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COT-Daten - US-Regierung mit neuen Hilfsprogramm

29.03.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

nach der "Nationalen Exportinitiative", der "US-Gesundheitsrefom" und der "US-Finanzmarktreform" werden die US-Bürger den angeschlagenen Häusermarkt jetzt wieder verstärkt stützen müssen. Der US-Präsident kündigte an ein 14 Mrd. US-Dollar schweres Programm aufzulegen, mit welchem Teile der Hausschulden säumiger Hausbesitzer erlassen, Kreditzahlungen von arbeitslosen Eignern für einige Zeit reduziert werden, sowie neue Kredite über die Federal Housing Administration (FHA) zur Verfügung gestellt werden sollen. Hintergrund ist die Verschiebung des Platzens der immer noch bestehenden Immobilienblase in den USA vor der kürzlich wieder angestiegenen Zahl an Zwangsversteigerungen.

Der US-Immobilienmarkt wurde bereits praktisch verstaatlicht und die Sozialisierung der nicht lebensfähigen, staatlich verursachten Fehlallokationen in der Wirtschaft nimmt zu. Anstatt eine Bereinigung der staatlich begangenen Fehler zuzulassen, geht man den Holzweg weiter bis die Bezeichnung "Marktwirtschaft" einer der schon langsam eher zutreffenden "Planwirtschaft" weichen müssen wird. Dieses neue Programm, wie auch all jene davor, werden über Schulden und in naher Zukunft massiv steigender Inflation und Enteignung finanziert. Wieder also ein fundamentaler Punkt mehr, der steigende Goldpreise auf mittel- bis langfristige Sicht erzwingen wird. Das nun aktuell revidierte Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2009 mit einer annualisierten Rate von 5,6 Prozent ist angesichts der restlichen Datenlage in den USA mit nicht mehr als einem "Schmunzeln" zur Kenntnis zu nehmen.


Griechenland begibt neue Staatsanleihe

Während das EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny die Euro-Schwäche als unbedenklich beschwichtigt, müssen die Griechen bereits in dieser Woche, nach Aussagen des Chefs der griechischen Schuldenverwaltung, erneut Geld auf dem Kapitalmarkt aufnehmen, bis Mai gar 20 Milliarden Euro. Nach der Financial Times plant die sozialistische Regierung eine drei- oder siebenjährige Staatsanleihe zu emittieren. Nachdem sich die Euro-Staaten vergangene Woche zu bilateralen Hilfen bekannten, um Griechenland zu helfen, fordert die sozialistische Minderheitsregierung in Portugal nun einen europäischen Krisen-Fonds um künftige Krisen durch das gemeinsame Tragen der Lasten abzumildern.


CFTC Anhörung zu Positions-Obergrenzen

Die Aufsichtsbehörde CFTC (U.S. Commodity Futures Trading Commission) lud am vergangenen Donnerstag zur ersten Anhörung über die mögliche Einführung von Positions-Obergrenzen auf dem Warenterminmarkt ein. Anwesend waren Vertreter der Börsen, Banken, Industrie und jener die einen manipulativen Missbrauch der Future-Märkte zur Drückung der Edelmetallpreise unterstellen. Wenige Banken in den USA halten fast die gesamten Short-Positionen auf Gold und Silber, was von vielen Kritikern als gezielte Preismanipulation angesehen wird. In einem Warengeldsystem wäre eine Deckelung von Positionsobergrenzen unnötig und falsch. In einem ungedeckten Papiergeldsystem hingegen gibt es die Möglichkeit die Märkte längerfristig zu manipulieren, weshalb solche Obergrenzen bis zur Systemreform durchaus sinnvoll wären. Der Ausgang dieser Anhörung ist offen aber es darf bezweifelt werden, dass eine Regelung in der Art getroffen wird, dass jene Banken gezwungen würden ihre Positionen abzubauen.


Technische Analyse

Der amerikanische AMEX GOLD BUG Index (HUI) konnte zum Wochenende über der Kreuzunterstützung bei 400 Punkten schließen, nachdem diese Marke am Tag davor unterschritten wurde. Seitdem die Abwärtstrendlinie gebrochen wurde, konsolidiert der Index über dieser bei aktuell 401 Punkten. Wenn der Durchbruch nachhaltig sein soll, muss der Kurs in Kürze das Hoch von vor zwei Wochen bei 434 Punkten signifikant überwinden. Damit ergäbe sich ein neues Kurspotenzial bis 480 und 520 Punkte. Das unwahrscheinlichere Szenario einer Unterschreitung der 360 Punkte Marke würde weiteres Abschlagspotenzial generieren. Ein rHUI von 0,99, ein HUI/Gold von 0,373 sowie neutrale Indikatoren, favorisieren das bullische Szenario für die ungehedgten Goldminen.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Zum Wochenschluss ging Gold mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 1.105 USD aus dem Handel und notiert derzeit bei 1.109 USD. Trotz mehrmaliger abrupter Abverkäufe vor der Widerstandsmarke bei 1.135 USD, konnte Gold nicht signifikant gedrückt werden. In Euro hielt zum dritten Mal die Unterstützung bei 810 Euro, womit kein neues Tief erreicht werden konnte. All dies spricht für einen zunehmenden Kaufdruck auf diesem Preisniveau. Gold bewegt sich jetzt seit Anfang des Jahres in einer engen Preisspanne zischen 1.160 USD nach oben und 1.080 USD nach unten. Werden die Hochs der Tradingrange bei 1.161 USD / 838 Euro überwunden ergeben sich neue Kaufsignale mit ersten Preiszielen bei 1.225 USD und 880 Euro. Ein Ausbruch aus der Trading-Range nach unten ist unwahrscheinlicher, da bei 1.050 USD drei Unterstützungen, wie die 200-Tage-Linie und eine mittelfristige Aufwärtstrendlinie, verlaufen. Unter Berücksichtigung weiterer Punkte ist das Umfeld für einen stärkeren Abverkauf derzeit nicht gegeben, weshalb ich in den nächsten Wochen mit einem Ausbruch aus der Range nach oben rechne.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


