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"Buy the dips"

16.12.2009  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

unter dem Titel "Using Inflation to Erode the U.S. Public Debt" (Abtragung der US Staatsschulden mittels Inflation) veröffentlichten nun zwei amerikanische Wissenschaftler eine Studie, die untersucht wie groß der Reiz dieses Instruments für die Politik tatsächlich ist. Sie kamen treffend zu einem alarmierenden Ergebnis und warnten, dass wenn die "Konjunktur" weiterhin stocke und die Notenbanken das Primat der Geldwertstabilität aufgäben, die Gefahr bestünde, dass die Inflation vollkommen außer Kontrolle gerate.

Die Ausweitung der Staatsschulden in den USA nimmt sukzessiv exponential zu, sodass diese allein seit 2007 um 43 Prozent auf 12.867 Milliarden US Dollar anstiegen. In der offiziellen, an Hochschulen propagierten volkswirtschaftlichen Lehre ist eine bewusste Inflationierung seitens der Zentralbanken und Regierungen unmöglich. Dabei werden die Staatsschulden und die Geldmenge bei gleichzeitiger Schönung der Preisindizes, Definitionen und Formulieren, ständig bewusst ausgeweitet. Ein Rückblick in die Geschichte zeigt, dass die Herrschenden früher oder später immer der Versuchung erlagen und die Inflation dazu nutzten ihre Macht zu erhalten oder gar auszubauen.

Auch wenn Griechenland gestern soziale Einschnitte ankündigte, die für die Bevölkerung "schmerzhaft" würden und Bankerboni mit 90% besteuert werden sollen, um die Neuverschuldungsrate bis 2013 wieder unter die von der EU vorgegebenen Grenze von drei Prozent zu drücken, so ist dies im großen Bild unwahrscheinlich oder gar ausgeschlossen. Ich kenne kein einziges Beispiel in der Geschichte, bei dem ein Staat den steinigen Weg des Abbaus der Staatsschulden gegangen wäre. Keine Regierung der letzten Dekaden traute sich dies in guten Zeiten zu und nun wird in schlechten Zeiten auch keine Regierung den untragfähigen Wohlfahrtsstaat abschaffen, sofern sie wiedergewählt werden will.

Nach offiziellen Angaben wuchs Japans Wirtschaft von Juli bis September nur mit einer Jahresrate von 1,3 Prozent, anstatt der offiziell erwarteten 5 Prozent. Seit August 2008 gab Japans Regierung fünf Konjunkturprogramme bekannt und in diesem Jahr sollen Anleihen für bis zu 386 Mrd. Euro ausgegeben werden. Seit zwei Dekaden dümpelt die mittlerweile halb verstaatlichte japanische Wirtschaft, im Stand seit 1991 sozialistisch erhalten durch umgerechnet knapp 4.900 Mrd. Euro Konjunkturprogramme, vor sich hin. Der Mittelsstand wurde zerstört, die Produktivität nahm sukzessive ab, die Jugend findet hauptsächlich Arbeit auf Teilzeit und die Staatsschulden haben mittlerweile mit 216 Prozent des BIP den höchsten Stand aller großen Wirtschaftsnationen erreicht.

Die Behauptung, dass all die Maßnahmen eine große Depression in Japan verhindert haben ist nur die halbe Wahrheit, da die Depression bisher nur hinausgeschoben wurde, deren potentielle Stärke sich seither aber aufgebläht und potenziert hat und weiterhin jederzeit eintreten kann. Entweder wird spätestens mit dem Ende der Carry Trades die Inflation in das Land zurückkehren und damit die Depression beginnen oder die Regierungen weiten ihre Staatseinfluss bis in alle Tätigkeiten des menschlichen Lebens weiter aus.

Dass wir uns auf dem gleichen Weg befinden zeigen die Maßnahmen der westlichen Industrienationen, wie die aktuelle Rettung der HGAA die dem Steuerzahler bis zu 6 Mrd. Euro kosten könnte. Gestern gab die Ratingagentur Moody’s dazu einen düsteren Ausblick für 2010, in dem nicht einmal mehr die Bundesrepublik Deutschland gut weg kommt. Moody’s bezieht sich dabei explizit auch auf Länder mit einem "AAA"-Rating wie die USA, Grossbritannien, Deutschland und Frankreich. So hätten einige Staaten ihren finanziellen Spielraum eingebüßt. Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz, das Steuererleichterungen vorsieht wäre nach Moody’s in anderen Worten zusammengefasst "mehr Schulden heute für hoffentlich weniger Schulden in der Zukunft". Jeder Euro Verschuldung durch die Bundesregierung ist eine Umverteilung von Vermögen zu Gunsten staatlich auserlesener Gruppen über eine Enteignung der Bevölkerung, mittels Inflation am Tag darauf. Da es kaum eine Politik gibt, die wirklich langfristig im Interesse der betreffenden Bevölkerung denkt und handelt, müssen wir uns nicht um eine Deflation sorgen, sondern um einen Kaufkraftverlust unserer Ersparnisse und Einkommen durch Inflation.

