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Zittrige Hände geben Minen ab

05.04.2012  |  Markus Blaschzok
Zu Wochenbeginn war der Silberpreis kurz davor den Widerstand bei 33 US-Dollar zu überwinden und somit ein neues prozyklisches Kaufsignal zu generieren. Im Top konnten 33,3 USD erreicht werden, bevor die Veröffentlichung des Protokolls der letzten FED-Sitzung vom 13. März zu einer Dollarrallye führte, welche die Edelmetalle sofort unter Druck setzte. Der Euro fiel um 2,5 US-Cent von 1,335 USD auf aktuell 1,305 USD, Silber verlor zwei US-Dollar und Gold 70 USD. Der Goldpreis zeigte sich in den letzten beiden Wochen schwächer als der Silberpreis, der sich bei dem Abverkauf relativ gut behaupten konnte. Die Unterstützung bei 31 USD hält bisher und beide sind kurzfristig überverkauft.

Dem Protokoll der FED-Sitzung nach wollen die meisten Mitglieder erst die Konjunktur stützen, wenn die Inflationsrate unter zwei Prozent bleibt oder das Wirtschaftswachstum nachlassen wird. Sie sähen nur kleine Hinweise auf Preissteigerungen, weshalb man eine ausgewiesene Inflationsrate von 2% oder weniger erwarte und man sähe Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, weshalb quantitative Lockerungen derzeit nicht nötig wären. Da nur eine "signifikante Änderung des wirtschaftlichen Ausblicks diesen Schritt rechtfertigen würde“, gehen die Konjunkturoptimisten wieder rein in den US-Dollar und raus aus den Edelmetallen. In diesem Jahr dürfte die Inflationsrate weiter ansteigen und mindestens auf hohem Niveau verharren, was die Konjunktur abwürgen könnte. Es stellt sich also nicht die Frage nach dem "Ob“, sondern nur nach dem "Wann“.

Chinas Notenbankgouverneur forderte von der US-Notenbank die Nebenwirkungen der lockeren Geldpolitik zu berücksichtigen, da die Liquidität nicht nur in den USA bleibe. "Die Niedrigzinspolitik habe ihren Preis“ und er warnte, dass die Weltwirtschaft erneut in eine Rezession schlittern könnte, da es "neue Elemente“ gäbe, die in diese Richtung wirkten. Die Sitzung der EZB am heutigen Tag brachte nichts Neues. Die Leitzinsen bleiben wie vom Markt erwartet unverändert bei einem Prozent.


Weitere Entwicklungen

  • Die Erzeugerpreise der Industrie im Euroraum stiegen im Februar zum Vormonat um 0,6% an. Im Jahresvergleich stiegen die Preise um 3,6% und liegen damit deutlich höher als die erwartete Steigerung der Konsumentenpreise von 2,6%.

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  • Die Arbeitslosenquote des Euroraums lag im Februar bei 10,8% gegenüber 10,7% im Januar. Im Vorjahr hatte diese nur 10% betragen. Damit waren im Februar 17,134 Millionen Menschen in der Währungsunion arbeitslos.


Technische Analyse:

Die zittrigen Hände verkaufen ihre Goldminen

Der Silberpreis verharrt weiterhin in der Handelsspanne zwischen 31 USD und 33 USD. Der Ausbruch am Dienstag scheiterte mit dem Protokoll des FOMC, das die Edelmetalle durch einen stärkeren US-Dollar auf Talfahrt schickte. Der Rücksetzer stellt einen nochmaligen Pull Back an den gebrochenen Abwärtstrend dar. Die Marke von 31 USD hielt bisher stand, wobei Silber relative Stärke zum Dollar zeigte.

Wir bleiben bei unserer Prognose, dass die Wahrscheinlichkeit eines Endes der Korrektur auf dem aktuellen Niveau, zwischen 32,50 USD und 30,00 USD hoch ist und wir nach dessen Ende mit einer neuen Impulsbewegung rechnen. PRO: COT, Saisonalität, Liquidität CONTRA: Volkswirtschaftliche Eintrübung, die Preisdruck erzeugt. Entscheidend dürfte nun die nachhaltige Überwindung der 33-USD-Marke sein, um den Startschuss für die wahrscheinliche Bewegung zu geben. Weitere Widerstände warten bei 34,5 USD, 35,60 USD und 37,60 USD. Sollten die zittrigen Hände noch einmal mit niedrigeren Preisen auf die Probe gestellt werden, so sollten die 30 USD eine gute Unterstützung bieten.

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Der Euro scheiterte am Dienstagnachmittag an der 1,34 US-Dollar Marke und fiel nach der Veröffentlichung des FED-Protokolls bis Donnerstagabend um 3 US-Cent auf aktuell 1,305 USD. Kurzfristig ist der Euro überverkauft, mittelfristig neutral aufgestellt. Die Spekulanten sind immer noch sehr negativ gegenüber dem Euro positioniert, was ihm mittelfristig zur Stärke verhelfen wird. Wir erwarten über die kommenden Monate eher eine trendlose Seitwärtsbewegung zwischen 1,40 USD und 1,26 USD, wobei wir eher bullisch gestimmt sind. Doch gehen wird davon aus, dass die Notenbanken zu diesem Zeitpunkt der Krise keine großen Wechselkursveränderungen mehr zulassen werden. Charttechnisch hat der Euro bei 1,30 USD eine Unterstützung erreicht - die Nächsten sind bei 1,28 USD und 1,26 USD zu finden.

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Vor drei Wochen hatte der HUI die 500-Punkte-Marke nach unten durchbrochen, stoppte aber an der fallenden Unterstützung bei 475 Zählern. Seitdem kommt es zu einer Umverteilung auf diesem Niveau, da Viele, getrieben von der Angst weiterer Verluste, ihre Positionen auflösen. Mit dem Anstieg des US-Dollars ging es seit Dienstag durch die letze Unterstützung, sodass Stopp Loss Orders ausgeführt wurden und der HUI am Mittwoch mit einer Lücke eröffnete, bis auf 440 Punkte fiel, um bei 445 Punkten zu schließen.

Die zittrigen Hände werden jetzt aufgerieben und verlassen den Markt. Auch der XAU und der JSE fielen durch die Unterstützung. Das Setup für einen starken Einbruch ist entgegen dem Jahr 2008 diesmal einfach nicht gegeben, weshalb diese Bewegung eher einen Sell-Off Charakter hat. Die nächsten Unterstützungen warten bei 430 und 400 Punkten. Schafft der Index es zurück über die 500-Punkte-Marke dürfte die Korrektur endgültig beendet sein.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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