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Ist der Euro noch Geld?

17.02.2010  |  Markus Blaschzok
In eigener Sache: Pro aurum Schweiz bietet eine Sonderaktion zu unserem dortigen Zollfreilager an. 5.000 Gramm Silberbarren können dort mit einem Preisvorteil von 10 € je Barren gekauft werden. Die Aktion gilt noch solange der Vorrat reicht.


Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß der Nachrichtenagentur Reuters wird in Griechenland vom 1. Januar 2011 an jede Barzahlung zwischen Unternehmen und Privatpersonen, die 1.500 Euro überschreitet, als illegal betrachtet und somit verboten werden. Zahlungen über 1.500 Euro müssen dann auf elektronischem Wege über EC- oder Kreditkarten erfolgen. Die Hauptfunktion von Geld ist die Tauschmittelfunktion, von der sich alle anderen Funktionen des Geldes ableiten lassen. In Griechenland wird mit dem geplanten neuen Gesetz diese Funktion stark beeinträchtigt, da sie das gesetzliche Zahlungsmittel für "größere Beträge" nicht mehr verwenden können.

Die Österreichische Schule weist seit jeher darauf hin, dass der Euro zwar ein gesetzliches Zahlungsmittel aber nicht Geld ist. Als Geld wird hingegen nur eine Ware, wie Gold und Silber, angesehen. Banknoten, Scheidemünzen und Buchgeld sind nur Geldsurrogate auf diese Ware. 1971 löste man per Gesetz offiziell diese Beziehung. Die Erinnerung der Wirtschaftssubjekte an die Kaufkraft des Geldes in der Vergangenheit verleiht den Banknoten bis heute, auch wenn Sie nun ungedeckt sind, ihre Kaufkraft. Die EZB selbst weist darauf hin, dass Buchgeld nicht als gesetzliches Zahlungsmittel angesehen wird und es hierfür keine Annahmepflicht gibt, weshalb für die griechischen Pläne womöglich erst noch weitere Gesetze und Definitionen in der Europäischen Währungsunion geändert werden müssen. Weiterhin werden Banken in Griechenland ihre Daten in Echtzeit übermitteln müssen, Rechnungen zwischen Firmen sowie dem Staat werden nur noch elektronisch getauscht und andere Rechnungen ab einer Summe von 3.000 Euro nur noch digital akzeptiert.

Die Pläne der sozialistisch griechischen Regierungspartei sollen vordergründig der Bekämpfung der Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit dienen. Ähnliche Maßnahmen kannte man bisher nur von offen totalitär sozialistischen Regimen wie Nordkorea, das seit geraumer Zeit einen Kampf gegen private Ersparnisse führt. So konfiszierte Nordkorea mittels Währungsreformen, Devisenverboten und Höchstgrenzen für Bargeld in der Vergangenheit mehrfach die letzten Ersparnisse seiner Bürger um den totalitären Staat am Leben zu halten. Nicht die griechischen Bürger mit ihren Ersparnissen sind das Problem in Griechenland, sondern ein zu großer Staatsköper der über seine Verhältnisse lebt sowie zunehmende ineffiziente staatliche Eingriffe in die Wirtschaft.

Der Glaube, dass wir in der BRD in einem Raubtierkapitalismus leben und sehr weit vom Sozialismus entfernt sind ist Dank medialer Verzerrung allgegenwärtig und dennoch falsch. Die Bundesrepublik mit ihrer "Sozialen Marktwirtschaft" war schon immer ein Zwitterwesen zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Von einer offiziellen Staatsquote bei 30% in den 60er Jahren, werden wir im Jahre 2010 voraussichtlich eine Staatsquote von ca. 50% erreichen. Damit leitet der Staat mehr als die Hälfte der erwirtschafteten Einkommen in seine Verfügungsgewalt um. Inoffiziell liegt die Staatsquote der BRD nach verschiedenen Berechnungsmethoden mittlerweile sogar bei 65 bis 70 Prozent. Die aktuelle Diskussion um die Höhe der Transferleistungen zeigt einen Teil der Problematik. Altkanzler Kohl sagte einst, dass für ihn "ab einer Staatsquote von 50% der Sozialismus beginnt".