COT Daten

In der Woche zum 23.03.2010 reduzierten die spekulativ orientieren Anleger an der COMEX ihre Long-Positionen im Gold um 7,62% auf 223.823 Kontrakte. Der Preis je Feinunze ging dabei von 1.127 USD auf 1.104 USD zurück. Auch im Silber wurden die Long-Positionen Positionen um 4,81 Prozent auf 45.698 Kontrakte reduziert, bei einem Preisrückgang von 2,7 Prozent auf 17 USD. Im Vergleich zu einem ähnlichen Preis von Ende Oktober letzten Jahres sind die Positionen der spekulativen Anleger immer noch fast 30% niedriger, was dem Silberpreis weiterhin etwas Unterstützung geben sollte. An der NYMEX blieben die Long-Positionen im Palladium mit - 0,66 Prozent annähernd konstant, bei einem Preisrückgang von 1,5 Prozent. Im Platin erhöhten sich die Positionen um 6,12 Prozent bei einem Preisanstieg von 1,6 Prozent. Im Rohöl verringerten die Spekulativen ihre Positionen leicht zur Vorwoche. Sie wurden lediglich um 7,2 Prozent zur Vorwoche auf nun 126.316 Kontrakte verringert, was immer noch einem sehr hohen Engagement entspricht. Der Preis fiel indes um 0,85% Prozent auf 81,31 USD zurück. Mit einem aktuellen Barrelpreis von 2,25 Gramm Gold ist das Öl absolut fair bewertet, weshalb für Preisrückgänge auf mittel- und langfristige Sicht kaum Potenzial vorhanden ist. Jene die auf eine weitere Schwäche des Euro setzten, erhöhten Ihre Short-Positionen stark um fast 66% auf 81.976 Kontrakte. Wie erwartet kam es durch den starken Aufbau von Short-Positionen zu einem Verfall des Euro von 1,3764 USD auf 1,3491 USD.

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Daten: CFTC, pro aurum Research


Fazit:

Die kurzfristige technische Situation bei den Edelmetallen ist neutral bis positiv. In Euro sehen die Edelmetalle besser aus als in USD. Ein Ausbruch nach oben aus den Handelsspannen, in denen sich Gold uns Silber seit Anfang des Jahres bewegen, ist wahrscheinlicher als ein Ausbruch nach unten. Aufgrund der Saisonalität, der COT Daten und der derzeitigen relativen Stärke im Markt schätze ich die Wahrscheinlichkeit für eine Fortführung und Beschleunigung des Aufwärtstrends höher ein, als dass die Kurse zu einer Korrektur ansetzen. Bis Mitte April sollten die Preise weiterhin Stärke zeigen. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist ohnehin vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Kursrücksetzer wie diese sind ideale Nachkaufgelegenheiten um in der Rohstoffhausse richtig positioniert zu sein. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen, um weiterhin Bestände als Inflations- bzw. Staatsschutz aufzubauen.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html


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München aktuell

Aufgrund der erfreulich großen Nachfrage zur Vortragsreihe mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold, zu den Themen "aktuelle Kapitalmarktsituation" und "Fondsmanagement im Rahmen der makroökonomischen Zyklik", hat sich pro aurum entschlossen weitere Veranstaltungen durchzuführen.

Der nächste Vortrag mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold findet am 13.04.2010 ab 18.30 Uhr im Goldhaus München, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München, statt. Anmeldung über www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email an fonds@proaurum.de.


Berlin aktuell

Bitte beachten Sie unserer neuen Öffnungszeiten: Ab dem 05. April halten wir an den Dienstagen und Donnerstagen unsere Berliner Geschäftsstelle bis 20:00 Uhr für Sie geöffnet.

Aufgrund der erfreulich großen Nachfrage zur Vortragsreihe mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold, zu den Themen "aktuelle Kapitalmarktsituation" und "Fondsmanagement im Rahmen der makroökonomischen Zyklik", hat sich pro aurum entschlossen weitere Veranstaltungen durchzuführen.

Der nächste Vortrag mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold findet am 21.04.2010 ab 18.30 Uhr im Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10262 Berlin (City West, Nähe Kurfürstendamm), statt. Anmeldung über www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email an fonds@proaurum.de.


Zürich aktuell

Die Kundennachfrage gestaltet sich weiterhin auf ansprechendem Niveau, wobei die Verkäufe an uns weiterhin abgenommen haben und momentan auf 9 Käufe noch ein Verkauf kommt. Das "Rettungspaket" für Griechenland hat wohl nicht zur Beruhigung beigetragen, die Kunden kaufen laut eigener Aussagen vor allem zur Absicherung. Meistgehandelte Produkte waren dementsprechend kleinere Goldbarren im Bereich von 10 Gramm, 20 Gramm und 50 Gramm sowie 250 Gramm Barren und 5.000 Gramm und 15 Kilo Silberbarren.

Am Gründonnerstag bleiben unsere Schalter bis um 16 Uhr geöffnet, am Karfreitag und am Ostermontag haben wir geschlossen.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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