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Edelmetalle Aktuell

01.05.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W. C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.


  • Gold

Der Goldpreis legte in den letzten zehn Tagen in zwei Wellen deutlich zu und erreichte heute Mittag ein Niveau von knapp über 1.175 $ je Unze. Dies war der höchste Stand seit dem 4.12.2009. Damals hatte das Metall am Tag zuvor sein neues Allzeithoch in Höhe von 1.226 $ erreicht. Aber auch der 4.12. selbst war ein Tag, der den Edelmetallhändlern in Erinnerung geblieben ist. An ihm fiel der Wert des gelben Metalls innerhalb weniger Stunden von 1.212 $ auf 1.147 $ zurück. Selbst langgediente Händler konnten sich seinerzeit nicht an einen derartigen Preissturz erinnern. Geschichte wiederholt sich nicht unbedingt - momentan sieht es jedenfalls nicht danach aus - aber die Erfahrung jenen Tages lehrt zumindest, dass die Edelmetallmärkte nicht immer nur eine Einbahnstraße sind.

Anfang des Monats haben wir übrigens das jetzt erreichte Niveau noch als Obergrenze für die kurzfristige Preisentwicklung angesehen. Und über drei Wochen lang konnte das gelbe Metall diese Marke dann auch nicht überschreiten; im Gegenteil, es fiel zwischendurch sogar auf 1.123 $ zurück und bestätigte damit unsere damals geäußerte Skepsis.

Inzwischen hat sich aber auch das kurzfristige Bild geändert: Mit Griechenland praktisch zahlungsunfähig, Portugal und Spanien unter strengster Beobachtung und Argentinien vor einem neuerlichen Schuldenschnitt ist das Streben der Anleger nach einem sicheren Hafen nur zu verständlich. Dass in einer solchen Gemengelage dann auch noch Spekulanten versuchen von der Situation zu profitieren, ist nicht verwunderlich. Entsprechend ist in den nächsten Tagen ein Test der 1.200er $ Marke und vielleicht sogar des bisherigen Allzeithochs nicht auszuschließen. Langfristig bleibt das Bild für das gelbe Metall ohnehin eher positiv, jedenfalls so lange es nicht zu einer Änderung der Zinspolitik in den USA und in der Euro-Zone kommt. Erst in einem solchen Fall könnte genug Druck auf das Gold entstehen, so dass auch mal wieder deutlich tiefere  Kurse erreicht werden könnten.

Derzeit kann das Gold aber erst einmal nicht viel falsch machen. Sind die Nachrichten aus Athen, Lissabon, Madrid usw. schlecht, profitiert das gelbe Metall von der Nachfrage jener Anleger, die Teile ihres Vermögens sichern wollen und aus diesem Grund Gold kaufen. Kommen aus den genannten Hauptstädten zur Abwechslung mal gute Nachrichten, legt der Euro wieder zu und das Gold wird - dann von eher spekulativ eingestellten Adressen wie Hedge-Fonds - als Absicherung gegen einen fallenden Dollar trotzdem gekauft.

Dies bedeutet, dass Gold in Euro fast auf jeden Fall steigt und so hat es heute morgen mit 894,25 € wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Wie schon in den Vorwochen lassen sich die Anleger in Deutschland dabei durch hohe Preise nicht von ihrer Kaufentscheidung abbringen. Im Gegenteil - wir verzeichneten in dieser Woche die höchste Nachfrage seit dem Höhepunkt der Lehman-Krise vor rund 18 Monaten. Größere Vorräte an Anlagebarren haben bis jetzt dafür gesorgt, dass das gestiegene Kaufinteresse ohne größere Verzögerungen befriedigt werden konnte. Sollte die Nachfrage aber anhalten (und warum sollte sie das nicht?), werden sich unsere Kollegen in der Barrenproduktion wohl wieder auf Überstunden einstellen müssen.




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