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Quelle: Markus Blaschzok / pro aurum


Mit den zunehmenden Finanzproblemen der europäischen Staaten werden die Regierungen immer mehr Verzweiflungsgesetze erlassen. Sollte das Beispiel Griechenlands, nach einer Ausweitung der Finanzprobleme auf den Rest Europas, Schule machen würde das zu erheblichen Einschnitten in die Freiheit der Bürger führen. Ein anonymer Kauf kleinerer Mengen Gold wäre dann kaum mehr möglich und ein Verbot dessen, wie am Beispiel des Devisenverbotes in Nordkorea ersichtlich, nicht ausgeschlossen. Durch staatliche Maßnahmen wie diese wird sich der Goldpreis immer weiter von den aktuellen Währungen abkoppeln, da die Bürger versuchen werden, ihr hart erarbeitetes Vermögen vor den Zugriffen des Staates zu schützen.


Technische Analyse

Gold in Euro erreichte gestern ein neues Allzeithoch und bestätigte damit den Ausbruch aus der Dreiecksformation. In USD durchbrach der Preis die kurzfristige Abwärtstrendlinie sowie den Widerstand bei 1.100 USD. Während in Euro keine Widerstände mehr in Sicht sind, verläuft die nächste Widerstandmarke in USD bei 1.161. Wird diese signifikant genommen werden die Wege zu neuen Allzeithochs in USD frei. Ein wiedererwartender Rückfall der Kurse sollte bei 1.025 USD gestoppt werden da dort drei Unterstützungen, wie die 200 Tage-Linie und eine mittelfristige Aufwärtstrendlinie, verlaufen. Diese Unterstützungen sind so stark, dass man spätestens hier auf eine Wende und die Fortsetzung des Aufwärtstrends spekulieren könnte wenn es nicht jetzt schon gelingt.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Nachdem die 15 USD Unterstützung im Silber hielt, stieg die Feinunze bis auf aktuell 16,19 USD und notiert damit direkt unterhalb der kurzfristigen Abwärtstrendlinie. Der überverkaufte Markt, die erreichten wichtigen langfristigen Unterstützungen in Euro, die COT Daten sowie die Saisonalität sprechen für einen weiteren Preisanstieg, sodass diese Widerstandsmarke genommen werden sollte. Der Markt wollte anscheinend einen Pullback auf das Ausbruchsniveau in Euro vor fünf Monaten sehen, an dem auch der 200-Tage Durchschnitt verläuft. Für Trendfolger hellt sich das charttechnische Bild erst wieder auf wenn die Kurse über 17 USD gestiegen sind. In Euro hat sich der Preis auf dem 200 Tage Durchschnitt und auf der langfristigen Aufwärtstrendlinie gefangen und notiert mit aktuell 11,79 Euro über der Widerstandslinie von 11,50 Euro. Auch wenn das Umfeld für steigende Preise bereit ist, könnte im unwahrscheinlichen Falle eines Rückfalls unter die 15 USD sich ein weiteres Abwärtspotenzial bis zur nächsten Unterstützung bei 14 USD ergeben.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Palladium bestätigte in EUR die Unterseite des langfristigen Trendkanals und in USD die Unterseite des kurzfristigen Trendkanals bei einer aktuellen Preis von 433 USD oder 315 Euro. In beiden Währungen hat das Edelmetall die kurzfristige Abwärtstrendlinie gebrochen. Die Indikatoren sind überverkauft bis neutral. Damit steht der Weg zum Allzeithoch frei. Gefahrenfaktor sind die historisch hohen Positionen der Investoren in diesem Metall, welche die Kursausschlägen künftig volatiler gestalten werden. Bei einem unwahrscheinlichen Rückfall der Preise könnte Palladium noch auf 350 USD fallen, ohne dass sich das bullische mittelfristige Chartbild eintrüben würde – in Euro ist nicht mehr viel Spielraum nach unten.


