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DAX bei 7.000 Punkten - Silber und Gold stabilisieren sich

13.03.2012  |  Markus Blaschzok
Nachdem Griechenland seine Schuldenlast um 107 Mrd. Euro per Zwangsumschuldung (Collective Action Clauses) verringerte, da sich nicht genügend Freiwillige zu einem Forderungsverzicht bereit erklärten, werden nun Kreditausfallversicherungen fällig. Ob diese weitere Banken und Unternehmen in Liquiditätsschwierigkeiten bringen können, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Der Bankenverband IIF rechnet mit Folgekosten im dreistelligen Milliardenbereich, während andere nur von einer kleinen zweistelligen Summe ausgehen. Wir gehen nicht davon aus, dass es zu größeren Turbulenzen an den Märkten kommen wird, da das Bankensystem mittlerweile viel liquider ist als 2008.

Da die Umschuldung noch in trockenen Tüchern ist, steht dem zweiten Hilfspaket für Griechenland im Volumen von 130 Mrd. Euro nichts mehr im Weg. Der IWF erhöht seinen ohnehin geringen Beitrag an dem Hilfspaket um 5 Mrd. Euro auf 28 Mrd. Euro, wobei 10 Mrd. noch aus dem ersten Hilfspaket stammen. Die wenigen bis dato ersichtlichen Belastungen für den Steuerzahler zeigen sich beispielsweise an der Bad Bank der HRE Pfandbriefbank, deren Abschreibungen an griechischen Investmens auf 8,9 Mrd. Euro anstiegen und in letzter Konsequenz vom Steuerzahler getragen werden müssen. Diese jetzt schon hohen Summen sind jedoch unbedeutend gering im Vergleich zu den Verplichtungen, die Deutschland über den EFSF, EZB, BuBa und den Bundestag bisher eingegangen sind und künftig zusätzlich über den ESM eingehen werden.

Der letzte Tender der EZB zeigt Wirkung und die Renditen der PIGS waren wieder rückläufig. Die EZB behielt den Leitzins wie erwartet bei einem Prozent und EZB-Chef Mario Draghi beteuerte, dass es erstmal zu keinen weiteren Stützungsaktionen kommen werde. Nach einer Billionen Euro frischem Geld im System kann man solche Aussagen schon leicht treffen, zumindest bis der nächste Engpass auftritt und ein Eingreifen nötig macht. Die offiziell ausgewiesene Inflationsrate stieg im Februar weiter auf 2,7% an, was den Notenbankern etwas Sorgen bereiten dürfte, da die Konjunktur, die bekanntlich auf Sand gebaut wurde, bei höheren Preissteigerungsraten in sich zusammenzufallen droht.

Auch Japan behielt den Leitzins bei nahe null Prozent, beschloss jedoch die Wachstumssektoren wie erneuerbare Energien oder den Pflegebereich mit Krediten in Höhe von 18 Mrd. Euro zu unterstützen. Für heute wird der Zinsentscheid der US-Notenbank in den USA erwartet, insbesondere weitere Äußerungen zu den Überlegungen einer weiteren Lockerung der Geldpolitik.


Weitere Entwicklungen

  • Die Arbeitslosenquote bei den 15-24-jährigen in Griechenland stieg im Dezember auf einen Rekordwert von 51,1 Prozent, wonach erstmals mehr Jugendliche arbeitslos als beschäftigt waren. Die Arbeitslosenquote stieg auf 21 Prozent. Hier zeigt sich wie hoch bereits jetzt das Potenzial sozialer Unruhen in den Krisenländern ist. Ein deflationärer Zusammenbruch würde die Massen aktivieren, was es seitens der Politik mit allen Mitteln zu verhindern gilt.

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  • Die Großhandelspreise stiegen im Februar zum Vormonat um ein Prozent an und liegen damit 2,6% höher als noch vor einem Jahr. Damit hat sich der Preisauftrieb aufgrund gestiegener Preise für Mineralölerzeugnisse und Brennstoffe nochmals erhöht. Auch wenn sich der Preisauftrieb im Zuge der konjunkturellen Abkühlung beruhigte, rechnen wir damit, dass die Preise in 2012 weiter steigen werden und erachten einen Preisverfall wie in 2008 für sehr unwahrscheinlich.


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  • Das BIP im Euroraum und in der EU 27 fiel im vierten Quartal 2011 um 0,3%. Im dritten Quartal betrug das Wachstum im Euroraum noch 0,1%. Verglichen mit dem vierten Quartal 2010 gab es im Jahr 2011 ein Wachstum von nur 0,7% im Euroraum. Die Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit und der Eintritt in die Rezession traf damit wie erwartet ein.





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