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Wirtschaftsdaten durchwachsen - Gold auf Rekordhoch

25.11.2009  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

der Goldpreis erklimmt in den letzten Tagen immer neue Höhen und kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht in dem Medien über Gold lesen kann. Selbst Fundamentalanalysen wie die der Bank of America Merrill Lynch, sehen den Preis für das gelbe Metall in den nächsten Jahren bis auf 1500 USD steigen. Schmuckgeschäfte kaufen nun auch Altgold an und Händler schießen wie Pilze aus dem Boden was zeigt wie sich der Markt langsam wieder entwickelt und die Öffentlichkeit weiter, wie in einer Hausse üblich, dieses Thema entdeckt. Auch sukzessive mehr Hedge-Fonds beginnen aus Furcht vor Geldentwertung in Gold zu investieren, wodurch auch von dieser Seite mehr Nachfrage auf den Markt kommt.

Das Konsumklima trübte sich nun vor Weihnachten ein, wie die Nürnberger GFK mitteilte, da der Indikator um 0,3 auf 3,7 sank. Viele Verbraucher halten sich aus Angst vor einem Arbeitsplatzverlust im kommenden Jahr mit Einkäufen zurück. Der Ifo-Index hingegen, der das Fazit monatlicher Umfragen des Meinungsforschungsinstituts ist, verzeichnete hingegen im November den achten Anstieg in Folge und erreichte damit erstmals wieder das Niveau vor der Lehman-Pleite.


HSBC verlagert seine New Yorker Goldbestände

Nach einem Bericht des Wall Street Journal haben bewaffnete Lastwagen, beladen mit Gold aus den Tresoren der HSBC in der 5th Avenue New York City verlassen. Nach eigenen Angaben kann die HSBC die wachsende Zahl von Anlegern, die auf Grund der Rezession ihr Vermögen in Gold investieren und in ihren Tresorräumen lagern wollen, nicht mehr bewältigen. Deshalb hat man sich entschieden das Gold künftig an einem anderen Ort zu lagern. Bereits im Juli hatte man verschiedene Fonds und Investoren angewiesen, keine weiteren Goldmünzen zur Lagerung mehr nach New York zu senden.

Über die genauen Hintergründe dieser überraschenden Aktion kann man nur mutmaßen. Interessant in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass die HSBC USA gemeinsam mit JPMorgan und der Citigroup über 60 Prozent der gesamten Comex - Shortpositionen im Gold halten. Da wollen wir für HSBC und Co. hoffen, dass deren Handelspartner nicht irgendwann auf eine physische Lieferung des Goldes bestehen und sich weiter mit Papiergeld zufrieden geben. Denn in diesem Falle müsste man das Gold zu den neuen Eigentümern, sofern noch genügend vorhanden ist, aus Manhatten in bewaffneten Lastwagen transportieren.


Russische Zentralbank stockte Goldreserven aus

Nach der Webseite der russischen Zentralbank, stiegen deren Goldreserven im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Millionen Unzen oder 15,6 Tonnen Gold auf 19,5 Millionen Unzen (606,5 Tonnen).

Das Gold stammte nicht aus dem staatlichen Edelmetalldepot, das vor einer Woche mitteilte in diesem Jahr 30 t Gold an die Zentralbank verkaufen zu wollen. Viele, wie die russische Zentralbank weisen, relativ zu den westlichen Zentralbanken, eine starke Unterdeckung an Gold als Devisenreserve auf. So macht Gold nur 4,7 % der russischen Devisenreserven aus, die sich zu Monatsanfang auf 434,43 Mrd $ beliefen. Die Zentralbanken werden wahrscheinlich auch auf Jahressicht in Kürze zu Nettokäufern auf dem Markt werden was dem Goldpreis in seiner finalen Aufschwungphase an Schwung geben wird.