Gold und Silber, neben weiteren Hard Asset Gruppen, sind hierfür ideale Absicherungsmöglichkeiten. Entgegen Mainstream-Meldungen der letzten Tage, befindet sich der Goldpreis in einer Zwischenkorrektur im übergeordneten Aufwärtstrend der noch nicht einmal das inflationsbereinigte Hoch von vor 30 Jahren erreichte. Nach aktuellem Stand müsste der Goldpreis bis auf 2400 USD steigen, bis er inflationsbereinigt, also in der Kaufkraft von 1980, ein neues Hoch generiert. Diese Berechnung ist ein Mindestpreis, da sie nach dem viel zu niedrig ausgewiesenen Konsumentenpreisindex der USA berechnet wurde. Andere Berechnungen, mittels ungeschönter Inflationszahlen, kommen auf weitaus höhere Preisziele. Da die wirtschaftliche Lage sich stetig verschlechtert und noch sehr viel Luft vorhanden ist, bis der Goldmarkt auch nur real neue Hochs erreichen wird, bleibt die beste langfristige Strategie im Bullenmarkt bei Rücksetzern nachzukaufen - "Buy the dips"!

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bls.gov / pro aurum Research


Edelmetalle vor Bodenbildung?

Gold fiel zu Beginn der Woche bis auf 1.110 USD oder 760 €. Die 1.100 USD Marke, an der eine gute Chance besteht, dass die Kurse eine Unterstützung finden, hielt bisher. Augenblicklich notiert Gold bei 1132,7 USD oder 777,6 €. Im Alternativszenario korrigiert der Preis für Gold bis auf 1.070 USD oder 740 €. Ein neues kurzfristiges Kaufsignal wird bei einem signifikanten Schlusskurs über der 1.150 USD bzw. 1.220 USD Marke generiert.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Silber hält seit Anfang der Woche sein Level und tritt seit Montag auf der Stelle. Sollte der Preis unter 17 USD fallen sind weitere Abgaben bis 16,20 USD wahrscheinlich. Dort verlaufen mehrere Unterstützungen, die dem Metall genügend Unterstützung geben sollten, um von dort spätestens nach oben zu drehen. Alternativ hält die Marke und der Kurs setzt bereits auf diesem Level seinen Aufwärtstrend wieder fort.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Palladium hält sich wacker, zeigt relative Stärke und konsolidiert unter dem Widerstand des 50% Retracements der vorhergegangenen sekundären Abwärtsbewegung bei aktuell 365 USD. Palladium könnte in der nächsten Bewegung bis auf 340 USD korrigieren was das kurzfristig positive Chartbild nicht eintrüben würde. Hält die Marke von 360 USD, zeigt das die Stärke des Marktes. Ein neues Einstiegssignal wird erst bei einem Schluss über 391 USD generiert. Nachdem Platin an der Marke von 1.500 USD scheiterte, hielt die erste Unterstützung bei 1.400 USD bisher. Platin hat gute Chancen bereits auf diesem Niveau den Boden auszubilden, alternativ sollte es nicht weiter als bis 1.360 USD korrigieren.

Seit letzter Woche verteuerte sich der Kilobarren Gold um 350 Euro auf aktuell 25.324 Euro. Der US-Goldminenindex HUI schloss gestern mit einem kleinen Minus bei 440 Punkten. Das Gold/Öl-Ratio fiel auf 15,8 da der Ölpreis die letzten Tage wieder etwas stieg und das Gold/Silber-Ratio steht aktuell bei 65.

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Fazit:

Die Zwischenkorrektur hat die überhitzten Preise mittlerweile ein ganzes Stück zurückgebracht. Es besteht bereits die Möglichkeit einer Bodenbildung bei den Edelmetallen. Der Dollar zeigt weiterhin Stärke was die Erholung der Edelmetalle bisher verhinderte. Die Divergenz der COT Daten und das überaus bullische Sentiment sind Punkte die vor einer Ausweitung der Zwischenkorrektur mahnen. Die saisonale und charttechnische mittel- bis langfristige Betrachtung, spricht gegen eine Ausweitung der Korrektur, sodass in Kürze ein Boden gefunden werden sollte. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist weiterhin vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen um weiterhin Bestände als Inflations- bzw. Staatsschutz aufzubauen.


Unsere Positionen

Wir bleiben im kurzfristigen Trading bei den Edelmetallen weiterhin außen vor und beobachten den Markt. Unsere strategischen Positionen bleiben von diesen kurzfristigen Überlegungen unberührt, da unser mittel- bis langfristiges Szenario sehr optimistisch für die weitere Entwicklung der Edelmetallmärkte ist. Der realisierte Ertrag aus unseren Tradingpositionen für das Jahr 2009 stieg nach der letzten Transaktion auf 41,30%. Unsere Bestände zur Vermögenssicherung bleiben natürlich weiter unangetastet in den Tresoren.


