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Australiens Goldproduktion fällt 2011

06.03.2012  |  Roman Baudzus
Die jüngst durch die Analysefirma Surbiton Associates gemeldeten Daten zu Australiens Goldabbau im Gesamtjahr 2011 fielen enttäuschend aus und lagen unterhalb der durchschnittlichen Analystenerwartungen an den Märkten. Australien verteidigte im vergangenen Jahr zwar seine Position als zweitgrößtes Goldförderland der Welt hinter China, baute im Vergleich mit 2010 jedoch 2 metrische Tonnen weniger des gelben Metalls ab.

Insgesamt förderten die Minenkonzerne des Landes im letzten Jahr 264 metrische Tonnen Gold, was umgerechnet 8,5 Millionen Feinunzen entsprach. An den Rohstoffmärkten wurde hingegen mit der Veröffentlichung von Daten gerechnet, die auf einen wachsenden Goldabbau hindeuteten. Die steigenden Goldpreise an den Weltmärkten retten den meisten Minenfirmen ihr Geschäft, da sie so trotz einer geringeren Fördermenge höhere Einkünfte erzielten.

Die australische Goldproduktion erreichte im Förderjahr 1997/98 ihren vorläufigen Höhepunkt bei 318 metrischen Tonnen und wurde seitdem in den Folgejahren nicht wieder erreicht. Das Gesamtergebnis wurde vor allem durch einen Rückgang der Goldförderung von 6 Prozent im vierten Quartal 2011 im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahrs eingetrübt. Gegenüber dem dritten Quartal zeigte sich der Abbau des gelben Metalls um 1 Prozent rückläufig.

Trotz allem verdienten australische Bergbaukonzerne prächtig aufgrund des rasant gestiegenen Goldpreises. Zum derzeitigen Preis von 1.710 $ pro Feinunze übersetzen sich die im Jahr 2011 geförderten 264 metrischen Tonnen Gold in einen finanziellen Gegenwert von 13,5 Milliarden $. Im vergangenen Jahr wurden in China insgesamt 300 metrische Tonnen Gold gefördert, womit das asiatische Land mit deutlichem Abstand auf Platz 1 unter den Goldfördernationen rangiert.

Große Minenkonzerne hatten im letzten Jahr mitgeteilt, sich verstärkt auf die Förderung von Gold aus größeren Tiefen zu konzentrieren, wodurch das Abbauergebnis beeinträchtigt worden sein könnte. Die stärker als die Produktionskosten gestiegenen Preise der Edelmetalle machten die Goldförderung in großen Abbautiefen lukrativer, wohingegen manche Unternehmen ihre oberflächennahen Vorkommen für Zeiten sinkender Goldpreise schonten.

Die durch Barrick Gold und Newmont Mining gemeinsam betriebene Super Pit Mine förderte in 2011 rund 796.000 Feinunzen Gold. Die allein in Besitz von Newmont Mining befindliche Boddington Mine trug mit 742.000 geförderten Feinunzen Gold zum australischen Gesamtergebnis bei. Die durch Newcrest Mining betriebene Telfer Mine folgte mit einem Abbau von 554.779 Feinunzen Gold auf Platz 3. Australiens Aktienmarkt ASX 200 fiel im heutigen Handel um 0,24 Prozent. Auch der Energie- und Minensektor erlitt dabei Verluste.

Die durch Zentralbanken ausgelöste Liquiditätsflut sollte sich auch in der Zukunft positiv auf die Entwicklung des Goldpreises auswirken. In dieser Woche wird Griechenland einmal mehr im Fokus der internationalen Finanzmärkte stehen. Die privaten Anleihehalter des vorm Staatsbankrott stehenden Landes sind dazu aufgefordert, einem durch die griechische Regierung angestrebten Bondtausch bis spätestens 12. März zuzustimmen.

Dazu ist eine Mehrheit von 95 Prozent aller Bondhalter erforderlich. Sollte diese Mehrheit nicht zustande kommen, wird das durch eine Wirtschaftsdepression arg gebeutelte Land nach aktuellen Statuten keine weiteren zu seiner Refinanzierung überlebenswichtigen Tranchen aus dem jüngst verabschiedeten zweiten Rettungspaket der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds erhalten.

Die griechische Regierung warnte ihre privaten Anleiheinvestoren davor, sie - wenn nötig - zu einem Schuldentausch zu zwingen. Sollte diese Drohung wahr werden, haben führende Ratingagenturen wie Standard&Poor´s bereits mitgeteilt, sofort einen Zahlungsausfall in Bezug auf das südosteuropäische Land festzustellen.

Dies könnte mit neuen Turbulenzen an den Kapitalmärkten Hand in Hand gehen. Auf welche Weise der Goldpreis auf eine derartige Entwicklung reagieren wird bleibt abzuwarten. Während einige Analysten prognostizieren, dass Edelmetalle im Falle eines griechischen Bankrotts als sicherer Hafen gesucht werden, rechnen andere aufgrund einer Liquiditätsklemme mit tendenziell sinkenden Goldpreisen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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