Märkte sind unentschlossen - US-Defizite sind Besorgnis erregend …
13.03.2012 | Folker Hellmeyer
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Die Märkte zeigen sich gegenüber der Eurozone weiter skeptisch. Zwar ist an allen Fronten geliefert worden, aber Skepsis bleibt. Wir nehmen das zur Kenntnis. Was gibt es an Neuigkeiten aus der Eurozone?
Schauen wir zunächst auf Griechenland. Reuters. "Bei einer vollständigen Beteiligung der privaten Gläubiger am Schuldenschnitt Griechenlands könnte der Schuldenberg des Euro-Staates bis 2020 stärker abgebaut werden als bisher angepeilt. In einer aktualisierten Fassung des Berichtes zur Tragfähigkeit der Staatsschulden heiße es, bei einer Beteiligungsquote über 96 Prozent sei eine Marke von 116 bis 117 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erreichen, sagte ein Vertreter der Euro-Zone der Nachrichtenagentur Reuters am Montag in Brüssel. Ziel der Euro-Länder ist es bisher, die Verschuldung von derzeit deutlich über 160 Prozent bis 2020 auf 120 Prozent zu senken.“
Die Lernkurve, dass Reformen mit relativer konjunktureller Stabilität einhergehen müssen, um Traktion zu gewinnen, macht sich bemerkbar.
Reuters: "Die Euro-Zone lässt Spanien in diesem Jahr mehr Luft beim Abbau seines Defizits. Die Finanzminister erlaubten der Regierung in Madrid am Montag für dieses Jahr ein Haushaltsloch von 5,3 Prozent. Spanien müsse seinen Sparkurs noch einmal verschärfen, erklärten die Minister am Abend nach Abschluss ihres Treffens. Spanien muss aber nur um 0,5 Prozentpunkte unter dem zuletzt erwarteten Defizit von 5,8 Prozent bleiben.
Bislang war mit den europäischen Partnern ein Ziel von 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verabredet, die Regierung in Madrid hat aber vor kurzem eingeräumt, dass sie das nicht schaffen wird. Im Gegenzug für den größeren Spielraum in diesem Jahr habe Spanien zugesagt, das Haushaltsloch 2013 auf maximal drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu verkleinern, hieß es weiter. Dies sei von größter Bedeutung, sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker.“
Europa ist auf einem guten Weg, unabhängig davon, ob unsere "Freunde“ das wahrhaben wollen oder nicht.
Unsere "Freunde“ sind recht blind auf ihren Augen, wenn es um die USA geht. Das "US-Federal Budget“ wies per Berichtsmonat Februar als Teilmenge der gesamten öffentlichen Verschuldung der USA ein Defizit in Höhe von 232 Mrd. USD (Vorjahr -222,5 Mrd. USD) aus. Die Prognose lag bei 229 Mrd. USD. Hintergrund sind rückläufige Steuereinnahmen um -6,5% im Vergleich zum Vorjahr als auch 0,6% höhere Ausgaben.
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Die USA reüssieren mit einer "Null-Reformpolitik“. Während die Staatsverschuldung in der Eurozone mit der Veränderung der Geschäftsmodelle korreliert ist und damit einen investiven Charakter aufweist, da das Potentialwachstum mittelfristig erhöht wird, ist die Neuverschuldung in den USA maßgeblich konsumtiver Natur. Dieser qualitative Unterschied entfällt den meisten Analysten und Volkswirten als auch Marktteilnehmern. Wir weisen darauf hin!
Der Blick auf die ersten gut fünf Monate des laufenden US-Haushaltsjahres ist ernüchternd. Per 09. März 2012 stellt sich die Neuverschuldung des am 1. Oktober 2011 begonnenen Fiskaljahres laut US-Treasury auf 725 Mrd. USD mit maßgeblich konsumtiven Charakter …
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2950 - 1.3330 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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