... über verschuldungsfinanzierten Konsum ... zu Wohlstand! - stieß dabei auf breite Resonanz, insbesondere unter denen, die ... Nichts hatten.




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