Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold, Silber und HUI an wichtigen Unterstützungen

30.03.2012  |  Markus Blaschzok
Die Edelmetalle konnten sich in dieser Woche weiter stabilisieren und wichtige Unterstützungsniveaus charttechnisch gegenseitig bestätigt werden. Schlecht für den US-Dollar und andere Fiat-Währungen dafür umso besser für Rohstoffe und insbesondere den monetären Edelmetallen, waren zu Wochenbeginn die Äußerungen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke. Er zeigte sich besorgt über den US-Arbeitsmarkt und sagte: "Weitere deutliche Verbesserungen der Arbeitslosenquote werden wahrscheinlich ein noch schnelleres Wachstum der Produktion und mehr Nachfrage durch Konsumenten und Unternehmen benötigen - ein Prozess, der durch weitere akkommodierende Maßnahmen gefördert werden kann.“ Damit signalisierte er eine mögliche Lockerung der Geldpolitik bzw. die erste Ankündigung des lang erwarteten QE3 Programms zum Ankauf weiterer Staatsanleihen.

Interessant war auch die Aussage des Chefs der New Yorker Notenbank William Dudley, wonach die Fed auch europäische Staatsanleihen hält, was erstmals eine Bestätigung dafür ist, dass die USA nicht nur über den IWF, sondern auch über die FED die europäische Schuldenkrise mitfinanzieren und helfen die europäischen Zinsen mitzumanipulieren. Bundesbank-Chef Weidmann fand wahre Worte in London, als er sagte, dass „all das Geld, was man auf den Tisch legen würde, keine dauerhafte Lösung der Krise kaufen kann.“ Weiterhin kritisierte er zu Recht die Schädigung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zugunsten schwacher Volkswirtschaften, dem wir zustimmen.

Nur die Erhöhung der Produktivität der schwachen Länder kann dauerhaft Wohlstand und Frieden schaffen. Die Fehlallokationen müssen sich dafür allesamt auf natürlichem Wege bereinigen.

Die äußerst bullischen Daten der CFTC zugunsten des Euro und die vorübergehende Beruhigung der Schuldenkrise, sorgen seit einiger Zeit für eine Stärke der Gemeinschaftswährung. Die Rede Ben Bernankes gab dem Euro in dieser Woche einen Vorteil gegenüber dem US-Dollar, da sich dessen Fallgeschwindigkeit etwas erhöhte. Eine weitere Stabilisierung zum US-Dollar kam von der Poltik, da sich die Bundesregierung, wie nicht anders zu erwarten war, doch auf eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms einigte. So wird der EFSF und der ESM bit Mitte 2013 parralel laufen, womit sich die Ausleihgrenze auf 700 Mrd. Euro erhöhte und Deutschland damit für mind. 280 Mrd. Euro bürgt, wenn die anderen Euroländer solvent bleiben.

Die OECD forderte hingegen eine Ausweitung auf 1.000 Mrd. Euro und präferierte Pläne der EU bevorzugen ebenso eine andere Variante mit einer Erhöhung des Ausleihvolumens auf 940 Mrd. Euro, was den deutschen Haftungsrahmen auf 400 Mrd. Euro erhöhen würde. Die Frage nach einer weiteren Aufstockung stellt sich uns gar nicht, sondern nur wann die Mittel weiter aufgestockt werden. Es gibt genug Schulden im System, die bei einer baldigen Erhöhung des Marktzinses ausfallen werden, sodass künftige Aufstockungen des ESM unausweichlich sind.


Weitere Entwicklungen
  • Die Produktion im Baugewerbe fiel im Januar 2012 gegenüber dem vorherigen Monat im Euroraum um 0,8% und in der EU27 um 4,1%. Im Dezember nahm die Produktion um 1,9% bzw. 3,8% ab. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Produktionsrückgang von 1,4% bzw. 1,0%. Diese Daten sind konsistent mit weltweiten Beobachtungen, wonach der Immobiliensektor vor einer weiteren massiven Korrektur mit fallenden Preisen und rückläufigen Neubauten steht. So sind auch nach S&P/Case-Schiller die Hauspreise in den 20 größten Ballungsgebieten in den USA auf den tiefsten Stand seit 2002 gefallen. Eingeleitet wird dieser Crash durch in Bälde steigende Inflationsraten.

Open in new window

  • Im Februar 2012 wuchs die Geldmenge M3 mit 2,8% zum Vorjahr, während diese im Vormonat noch um 2,5% stieg. Die Wachstumsrate von M1 erhöhte sich deutlicher, da diese von 1,7% im Dezember auf 2,5% im Februar anstieg. Für 2012 und 2013 erwarten wir für die Aggregate M3 und M2 bestenfalls eine Stagnation oder einen leichten Rückgang der Geldmenge, während M1 wieder wie 2008 oder noch stärker wachsen dürfte. Dies sollte weiteres Inflationspotenzial schaffen.