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Offizielle Goldbestände - Daten: World Gold Council - Grafik: pro aurum Research (Veränderungen seit 1.September bereits berücksichtigt)


Gold ohne Zwischenstopp zu neuen Höchstkursen

Bis auf 1.171 USD konnte Gold bereits seit Beginn der Woche steigen, was einen weiteren Anstieg von 1,5% entspricht. Seit dem Formationsausbruch konnte der Goldpreis in weniger als drei Monaten bis heute 23% in USD zulegen. Bisher konnte er die neuen Höhen, die über der kurzfristigen Widerstands- und Kanallinie liegen, ohne Rücksetzer halten. Die lang- und mittelfristige Perspektive für Edelmetalle ist weiterhin überaus positiv und auch charttechnisch sieht das Bild bei allen Edelmetallen hervorragend aus. Einziger Wermutstropfen bleibt die Divergenz der COT - Daten, das überaus bullische Sentiment und die teilweise überkaufte Situation bei einigen Metallen, die zwar zur Wachsamkeit mahnen, eine Fortsetzung der Hausse aber nicht ausschließen. Selbst eine Korrektur bis auf 1.100 USD, die auf Grund der starken Anstiege der letzten Tage durchaus möglich wäre, würde das kurzfristig positive Bild nicht beschädigen. In Euro ist Gold jetzt nicht einmal mehr zwei Prozent von den historischen Höchstständen im Februar bei 794 € entfernt, was auch ein Grund, für eine zumindest kurzfristige Korrektur ist.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Seit der letzten Analyse konnte Silber im Vergleich zu Gold, keine neuen Hochs generieren und verharrt direkt unterhalb einer Widerstandslinie. Aufwärtsdruck ist zu sehen, da jeder Tagesrücksetzer sofort zurückgekauft wird. Gelingt es Silber diesen Widerstand zu überschreiten und auf Schlusskursbasis die 19,20 USD signifikant zu nehmen, sollten die Short Eindeckungen die Kurse schnell Richtung Allzeithoch führen. Geben die Kurse wider erwarten nach und die 18 USD Unterstützung hält nicht, würde die Korrektur bis in den Unterstützungsbereich 16-17 USD gehen. Die alten Höchstkurse bei 21,27 USD sind, mit nur noch 13 Prozent Entfernung, in greifbare Nähe gerückt. Kurzfristig könnte es an den Widerständen bei 19,20 USD und spätestens bei 21,20 USD zu einer kurzfristigen Korrektur kommen. Mittelfristig, bis April nächsten Jahres, sehe ich aber weiterhin steigende Preise.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Auf Grund der Beschleunigung des Trends bei den meisten Edelmetallen und der ausbleibenden Korrektur an den technischen Widerstandslinien, könnte in dem Fall, dass die Kurse diese Niveaus halten, viele zur Eindeckung ihrer Korrekturspekulation gezwungen werden, was den Trend weiter beschleunigen könnte. Auf mittel- bis lange Sicht spricht alles für weiterhin sukzessiv steigende Notierungen aller Edelmetalle.

Seitdem Palladium vor mehr als einer Woche das 50% Retracement der vorhergegangenen sekundären Abwärtsbewegung bei 378 USD erreichte, konsolidiert das Edelmetall auf hohem Niveau. Eingekeilt zwischen dem Widerstand bei 380 USD und der steigenden Oberseite des Trendkanals bei 362 USD wird eine Entscheidung demnächst erzwungen. Mit einem Rückfall in den Trendkanal würde eine gesunde Korrektur bis 340 USD bzw. 316 USD eingeleitet, die das kurzfristig bullische Chartbild nicht beeinträchtigen würde. Fällt Palladium jetzt nicht in den Trendkanal zurück, könnten in Kürze Preise bei 400 USD für die Unze gezahlt werden. Auch Platin konsolidierte an der Widerstandslinie, die bei 1460 USD verläuft und ging gestern mit 1.450 USD aus dem Handel.

Auch wenn es einige Anhaltspunkte für eine Korrektur der starken Aufwärtsbewegung der letzten Tage gibt, so gibt es charttechnisch hierfür noch kein definitives Signal. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen um weiterhin Bestände als Inflations- bzw. Staatsschutz aufzubauen.


