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Edelmetalle Aktuell

03.02.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W. C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.


  • Gold

Der stetige Wertzuwachs des US-Dollars (gegenüber dem Euro lag er zeitweise bei nur noch 1,3850) sorgte in den letzten beiden Wochen zunächst auch für erheblichen Preisdruck beim Gold. Die Notierung des gelben Metalls fiel dabei  auf zutiefst 1.074 $ je Unze und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 3. November zurück.

Erst in den letzten 24 Stunden kam es wieder zu einer Erholung auf über 1.106 $ und damit auf das Niveau zum Zeitpunkt der Abfassung unseres letzten Berichts.

Für den anfänglichen Rückgang war aber nicht nur der Dollar verantwortlich. Die Pläne von US-Präsident Obama zur Regulierung von Rohstoffgeschäften und, damit sicher im Zusammenhang stehend, die deutliche Schwäche des Ölpreises sorgten für zusätzlichen Preisdruck.

Nach dem Test unseres im letzten Bericht genannten Kursziels und der sich anschließenden, ebenfalls nicht unerwarteten Erholung, sehen wir das Gold aktuell in einer Art Niemandsland. Was die Charttechnik angeht, ist zunächst wichtig, ob sich das Metall über der Marke von 1.111 $ dauerhaft festsetzen kann. Falls dies gelingt, liegen die nächsten Zielmarken dann bei 1.123 $ und 1.140 $ je Unze. Auf der unteren Seite bleibt 1.075 $ eine gute Unterstützung und für industrielle Käufer ein empfehlenswertes Niveau, ihre Vorräte weiter aufzustocken.


GFMS: Investoren auf Platz 1, dann Schmuck

In der vorletzten Woche hat das weltweit führende Analysehaus für Edelmetalle GFMS die 2. Ergänzung zu seiner alljährlichen Goldmarktstudie veröffentlicht.

Danach hat die Investorennachfrage im Jahr 2009 die Nachfrage nach für Schmuckzwecke gekauftem Gold erstmals seit 30 Jahren übertroffen. Die Investorennachfrage verdoppelte sich demnach im vergangenen Jahr auf 1.820 Tonnen, während die Schmucknachfrage um 23 Prozent auf 1.687 Tonnen einbrach. Zwölf Jahre zuvor, als die Verkäufe an die Schmuckindustrie ihren Höchststand erreicht hatten, lag das Volumen noch bei 3.294 Tonnen.

Während die Schmuckkäufe 2009 deutlich fielen ist die weltweite Goldproduktion im letzten Jahr nach Berechnungen von GFMS um 6 Prozent auf 2.553 Tonnen gestiegen und damit auf den höchsten Stand der letzten sechs Jahre. Die Liste der weltweit größten Goldproduzenten führt weiterhin China an (siehe auch weiter unten). Dahinter folgt Australien und nur noch auf Platz drei der ehemalige langjährige Spitzenreiter Südafrika.

Was die weitere Entwicklung angeht, zeigte sich GFMS vorsichtig optimistisch. Die Schmucknachfrage werde wieder zulegen, nicht zuletzt, weil auch die Weltwirtschaft weitere Erholungstendenzen zeige. Und auch auf der Angebotsseite gebe es keine gravierenden Minuspunkte, die gegen das Gold sprechen würden: Die Zentralbankverkäufe würden 2010 weiter abnehmen und die Neuproduktion, wenn überhaupt, nur marginal zulegen. Vor diesem Hintergrund sei ein, allerdings von durchaus heftigen Preisausschlägen begleiteter Anstieg auf über 1.200 $ je Unze im Sommer vorstellbar, so GFMS weiter.


China produziert erneut mehr

Vier Wochen nach dem Jahreswechsel erreichen nun verstärkt Meldungen über die 2009er Goldproduktion in einzelnen Ländern die Märkte.

Von herausragender Bedeutung sind dabei sicherlich die Zahlen aus China: 2009 gab es demnach ein erneutes Rekordjahr im Reich der Mitte, fast 314 Tonnen wurden nach Angaben der China Gold Association am Ende produziert. China behauptete damit zum dritten Mal seinen mit großem Abstand führenden Platz unter den Goldproduzenten. Fast 60 Prozent der chinesischen Produktion stammten aus fünf Provinzen - Shandong, Henan, Jiangxi, Fujian und Yunnan. Die Zahl der Goldproduzenten ist 2009 deutlich von 1.200 auf nur noch 700 gefallen. Dies ist ein deutliches Zeichen für die Absicht der Regierung, die Branche so weit wie möglich zu konsolidieren.

China ist aber nicht nur auf der Angebotsseite die Nummer 1, das Reich der Mitte steht auch bei der Nachfrage auf dem Siegertreppchen ziemlich weit oben. Alleine die Schmucknachfrage betrug im vergangenen Jahr in China 316 Tonnen, damit lag das Land nur noch 60 Tonnen hinter dem weltweit führenden Indien.




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