Technische Analyse:

Edelmetalle und Minen an wichtigen Unterstützungsniveaus

Der Silberpreis hat seit der letzten Analyse vor zwei Wochen auf unverändertem Niveau konsolidiert. Der kurzfristige Abwärtstrend konnte mittlerweile verlassen und ein Pull Back an den ehemaligen Widerstand erfolgreich durchgeführt werden. Wir bekräftigen daher unsere damalige Prognose, dass die Wahrscheinlichkeit eines Endes der Korrektur auf dem aktuellen Niveau, zwischen 32,50 USD und 30,00 USD hoch ist und wir nach dessen Ende mit einer neuen Impulsbewegung rechnen.

Entscheidend dürfte nun die nachhaltige Überwindung der 33-USD-Marke sein, um den Startschuss für die wahrscheinliche Bewegung zu geben. Weitere Widerstände warten bei 34,5 USD, 35,60 USD und 37,60 USD. Sollten die zittrigen Hände noch einmal mit niedrigeren Preisen auf die Probe gestellt werden, so sollten die 30 USD eine gute Unterstützung bieten.

Open in new window


Gold in Euro hat nochmals auf der 200-Tage-Linie aufgesetzt und die Indikatoren bewegen sich im überverkauften Bereich. In US-Dollar ist eine Stabilisierung erkennbar und als nächstes ist hier eine Rückeroberung der 200-Tage-Linie möglich. Die Zahnrädchen greifen ineinander und verschiedene Rohstoffe haben jetzt gleichzeitig starke Unterstützungsbereiche erreicht und sind überverkauft, was für eine baldige Preissteigerungen spricht.

Nach den Äußerungen des FED-Chefs am Montag wurde auch ein Stimmungswechsel eingeleitet. Antizyklische Investoren, die kurzfristig agieren, könnten jetzt weitere Positionen aufbauen, wenn sie es die letzten zwei Wochen noch nicht gemacht haben. Prozykliker warten bis die 200-Tage-Linie und die 1.700-USD-Marke zurückerobert wurde. Auch die Saisonalität spricht in den kommenden zwei Monaten für eine Stärke von Gold, was das kurzfristig bullische Szenario nochmals unterstützt.

Open in new window


Vor zwei Wochen hatte der HUI die 500-Punkte-Marke nach unten durchbrochen. Käufe an der fallenden Unterstützung bei 475 Punkten stoppten einen weiteren Verfall. Seitdem kommt es zu einer Umverteilung auf diesem Niveau, da Viele, getrieben von der Angst weiterer Verluste, ihre Positionen auflösen. Umso interessanter ist es, dass der von Einigen erwartete Einbruch noch nicht eingetreten ist, was bullisch stimmt. Je öfters das Spiel mit den Bärenfallen gespielt wird, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit für den Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung, da die zittrigen Hände irgendwann gänzlich aufgerieben wurden und den Markt verlassen haben.

Der südafrikanische Minenindex fiel zwar zurück in den langfristigen Abwärtstrend, hat aber nun gleichzeitig mit dem HUI eine Kreuzunterstützung erreicht, die weiterhin Unterstützung bieten könnte. Die Wahrscheinlichkeit für einen positiven Ausgang mit wieder steigenden Kursen ist gut, was unser bevorzugtes Szenario bleibt, da wir im mittelfristigen Bereich mit neuen Hochs rechnen.

Open in new window


Commitment of Traders

Palladium verlor aufgrund des Rückzugs spekulativer Investoren im Betrachtungszeitraum nochmals 5,4%, als die Long-Positionen um 24% abgebaut wurden. Auch bei Platin und Silber wurden Long-Positionen abgebaut, wobei diese beiden Edelmetalle relative Stärke dazu zeigten, was positiv zu werten ist. Gold wurde hingegen von spekulativer Seite weiter nachgefragt, was den Anstieg von 2% unterstützte. Gold, Silber und Palladium haben gemeinsam, dass alle drei Edelmetalle nun gleichzeitig charttechnische Unterstützungen erreicht haben, wovon aus eine neue Aufwärtsbewegung gestartet werden könnte.

Beim Euro zeigt sich die letzten Wochen die hohe Short-Positinierung der Spekulanten darin, dass der Euro zum USD, wie von uns lange erwartet, zur Stärke neigt. Die Short-Positionen sind weiterhin hoch genug, dass wir aktuell keine Wette gegen den Euro zugunsten des Dollars eingehen würden.

Open in new window


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

>> Abonnieren Sie diesen wöchentlichen Marktkommentar per Email hier <<



Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Ohne schriftliche Einwilligung des Autors darf diese Publikation nicht nachträglich verändert oder weiterverwendet werden. Bei Zitaten ist es angemessen, auf die Quelle zu verweisen. Diese Publikation darf als Ganzes vervielfältigt und an andere Personen weitergegeben werden.

Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen. pro aurum verpflichtet sich nicht, dieses Dokument zu aktualisieren, in irgendeiner Weise abzuändern oder die Empfänger zu informieren wenn sich eine hier dargelegte Stellungnahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.

Die Verwendung von Hyperlinks auf andere Webseiten in diesem Dokument beinhaltet keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der dort dargelegten oder von dort aus zugänglichen Informationen. Markus Blaschzok übernimmt keine Verantwortung für deren Inhalt oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Informationen. Desweiteren werden weder wir, noch unsere Geschäftsorgane, sowie Mitarbeiter, eine Haftung für Schäden die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise, entstehen, übernehmen.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"