Gold

Kurzfristige Widerstandslinien: 1.165 USD / 1.247 USD
Kurzfristige Unterstützungslinien: 1.150 USD / 1.100 USD / 1.065 USD


Silber

Kurzfristige Widerstandslinien: 18,80 USD / 19,20 USD / 21,20 USD
Kurzfristige Unterstützungslinien: 18,00 USD / 17,20 USD / 16,90 USD / 16,25 USD


Palladium

Kurzfristige Widerstandslinien: 380 USD / 400 USD / 420 USD
Kurzfristige Unterstützungslinien : 360 USD / 340 USD / 316 USD

Der Kilobarren verteuerte sich seit Montag um 19 Euro auf nun 25.319 Euro. Diese Woche konsolidierte der Goldminenindex HUI weiterhin auf gleichem, hohen Niveau und ging gestern mit einem leichten Plus von einem Prozent bei 478 Punkten aus dem Handel. Das Gold/Öl-Ratio steigt nach einem etwas schwächeren Ölpreis und stärkeren Goldpreis leicht auf 15,4 und das Gold/Silber-Ratio steigt, auf Grund des unveränderten Silberpreises auf 63.


Unsere Positionen

Wir bleiben im kurzfristigen Trading bei den Edelmetallen weiterhin außen vor und beobachten den Markt. Unsere strategischen Positionen bleiben von diesen kurzfristigen Überlegungen unberührt, da unser mittel- bis langfristiges Szenario sehr optimistisch für die weitere Entwicklung der Edelmetallmärkte ist. Der realisierte Ertrag aus unseren Tradingpositionen für das Jahr 2009 stieg nach der letzten Transaktion auf 41,30%. Unsere Bestände zur Vermögenssicherung bleiben natürlich weiter unangetastet in den Tresoren.


München aktuell

Die Klassiker 50 Gramm, 100 Gramm und die 250 Gramm Goldbarren waren diese Woche bisher sehr gefragt. Auch die noch bis Freitag laufende Sonderaktion zur einen Unze Gold Britannia wird sehr gut angenommen. Kleinere Einheiten ab ¼ Unze der Bullioncoins werden rege nachgefragt wobei der Krugerrand und der Silberphilharmoniker die beliebtesten Investments waren. Begünstigt durch die positive Kursentwicklung realisieren unsere Kunden Gewinne, und verkaufen derzeit verstärkt Gold in Form von Barren und Münzen.

Die neuen Öffnungszeiten für das Goldhaus in München finden Sie hier: www.proaurum.de/standorte/muenchen/kontaktundanfahrt.html


Zürich aktuell

Mit den weiter steigenden Notierungen hat das Handelsaufkommen nochmals merklich zugenommen. Nachdem Ende vergangener Woche das Verhältnis von An- zu Verkäufen am Schalter fast schon 1:1 betrug, hat es sich nun wieder deutlich auf die Seite der Käufer verschoben. Vor allem im Online-Shop ist die Nachfrage nach Gold- und Silberprodukten sprunghaft angestiegen. Aber auch am Schalter bzw. am Telefon haben unsere Kundenberater gut zu tun. Meistgehandelte Produkte waren neben unseren Sonderaktionen zur einen Unze Silbermünze Koala und Kookaburra, einmal mehr die Unze Wiener Philharmoniker in Gold und Silber, ein Unzen Goldmünzen Britannia, Goldbarren vor allem in den Stückelungen 100 Gramm und 250 Gramm sowie 1000 Gramm und 5000 Gramm Silberbarren. Auffallend viel nachgefragt werden die Standardbarren Silber mit ca. 31,1 kg.

Die Sonderaktion Maple Leaf läuft noch bis 1. Dezember und ist eine gute Möglichkeit, diese wunderschöne Goldmünze zu einem attraktiven Preis zu erwerben.


Berlin aktuell

Am Samstag, dem 5. Dezember, findet im Berliner Ludwig-Ehrhard-Haus der Berliner Börsentag - die Finanzmesse für Privatanleger statt. Es bietet sich Ihnen die Möglichkeit, neben etlichen Fachvorträgen, unter anderem zum Thema Edelmetalle, auch unseren Verkaufsstand mit einem ausgesuchten Sortiment an Barren und Münzen aus Gold und Silber aufzusuchen. Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier: www.berliner-boersentag-2009.de

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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