Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Warten auf die Griechenlandlösung und den US-Arbeitsmarktbericht

03.02.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (08.00. Uhr) bei 1.3135, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.3087 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 76.20. In der Folge notiert EUR-JPY bei 100.05, während EUR-CHF bei 1.2055 oszilliert.

Der Finanzmarkt befindet sich in der Warteschleife. Das ungelöste Problem hinsichtlich des freiwilligen Schuldenschnitts bei Griechenland steht im Fokus. Die Lösung ist jedoch greifbar. Zusätzliche Forderungen seitens der europäischen Politik scheinen derzeit die Verzögerung zu forcieren. Unterschwellig ist ein leicht optimistischer Grundton erkennbar. Die stabilen und tendenziell freundlichen Aktienmärkte als auch eine stabile Verfassung des Euros gegenüber dem USD sind Ausdruck dieser Grundhaltung.

Weiterer Fokus liegt auf dem US-Arbeitsmarktbericht. Dieser Bericht stellt ein Schwergewicht an der internationalen Datenfront dar.

Analysten unterstellen eine Zunahme der Beschäftigung um 150.000 Jobs. Die Erholung am S-Arbeitsmarkt setzt sich sukzessive fort. Das erfreut fraglos. Für Euphorie ist jedoch kein Raum. Bezüglich der Interventionen, die zur Stabilisierung der US-Wirtschaft erforderlich waren und sind, ist die Traktion am US-Arbeitsmarkt dennoch historisch niedrig. Der Unterschied zu Deutschland könnte nicht dramatischer sein. Der Vergleich mit Reformländern der Eurozone ist nicht zulässig, da die USA sich trotz bitterer Notwendigkeit noch gar keinen Reformen unterworfen haben.

Die Erzeugerpreise der Eurozone sanken im Monatsvergleich um -0,2%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 4,3% nach zuvor 5,4. Das Ergebnis entsprach den Erwartungen und hatte keine Marktwirkung.

Open in new window


Der US-Challenger Report per Januar wartete mit 53.486 durch angekündigte Massenentlassungen betroffenen Jobs auf. Im Vormonat stellte sich dieser Wert auf 41.785. Der Blick auf nachstehenden Chart verdeutlicht, dass sich aus den aktuellen Daten keine neuen Trends ablesen lassen.

Open in new window


Die US-Arbeitslosenerstanträge lieferten in der Berichtswoche per 28. Januar einen Rückgang von zuvor 379.000 (revidiert von 377.000) auf 367.000. Die positive Grundtendenz bleibt damit am US-Arbeitsmarkt bestätigt.

Open in new window


Im Gegensatz zu dem Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board“ zeichnet sich im Pendant "Bloomberg Consumer Comfort Index“ in den vergangenen Wochen eine stabile bis freundliche Tendenz ab. In der aktuellen Berichtswoche per 29. Januar ergab sich ein Anstieg von -46,4 auf -44,8 Punkte.

Open in new window


Die US-Arbeitsproduktivität legte per 4. Quartal 2011 um 0,7% zu. Erwartet waren 0,8% Zuwachs. Diese Daten werden aus dem BIP abgeleitet. Unsere kritische Haltung zu der Datenqualität setzen wir als bekannt voraus. Entsprechend ist bei der Interpretation Vorsicht geboten. Deutsche Unternehmen, die auf das US-Produktivitätswunder ab 1998 im rahmen von Direktinvestitionen gesetzt hatten/haben, wissen wovon hier die Rede ist.

Open in new window


Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2900 - 1.2930 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"