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Ungedeckte Leerverkäufe wieder erlaubt

01.02.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

das russische Bruttoinlandsprodukt fiel nach den Angaben russischer Statistiker in 2009 um 7,9 Prozent. Das war der bisher heftigste Einbruch seit 15 Jahren für die russische Volkswirtschaft. Dass sich die Finanzkrise in der noch recht jungen Marktwirtschaft stärker als in westlichen Ländern auswirkte, verwundert angesichts des schroffen Übergangs vom Sozialismus zu einer kreditmengengesteuerten, immer noch dem Sozialismus nahen Marktwirtschaft kaum. Um solche Krisen künftig besser abfedern zu können, machte der IWF-Chef Strauss-Kahn nun den Vorschlag einer zusätzlichen, länderübergreifenden Besteuerung von Finanzaktivitäten um für künftige Krisen besser gewappnet zu sein. Man wolle damit den Finanzsektor dazu motivieren weniger Risiken einzugehen und weiterhin Geld für künftige Krisen zu bekommen.

US-Präsident Obama kündigte an, künftig Schulden abbauen zu wollen. So will er 120 unnötige Staatsprogramme kürzen oder streichen. Ausgenommen hiervor sind die typischen Bereiche für ein Land in dieser Situation - die nationale und die soziale Sicherheit des Landes sowie Gesundheitsprogramme. Diese Ziele erscheinen historisch nicht nur sehr bekannt, sondern sind typisch für ein Land, welches sich vom Liberalismus und der Freiheit immer weiter entfernt. Für das Ende des Fiskaljahres 2010 erwartet Obama ein neues Rekorddefizit von 1,6 Billionen Dollar.

Auch Griechenlands Ministerpräsident eröffnete am Wochenende Sanierungspläne für die griechische Wirtschaft. So will die sozialistische Regierung wie im Bilderbuch das Rentenalter von 65 auf 67 erhöhen und eine Sondersteuer für alle Unternehmen erheben.


BaFin erlaubt wieder ungedeckte Leerverkäufe

Die Aufsichtsbehörde BaFin ließ mit dem heutigen Tag, das seit anderthalb Jahren geltende Verbot ungedeckter Leerverkäufe auslaufen. Mit dem heutigen Tag ist es wieder möglich an den Märkten leer zu verkaufen ohne sich vorher das Wertpapier geliehen zu haben. Rational ist die Funktion eines ungedeckten Leerverkaufs wohl kaum zu erklären und in einer liberalen Rechtsordnung wohl undenkbar.


COT Daten

In der Woche zum 26.01.2010 hatten sich die Positionen an der New Yorker Futuresbörse Comex stark verändert. Zum 26. Januar verringerten die Investoren ihre Long Positionen im Gold um 9,1 Prozent, sodass sie in der Summe mit 248.618 Kontrakten long waren. Während die Fonds im Gold ihre Long Positionen nur um 4,5% verringerten, bauten die kleinen Spekulanten ihre Positionen gar um 30% ab!

Im Silber verringerten die Investoren ihre Netto-Long Position um 11,3 Prozent. Im Vergleich zu Gold war der Kursrückgang nicht nur viel stärker, sondern auch das Verhältnis von Fonds zu kleinen Spekulanten diametral gegensätzlich. Während die kleinen Spekulanten ihre Long Position gar um 1,4% ausbauten, verringerten die Fonds ihre Bestände um 16%.

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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Die vergangenen drei Handelstage hat sich beim Goldpreis nichts Wesentliches verändert und der Kurs scheint sich zu stabilisieren. In Euro notiert er praktisch auf dem gleichen Niveau wie vor einer Woche. In USD notiert er mit 1.083 USD nur etwas niedriger als vor einer Woche, was angesichts des starken USD im gleichen Zeitraum doch beachtlich ist. In USD sind weiterhin die Unterstützungen, die bisher hielten, bei 1.071 USD und 1.068 USD wichtig und im Euro die steigende Unterseite des Trendkanals bei ca. 775 Euro. Ein signifikanter Bruch auf Tagesschlusskursbasis würde das charttechnische Bild eintrüben und weitere Verkäufe nach sich ziehen. Solange die genannten Marken nicht gebrochen werden, halte ich auf Grund der Saisonalität und der Eigenart der Kursentwicklung der Edelmetalle, das bullische Szenario immer noch für wahrscheinlicher.

Ebenso konnte sich der Preis im Silber zum Ende der letzten Woche stabilisieren und den teilweise starken Rückgang von 13% erst einmal stoppen. Auch auf Euro Basis gab der Preis nach und notiert knapp oberhalb der Unterstützung bei 11,50 USD. Die Wichtige Marke in USD bei 16 USD und im Euro bei 11,50 Euro halten bisher noch. Ein signifikanter Bruch dieser Marken würde zu weiteren Abgaben führen. Noch ist das charttechnische Bild als neutral zu sehen, welches sich erst bei einem Bruch der genannten Marken ins negative drehen würde.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Wie erwartet korrigierte Palladium nach dem Erreichen von Widerständen. Da die Unterstützung bei 420 USD bisher hielt ist das charttechnische Bild kurzfristig als neutral bis bullisch einzustufen. Im Bereich von 390 USD bis 400 USD verlaufen mehrere Unterstützungen, die die Korrektur hier mit höherer Wahrscheinlichkeit stoppen könnten. Erst ein Bruch dieser Marken würde das charttechnische Bild ins negative drehen.