Fazit:

Die kurzfristige technische Situation bei den Edelmetallen hellt sich wie erwartet zunehmend auf. Gold hat neue Hochs in Euro erreicht und die meisten Edelmetalle haben die kurzfristigen Abwärtstrends gebrochen. Auf Grund der Saisonalität, der COT-Daten, der überverkauften Situation und der allgemeinen Kursbewegungen der Edelmetalle, schätze ich die Wahrscheinlichkeit für eine jetzige Fortführung des Aufwärtstrends viel höher ein, als dass die Kurse wieder nachgeben und sich somit die Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend ausweitet. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist ohnehin vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Kursrücksetzer wie diese sind ideale Nachkaufgelegenheiten um im Rohstoffsommer richtig positioniert zu sein. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen um weiterhin Bestände als Inflations- bzw. Staatsschutz aufzubauen.


Unsere Positionen

Die kurzfristige Position, die wir am Montag, den 04. Januar im Silber bei 17,35 USD aufbauten wurde mit einem Verlust von 3,4 Prozent bei 16,75 USD ausgestoppt. Die nächsten Tage werden zeigen ob unser Stop-Loss zu eng gesetzt wurde. Unsere strategischen Positionen bleiben grundsätzlich von diesen kurzfristigen Überlegungen unberührt, da unser mittel- bis langfristiges Szenario sehr optimistisch für die weitere Entwicklung der Edelmetallmärkte ist. Der realisierte Ertrag aus unseren Tradingpositionen für das Jahr 2009 betrug 41,30%. Unsere Bestände zur Vermögenssicherung bleiben natürlich weiter unangetastet in den Tresoren.

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Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html


München aktuell

Die Käufe im Onlineshop sowie am Schalter sind in dieser Woche bisher hoch. Wir konnten beobachten wie die Schmuckankäufe am Schalter wieder sukzessive zunahmen. Am besten gekauft wurden die 1kg sowie die 100 Gramm Goldbarren, Philharmoniker in Gold, 1 kg Tiger in Silber sowie die Sonderaktion zu den Silber Kookaburra.

Seit eh und je kaufen wir auch Altgold zu attraktiven Preisen in unseren Filialen an. Die bisher noch uneinheitlichen Verfahren beim Ankauf von Altgold werden gerade standardisiert, sodass wir Ihnen in Kürze in allen bundesdeutschen Filialen den gleichen und schnellen Ankauf anbieten können. Kontaktieren Sie uns einfach bei Fragen zum Verkauf Ihres Altgoldes oder besuchen Sie uns hierzu in unseren Filialen.

Wir bieten Ihnen aktuell Sonderaktionen zu der 20 Unzen Goldmünze Philharmoniker, 50 Pesos Mexiko Centenario in Gold, der halben Unze Nugget/Kaenguruh, 20 FFRS Napoleon mit Kranz sowie im Silber die Unze Kookaburra mit einem Preisnachlass von 7 Prozent!


Numismatik aktuell

Die Numismatik von pro aurum bietet Ihnen eine breite Palette von Münzen und Medaillen über historische Goldbarren. Mehr Informationen zu diesen und weiteren Münzen finden Sie im Numismatik-Shop unter www.proaurum-numismatik.de


Bad Homburg aktuell

Der nächste Vortrag über die aktuelle Kapitalmarktsituation sowie die Präsentation unseres Investmentfonds pro aurum ValueFlex mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold findet am 25.02.2010 ab 18.30 Uhr im MARITIM Kurhaushotel, Ludwigstraße 3, 61348 Bad Homburg statt. Anmeldung über www.proaurum.de/home_popup/valueFlex.


Berlin aktuell

Die erste Wochenhälfte war von einem regen Geschäftsverkehr geprägt. Dominierten Ende vergangener, Anfang dieser Woche noch die Kaufaufträge, so änderte sich dieses Bild schlagartig mit den deutlich anziehenden Notierungen. Dass Verhältnis von Kauf zu Verkaufsaufträgen änderte sich innerhalb weniger Stunden von 5 zu 1 auf 2 zu 1; d.h. auf zwei Kaufaufträge kam 1 Verkaufsauftrag.

Wieder einmal mehr waren im Rahmen von Sonderaktionen angebotene Münzen die Umsatzspitzenreiter, besonders die um 2% reduzierte ½ Unze Nugget/Känguru rangierte in der Anlegergunst weit vorn. Aber auch der allseits bekannte Krügerrand a einer Unze sowie Goldbarren in den Gewichtseinheiten von 20g bis hin zu 500 g wurden rege nachgefragt.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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