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Gold und Silber im Großen Superzyklus

23.09.2009  |  Clif Droke
"Als seriöser Markttechniker, Forscher und Analyst der Aktienmarktzyklen und Aktien-Charts macht Clif Droke keinen Hehl daraus, dass der auf sein Ende zugehende 120-Jahre-Zyklus nichts Gutes zu verheißen hat. Zwar deuten seine Analysen der Charts und Zyklen auf helle Tage am zeitlich näheren Horizont hin, gleichzeitig sagen diese aber auch bedrückende Dunkelheit Mitte der nächsten Dekade vorher. Clif würzt dieses Exklusivinterview mit The Gold Report mit Einsichten, die einem die Augen öffnen und die Kinnlade nach unten klappen lassen - unterbrochen (dankbarerweise!) durch den Hinweis, dass Zyklen nicht die einzigen Kräfte im Spiel sind sowie einigen Gedanken darüber, wie man von der anstehenden Rückstoß-Rally profitieren kann, bevor "die beste Erholung, soweit wir denken können" zu ihrem Abschluss kommt."


The Gold Report: Clif, zurzeit wird viel über einen Rückzieher an den Märkten gesprochen. Vor kurzen hieß es in einem Artikel auf Ihrer Webseite, das läge daran, dass die große Abwicklung zwischen September-November letzten Jahres immer noch in den Köpfen der Marktteilnehmer sei. Sie hätten Angst, zurück an die Märkte zu gehen. Nun kommen Sie aber bei der Analyse der 10-Jahre-Zyklen zu dem Schluss, dass der Markt jetzt tatsächlich bis Jahresende zulegen müsste. Warum sind die Menschen verängstigt?

Clif Droke: Es gibt einen altbekannten Begriff, den die meisten Leser des Goldreports kennen werden - die wall of worry. Je mehr Investoren und Marktteilnehmer sich Sorgen wegen eines Crashs oder fallender Kurse an den Aktienmärkten machen, desto kontraproduktiver wirkt sich dies in der Tendenz aus und führt dann zum gegenteiligen Effekt. Der Markt steigt wegen dieser Ängste weiter und benutzt diese Angst als Mauer, an der er höher steigt, so wir es jetzt hatten. Die Theorie trifft allerdings nur auf Bullenmärkte zu.

Man kann sich aber darüber streiten, ob man dieses Jahr als Bullenmarkt bezeichnen soll. Die meisten Menschen denken, wir sind in einem langfristigen Bärenmarkt - vor dem Hintergrund der K-Welle - und vielleicht sind wir das auch. Trotzdem lässt sich nicht abstreiten, dass wir bisher, soweit wir denken können, eines der besten Erholungsjahre überhaupt hatten. Die Erholung des S&P 500 ist prozentual betrachtet ziemlich beeindruckend gewesen. Ein Grund dafür ist, dass der 10-Jahre-Zyklus in diesem Jahr seinen Höhepunkt erreicht hat. Daher muss ich das Jahr 2009 auch als Bullenmarkt-Erholungsjahr bezeichnen. Und aus diesem Grund sage ich auch, dass die wall of worry weiter steht, und je mehr Investoren sich Sorgen wegen eines Crashs oder fallender Kurse machen, umso stärker werden die Märkte das Gegenteil machen und höher gehen. Und bis jetzt haben wir ganz klar die Aufwärtsbewegung sehen können.


TGR: Wenn der 10-Jahre-Zyklus aber gerade seinen Höhepunkt erreicht, wartet dann auf der anderen Seite des Hochs nicht ein Rückzug der Märkte auf uns?

CD: Das ist ein guter Punkt. Aber jeder große Zyklus verfügt über eine Halbzyklus-Komponente. In diesem Sinne kommt ein Fünf-Jahre-Zyklus unten an, wenn der 10-Jahre-Zyklus gleichzeitig seinen Höhepunkt erreicht. Immer wenn der 10-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht, haben wir das 9. Jahr einer Dekade (also 2009, 1999 und so weiter) - das ist immer ungefähr im September bis Oktober.

Aber ja, wenn der 10-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht, dann kommt es tendenziell zu einem deutlichen Rückzug. Wenn man sich den Chart für den S&P um den Oktober des neunten Jahres einer Dekade anschaut, dann wird man dort fast jedes Mal einen deutlichen Rückzug finden. Er dauert für gewöhnlich ein oder zwei Wochen. Wenn der Höhepunkt jedoch vorbei ist, dann hat der 5-Jahre-Zyklus seinen Tiefpunkt erreicht, was dann eine Rückstoß-Rally mit sich bringt, die dann um die zwei bis drei Monate anhält. Für gewöhnlich schließt der S&P also in der Nähe seiner Jahreshochs, nachdem der 10-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht hat. 1999 war es das letzte Mal so und es müsste auch dieses Jahr wieder so sein.


TGR: Der 10-Jahre-Zyklus wird also zwischen September-Oktober seinen Höhepunkt erreichen und dann wird es vielleicht für ein oder zwei Wochen zu einem Rückzug kommen, auf den dann eine zwei- bis dreimonatige Rückstoß-Rally folgt.

CD: Normalerweise ist das so. Für gewöhnlich erreicht der Zyklus gegen Anfang Oktober seinen Höhepunkt, dann kommt es zu einem ein- bis zweiwöchigen Rückzug und dann zu einer Rückstoß-Rally - normalerweise bis in den Dezember. Ich gehe davon aus, dass sich dieses Muster auch dieses Mal wiederholt.





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