Platin konsolidierte bisher bis zur Unterstützung bei 1.500 USD und notiert aktuell bei 1.510 USD. Die Indikatoren sind weiterhin negativ für den weiteren Kursverlauf. Ein Bruch der 1.500er Marke würde zu weiteren Abgaben bis 1.465 USD führen.

Im Währungspaar EUR/USD gab der Euro seit der letzten Analyse wie erwartet weiter nach. Das Kursziel von 1,38 USD je Euro wurde bereits fast erreicht. Hier sollte sich der Euro erst einmal etwas erholen. Wollte man einen Grund für die Stärke des USD heranziehen, so dürfte die desolate Lage einiger Mitgliedsstaaten das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung geschwächt haben.

Der amerikanische AMEX GOLD BUG Index (HUI) hat seit seinem Hoch Anfang Dezember bei 516 Punkten 27 Prozent auf aktuell 374 Punkte verloren. Das charttechnische Bild sieht nach dem Bruch der unteren Trendkanallinie nicht gut aus. Die überverkauften Indikatoren lassen jedoch mindestens auf eine technische Korrektur hoffen. Schafft der HUI in den nächsten Tagen eine Trendwende, könnte er sich wieder anschicken die 500 Punkte in Angriff zu nehmen. Das unwahrscheinlichere Szenario eines Bruchs der 360 Punkte Marke würde zu weiteren Abgaben bei den Goldminen führen.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Fazit:

Alle Edelmetalle haben zum Ende dieser Woche wichtige Unterstützungen erreicht. Je nachdem in welche Richtung sich der Markt auf diesem Niveau nun entscheidet, werden die Edelmetalle eine Richtung für die nächsten Wochen bekommen. Noch ist das kurzfristige charttechnische Bild als neutral zu werten. Auf Grund der Saisonalität und der Eigenart bei Kursbewegungen der Edelmetalle, schätze ich die Wahrscheinlichkeit für eine Fortführung des Aufwärtstrends als wahrscheinlicher ein. Es besteht nun die Möglichkeit, dass die Aufwärtsbewegung auf diesem Niveau fortgesetzt wird und auch Gold in den nächsten Monaten neue Hochs erreichen kann. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist ebenso vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen um weiterhin Bestände als Inflations- bzw. Staatsschutz aufzubauen.


Unsere Positionen

Die kurzfristige Position, die wir am Montag, den 04. Januar im Silber bei 17,35 USD aufbauten wurde mit einem Verlust von 3,4 Prozent bei 16,75 USD ausgestoppt. Die nächsten Tage werden zeigen ob unser Stop-Loss zu eng gesetzt wurde. Unsere strategischen Positionen bleiben grundsätzlich von diesen kurzfristigen Überlegungen unberührt, da unser mittel- bis langfristiges Szenario sehr optimistisch für die weitere Entwicklung der Edelmetallmärkte ist. Der realisierte Ertrag aus unseren Tradingpositionen für das Jahr 2009 betrug 41,30%. Unsere Bestände zur Vermögenssicherung bleiben natürlich weiter unangetastet in den Tresoren.

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Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html


München aktuell

Die Käufe über den Onlineshop und am Schalter überwogen letzte Woche, auch wenn uns regelmäßig Verkäufe von Banken und Privatkunden erreichten. Die Bestseller waren die Unze Krügerrand sowie die 50 Gramm und 100 Gramm Goldbarren. Im Silber wurden die Philharmoniker wieder rege gekauft. In Kürze werden wir den standardisierten Ankauf von Schmuck und Schmelzgold an unseren Schaltern ermöglichen.

Wir bieten Ihnen aktuell Sonderaktion zu der 20 Unzen Goldmünze Philharmoniker, die Unze Gold Britannia, 20 SFRS Vreneli, 1.000 Gramm Silberbarren, sowie der halben Unze Gold Nugget/Kaenguruh an.


Zürich aktuell

Nach einem doch recht lebhaften Freitag, wobei das Orderaufkommen durch unsere Sonderaktion im Zollfreilager für die 5000 Gramm noch verstärkt wurde, zeigte sich auch zu Beginn dieser Handelswoche die Kundennachfrage vor allem nach Gold und Silber auf recht hohem Niveau.

Meistgehandelte Produkte waren 100 Gramm Barren Gold und 1.000 und 5.000 Gramm Barren Silber, daneben diverse 1 Unzen Silbermünzen.


Numismatik aktuell

Die Numismatik von pro aurum hat aktuell eine Auswahl an Münzen aus dem Deutschen Reich, Amerika und Europa, sowie historische Goldbarren anzubieten. Mehr Informationen zu diesen und weiteren Münzen finden Sie im Numismatik-Shop unter www.proaurum-numismatik.de

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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Hinweis: Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen



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