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Der drohende Finanz-Holocaust - ist näher als wir dachten …

05.06.2010  |  Clive Maund
- Seite 7 -
Für jeden, der sich im Glauben wähnt, China werde der Motor zukünftigen Wachstums sein, das den Rest der Welt aus der Misere zieht, für den muss der Chart des Shanghai Composite Index oben bestürzend sein. Die chinesische Post-Bubble-Bärenmarkt-Rally ist schon seit Mitte des letzten Jahres abgelaufen, danach toppte sie mit einem Dreiecksmuster aus, das erst kürzlich durchbrochen wurde. Eine finale Erholung zur Unterseite des Dreiecks ist in den kommenden Wochen wahrscheinlich, dann gibt es auch hier wohlmöglich die letzte Chance, aus chinesischen Aktien auszusteigen und den Aktienmarkt zu shorten.

Das Beste, was Investoren und Spekulanten jetzt machen sollten, scheint nach dem oben Dargelegten klar. Sollten Sie mit den hier präsentierten Argumenten übereinstimmen, dann haben Sie nur die Wahl, entweder die meisten Positionen auszuverkaufen, wenn es in den kommenden Tagen oder Wochen zu irgendeiner Form von Stärke kommt - noch bevor die Märkte dann wieder fallen.

Oder Sie warten ab, ob die Muster einbrechen, womit dann das Eintreten von heftigen Kursverlusten noch sicherer ist. An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass es nicht klar ist, wie lange der allgemeine Markt brauchen wird, um die rechte Schulter seines Kopf-Schulter-Tops komplett auszuformen; es könnte eine ganze Monat dauern oder zwei - aber vielleicht auch bei Weitem nicht so lange. Ein weiterer Punkt: Die rechte Schulter des Musters wird wahrscheinlich auf niedrigerem Niveau austoppen als die linke.

Wir werden in den vollen Verteidigungsmodus wechseln und das bedeutet Cash, die Absicherung jeder offenen Long-Position mit Puts und die Anwendung konservativer Bären-Partien - in erster Linie aus Gründen des Kapitalschutzes aber auch als Weg, um von den erwarteten, heftigen Kursverlusten zu profitieren. Denn die Märkte fallen tendenziell doppelt so schnell, wie sie steigen, weil Panik eine mächtigere Emotion ist als Gier - was man deutlich an den Ereignissen von 2008 hat sehen können.

Es gibt keinen Grund, warum wir nur dasitzen und Däumchen drehen sollten und uns die Chancen entgehen lassen, die dem allgemeinen Missgeschick entspringen. In den nächsten Tagen werden wir uns auf dieser Webseite einigen Bären-Partien zuwenden, deren Hauptziel zwar die Kapitalsicherung ist, bei denen jedoch auch die Möglichkeit beträchtlicher Gewinne besteht.

Abschließend sollte man noch Folgendes anmerken: Obwohl es so scheint, als ob sich die Märkte eher in Richtung einer 2008-ähnlichen Schmelze entwickeln, so wird es doch große Unterschiede zwischen dem Einbruch von 2008 und dem drohenden Einbruch geben. In erster Linie könnte er bedeutend schlimmer ausfallen, da keine der bestehenden strukturellen Verzerrungen und Probleme, die 2008 zum Zusammenbruch führten, direkt angegangen und bearbeitet wurden - die Probleme wurde ganz einfach nur unter den Teppich gekehrt - durch Verabreichung massiver Dosen Extraliquidität und zusätzlicher Schuldenanhäufung.

Zweitens reden wir jetzt nicht mehr über Unternehmen, die zu groß zum Scheitern sind und daher mit Steuergeldern gerettet werden müssen. Diesmal sehen wir, wie ganze Länder Bankrott gehen - freundlich umschrieben mit "sovereign defaults".

Und wenn es keine anderen Länder gibt, die einspringen, um die Länder zu retten, die gegen die Felsen segeln, dann werden sich diese Länder selbst ein Rettungspaket verpassen - was nur heißt, dass sie ihre Währungen entweder abwerten oder sich selbst monetisieren, was massives Aufstocken des Geldangebots bedeutet. Und das sucht sich wiederum seinen Weg und führt zu ungezügelter Inflation oder Hyperinflation.

Vor dieser Situation stehen nun die USA, denn die Zeit für eine Umkehr ist vorbei; ihre Schulden und Verpflichtungen sind so gewaltig, dass sie einfach nicht bedient werden können, selbst nicht bei solch lächerlich niedrigen Zinssätzen wie jetzt gerade. Daher wird es wahrscheinlich auch zu beispielloser Volatilität in den Märkten kommen; und obwohl jetzt der EM-Sektor aller Wahrscheinlichkeit nach zusammen vom Rest des Marktes mit nach unten gerissen wird (aufgrund von Zwangsliquidierungen, die zu unüberlegtem Dumping führen), so wird er aller Wahrscheinlichkeit später wieder zurückbrausen, wenn die Hyperinflation ansteht, besonders in den USA.

Dieselbe blinde Panik und Cash-Flucht könnte gut und gerne dazu führen, dass der US-Dollar und US-Staatsanleihen vorübergehend weiter steigen werden, obgleich die Fundamentalwerte des Dollars und der US-Wirtschaft so viel schlechter sind als 2008. Doch sobald sich die Aufregung gelegt hat, werden aller Wahrscheinlichkeit nach sofort im Anschluss grausame Umkehr und Bärenmarkt folgen.


© Clive Maund
www.clivemaund.com

Der Artikel wurde am 30.5.2010 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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