Warten auf die Griechenlandlösung und den US-Arbeitsmarktbericht
03.02.2012 | Folker Hellmeyer
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Der Finanzmarkt befindet sich in der Warteschleife. Das ungelöste Problem hinsichtlich des freiwilligen Schuldenschnitts bei Griechenland steht im Fokus. Die Lösung ist jedoch greifbar. Zusätzliche Forderungen seitens der europäischen Politik scheinen derzeit die Verzögerung zu forcieren. Unterschwellig ist ein leicht optimistischer Grundton erkennbar. Die stabilen und tendenziell freundlichen Aktienmärkte als auch eine stabile Verfassung des Euros gegenüber dem USD sind Ausdruck dieser Grundhaltung.
Weiterer Fokus liegt auf dem US-Arbeitsmarktbericht. Dieser Bericht stellt ein Schwergewicht an der internationalen Datenfront dar.
Analysten unterstellen eine Zunahme der Beschäftigung um 150.000 Jobs. Die Erholung am S-Arbeitsmarkt setzt sich sukzessive fort. Das erfreut fraglos. Für Euphorie ist jedoch kein Raum. Bezüglich der Interventionen, die zur Stabilisierung der US-Wirtschaft erforderlich waren und sind, ist die Traktion am US-Arbeitsmarkt dennoch historisch niedrig. Der Unterschied zu Deutschland könnte nicht dramatischer sein. Der Vergleich mit Reformländern der Eurozone ist nicht zulässig, da die USA sich trotz bitterer Notwendigkeit noch gar keinen Reformen unterworfen haben.
Die Erzeugerpreise der Eurozone sanken im Monatsvergleich um -0,2%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 4,3% nach zuvor 5,4. Das Ergebnis entsprach den Erwartungen und hatte keine Marktwirkung.
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Der US-Challenger Report per Januar wartete mit 53.486 durch angekündigte Massenentlassungen betroffenen Jobs auf. Im Vormonat stellte sich dieser Wert auf 41.785. Der Blick auf nachstehenden Chart verdeutlicht, dass sich aus den aktuellen Daten keine neuen Trends ablesen lassen.
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Die US-Arbeitslosenerstanträge lieferten in der Berichtswoche per 28. Januar einen Rückgang von zuvor 379.000 (revidiert von 377.000) auf 367.000. Die positive Grundtendenz bleibt damit am US-Arbeitsmarkt bestätigt.
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Im Gegensatz zu dem Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board“ zeichnet sich im Pendant "Bloomberg Consumer Comfort Index“ in den vergangenen Wochen eine stabile bis freundliche Tendenz ab. In der aktuellen Berichtswoche per 29. Januar ergab sich ein Anstieg von -46,4 auf -44,8 Punkte.
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Die US-Arbeitsproduktivität legte per 4. Quartal 2011 um 0,7% zu. Erwartet waren 0,8% Zuwachs. Diese Daten werden aus dem BIP abgeleitet. Unsere kritische Haltung zu der Datenqualität setzen wir als bekannt voraus. Entsprechend ist bei der Interpretation Vorsicht geboten. Deutsche Unternehmen, die auf das US-Produktivitätswunder ab 1998 im rahmen von Direktinvestitionen gesetzt hatten/haben, wissen wovon hier die Rede ist.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2900 - 1.2930 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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