München aktuell

Durch den hohen Goldpreis greifen Anleger weiterhin auf die gängigen Bullioncoins, wie Kruegerrand oder die Unze Goldphilharmoniker zurück. Der Philharmoniker in Silber, der gerade ausverkauft ist, war die letzten Tage stark gefragt. Nach wie vor überwiegen die Kauforders, jedoch erreichen uns vergleichbar mit den letzten Monaten mehr Verkaufsorders da die Aussicht auf Gewinnmitnahmen die Anleger zu uns führt.

Die Sonderaktion "20 Unzen Philharmoniker", die in allen Standorten der BRD und im deutschen Onlineshop verfügbar ist, bietet Ihnen die Möglichkeit in den kommenden Jahren auf eine numismatische Wertsteigerung, auf Grund der limitierten Auflage, zu setzen. Bei dem Kauf einer 20 Unzen Goldmünze Wiener Philharmoniker geben wir Ihnen 20 mal eine Unze Silber-Philharmoniker (1 Tube) für den Preis von nur 1 Cent je Unze, dazu. Weiterhin bieten wir Ihnen die Schweizer Vrenili, die Unze Silber Britannia und 1 Unze Lunare Maus in Gold in einer Sonderaktion besonders günstig an.

Die neuen Öffnungszeiten für das Goldhaus in München finden Sie hier: www.proaurum.de/standorte/muenchen/kontaktundanfahrt.html


Numismatik aktuell

Die Numismatik von pro aurum hat aktuell eine Auswahl an europäischen, antiken Münzen, als auch aus dem Kaiserreich in Gold anzubieten. Weiterhin wurden aktuell amerikanische Münzen im Numismatikshop eingestellt. Mehr Informationen zu diesen und weiteren Münzen finden Sie im Numismatik-Shop unter www.proaurum-numismatik.de


Zürich aktuell

Je mehr es auf die Feiertage zu geht, desto mehr ist doch spürbar, dass einige Kunden edle Metalle unter den Weihnachtsbaum legen werden. Gerade die Tiger-Münzen der neuen Lunar-Serie werden speziell dafür nachgefragt, aber auch kleinere Goldmünzen bis in den Unzen-Bereich. Morgen bekommen wir eine neue Lieferung 1 Unzen Maple-Leaf und Krügerrand, diese sind ab sofort wieder bestellbar und ab morgen am Schalter verfügbar.

Der Kauf von 1000 Gramm und 5000 Gramm Silberbarren hat seit Wochenbeginn massiv zugelegt, gestern erreichten uns einige sehr große Orders dazu. Unsere Sonderaktion für die 5000 Gramm Barren im Zollfreilager läuft noch bis auf Weiteres, die 1000 Gramm Barren Sonderaktion war ein voller Erfolg und ist bereits ausverkauft.


Bad Homburg aktuell

Mit steigenden Kursen haben auch die Verkäufe in Bad Homburg wieder zugenommen. Das Verhältnis von Ankäufen zu Verkäufen liegt wieder bei 1 zu 5. Vermehrt haben wir Kunden, die ihren Lieben Gold und Silber in Münz- und Barrenform zu Weihnachten schenken möchten und bei uns einkaufen. Gesucht waren hier vor allem Münzen mit jährlich wechselnden Motiven ( Kaenguruh, Lunar und Panda) und die Kinebarren.

Für alle, für die Weihnachten wieder zu plötzlich kommt, sind wir am Mittwoch, den 23.12. auch zusätzlich am Nachmittag bis 17:00 Uhr für Sie da.


Wien aktuell

Bei anhaltend starkem Kaufinteresse waren auch in den letzten Tagen die meistgefragten Produkte Goldbarren ab 100 Gramm sowie Goldphilharmoniker in allen Stückelungen. Wir möchten auch auf unsere aktuellen Sonderaktionen aufmerksam machen, die von unseren Kunden bereits sehr gut angenommen wurden.


Berlin aktuell

Die ausschließlich für unsere Berliner Niederlassung geltende Sonderaktion, in deren Rahmen wir die Unze Krügerrand mit einem Preisvorteil von 1,5% anbieten, fand in den letzten Tagen regen Zuspruch. Sofern Sie Interesse an dieser Sonderaktion haben, bitte wir Sie, Ihre Order baldmöglichst zu platzieren, da wir diese Offerte mangels Bestand nur noch wenige Tage aufrecht erhalten können. Nähere Kurs-Informationen erhalten Sie auf unserer Berliner Schalterpreisliste.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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Hinweis: Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen



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