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Edelmetalle Aktuell

11.02.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Autoabsatz legt in meisten Märkten zu

Die Neuzulassungen in China lagen im Januar etwa doppelt so hoch wie in der Vorjahresperiode bei über 1,6 Millionen Fahrzeugen. Dies sei, wie die Chinesische Vereinigung der Automobilhersteller CAAM erklärte, ein neuer Rekord. Erst letzten Monat hatte die CAAM mitgeteilt, dass China 2009 mit 13,64 Millionen verkauften Fahrzeugen die USA als größten Automarkt der Welt überholt habe.

Nach langer Talfahrt zeigt jetzt auch der amerikanische Automarkt mehr und mehr Erholungstendenzen. Der Absatz von Pkw und Kleinlastern legte im Januar im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zu. Allgemein war ein solcher Anstieg aber auch erwartet worden, nachdem der Absatz im Januar 2009 auf den tiefsten Stand seit 26 Jahren gefallen war. Konkret wurden im Januar in den USA 695.700 PKWs und Kleinlaster verkauft, dabei haben die PKWs mit einem Plus von 15,4% einen Rückgang bei den spritschluckenden Kleinlastern ausgeglichen.

Im Vergleich zu den Märkten in China und den USA schwächelte der deutsche Automarkt deutlich. Im Januar sind so wenige Neuwagen wie noch nie seit der Wiedervereinigung in Deutschland verkauft worden. Mit 181.200 Neuzulassungen habe das Ergebnis um 4,3 Prozent unter dem bereits schwachen Januar des Vorjahres gelegen, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit. Nach dem durch die Abwrackprämie hervorgerufenen künstlichen Boom im Jahr 2009 und einem Absatzrekord von 3,81 Millionen Neuwagen rechnen Marktbeobachter für 2010 nun nur noch mit einem Absatz von 2,75 bis 3,0 Millionen Fahrzeugen in Deutschland.

Immerhin stiegen die Neuzulassungen in den anderen Ländern in Westeuropa im Januar erst einmal noch weiter an: Die Berater von JD Power prognostizierten für den vergangenen Monat ein Plus in Höhe von 14,9%; vor allem dank eines Anstiegs in Spanien und Frankreich, wo die Neuzulassungen noch von einem ebenfalls durch Abwrackprämien aufgeblasenen Auftragsbestand profitiert hätten. In den nächsten Monaten würden aber die Verkäufe in diesen Märkten ebenfalls sinken und für das Gesamtjahr erwartet JD Power für Westeuropa entsprechend ein Minus von 9,1% auf 12,4 Mio. Autos.

Weiter schlechte Nachrichte gab es auch aus Russland, wo die Verkäufe im Januar noch einmal um 37% auf gerade einmal noch 74.000 Autos einbrachen. Nach der bereits erfolgten Halbierung im Jahr 2009 ist weiter kein Ende der Talfahrt in Sicht.


Dieselverkäufe stabilisieren sich

Jene Automärkte, deren Entwicklung aufgrund ihrer Größe für den Verbrauch an Platinmetallen entscheidend ist, waren auch im letzten Monat wieder jene, die traditionell auf Benzinmotoren setzen und damit die Chance bieten, statt Platin in großem Stil das viermal günstigere Palladium einzusetzen.

Immerhin stieg aber im letzten Monat in Deutschland der Dieselanteil wieder auf 40% an, was relativ betrachtet dem Platin etwas zugute gekommen sein dürfte. 2009 war der Dieselanteil in Deutschland im Durchschnitt auf nur noch 30,6% gesunken (nach 44,1% im Jahr 2008). Zusammen mit dem allgemeinen Trend hin zu kleineren Motoren hatte damit im letzten Jahr der Platinbedarf in Deutschland und sicher auch in anderen Teilen Europas deutlich gelitten, auch wenn im gesamteuropäischen Markt der Rückgang des Diesel-Marktanteils mit 6% auf 46% nicht ganz so deutlich ausgefallen war.


Nachfrage nach Schmuck und für ETFs

Das weiße Metall kann aktuell die eher gemischten Nachrichten von den Automärkten sicher verkraften. Das liegt auch daran, dass im Vorfeld zum Chinesischen Neujahrsfest, das in der kommenden Woche gefeiert wird, die physische Nachfrage nach (Schmuck-)Platin in China deutlich angestiegen war. Und auch bei den ETFs gab es wieder Käufe. In den drei hier den Markt beherrschenden Produkten (jeweils eines davon in der Schweiz, in England und in den USA an Börsen notiert)  sind jetzt 28,4 Tonnen und damit rund 13% einer Weltjahresproduktion gebunden. Diese Zahl ist allerdings auch vier Wochen nach dem Handelsbeginn beim wichtigen US-ETF noch immer weit von den Absatzzahlen bei den Gold- und Silber-ETFs entfernt, die jeweils deutlich mehr als die Hälfte einer Weltjahresproduktion des jeweiligen Metalls gebunden haben.




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