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Preise steigen - Analyse zu Gold

14.07.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

die Ratingagentur Moody’s stufte die Bonität Portugals um zwei Stufen auf "A1" ab, da das Wachstum voraussichtlich schwach bleibe. Damit verschlechtert sich für Portugal die Möglichkeit der Refinanzierung auf den Kapitalmärkten. Die Ratingagentur S&P drohte nun auch Japan mit einer Abstufung der Bonität, wenn sich die Haushaltslage weiter verschlechtere oder konkrete Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung ausblieben. Ein Zinsanstieg würde die Wirtschaft des mit über 200% des BIPs verschuldeten Landes in Bedrängnis bringen.

Die EZB behielt den Leitzins unverändert bei einem Prozent, was von allen Marktteilnehmern nicht anders erwartet wurde. Südkorea erhöhte die Zinsen hingegen um 0,25% auf 2,25%. Die deutsche Industrieproduktion wuchs nach dem Verfahren X-12-Arima arbeitstäglich- und saisonbereinigt um 2,6% zum Vormonat. Der Vormonat wurde von 0,9% auf 1,2% revidiert. Die Jahreswachstumsrate von 12,4 Prozent relativiert sich, wenn man das niedrige Berechnungsniveau nach der Krise betrachtet. Die unbereinigten Zahlen fielen hingegen um ein Prozent.

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Die Aussage von Christine Lagarde, der französischen Finanzministerin, die mit der Aussage "Wir sind mitten im Anfang vom Ende", das Ende der Finanzkrise ausrief, kann auch als Kontraindikator gesehen und ganz anders aufgefasst werden.


Weitere Beobachtungen
  • Nach dem Statistischen Bundesamt stiegen die Preise um 0,9% zum Vorjahr. Diese Zahlen dürfen nicht so schwer gewichtet werden, da der hierfür genutzte HVP-Index die reale Preisentwicklung nur schlecht wiedergibt. Durch Hedonik, ständige Anpassungen des Warenkorbes sowie das Berechnungsmodell des HVPI lassen einen realistischen Rückschluss auf die Inflationsrate praktisch nicht zu. Die offiziell ausgewiesene Inflationsrate liegt deshalb fast immer mehrere Prozentpunkte unter der realen Inflationsrate. Die statistisch noch kritischer zu sehende Inflationsrate nach dem MUICP der Europäischen Union wies für den Monat Juni eine Preissteigerung von 1,4% aus. Im Vormonat waren es noch 0,2% und im Vorjahr 0,1% mehr.

  • Derzeit werden neue Stresstests für die Banken durchgeführt, die auch einen Konjunktureinbruch, Verwerfungen am Rentenmarkt sowie einen Staatsanleihen Crash berücksichtigen sollen. Bei einem genaueren Blick auf diese Tests beinhalten diese viele Ausnahmen und Sonderausnahmen. Letztlich stellen die Stresstests lediglich eine Beruhigungspille für die Finanzmärkte dar.

  • In Vietnam wurde das Importverbot für Gold aufgehoben.

  • Ab dem 1. Januar 2012 soll in den USA ein Gesetz in Kraft treten, nach dem bei Finanztransaktionen ab einem Wert von 600 USD ein Formular (Form 1099-B) ausgefüllt werden muss. Wenn das Gesetz nicht noch vorab geändert oder ergänzt wird, würde das den anonymen Kauf von Gold in den USA beenden.

  • Der ZEW-Index zeigt mit einem Rückgang von 28,7 auf 21,2 Zählern an, dass die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten schlechter eingeschätzt wird, als bisher erwartet wurde.


COT Daten

In der Woche zum 6. Juli 2010 wurden die Long-Positionen der spekulativ orientierten Anleger an den Terminbörsen COMEX und NYMEX durchgehend in allen Edelmetallen reduziert. Die Preise veränderten sich konvergent zu diesem Positionsabbau. Während es im Vormonat keine nennenswerten Änderungen gab, wurden die Long-Positionen Gold zur Vorwoche um 14,08 Prozent und im Silber um 10,5 Prozent reduziert. Die Positionen im Silber sind mit 52.367 Kontrakten immer noch sehr hoch, was einen baldigen Anstieg des Silberpreises zumindest nicht stützt. Im Gold ist die Lage ähnlich. Die Positionen im Platin sind bei diesem hohen Preis relativ gering. Dies stützt das aktuelle Preisniveau. Die Long-Positionen im Öl sind ebenso relativ gering, sowie die Bewertung zum Gold, wodurch die charttechnische Unterstützung bei 70 US-Dollar zusätzliche Bedeutung erhält. Wie erwartet ging der schnelle Anstieg der letzten Tage im Verhältnis EUR/USD mit einem weiteren Abbau der Short-Positionen um fast 50% auf 42.461 Short-Kontrakte einher. Der Euro stieg in diesem Zeitraum von 1,219 auf 1,262 USD.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Gold hielt sich in der vergangenen Woche über der Marke von 1.200 US-Dollar, nachdem der Preis zum vierten Mal, innerhalb zweier Monate, an dem Widerstandsbereich bei 1.250 USD scheiterte und aus dem kurzfristigen Aufwärtstrend ausbrach. Damit hat sich der Markt für eine weitere Konsolidierung entschieden, die noch die kommenden Wochen andauern dürfte. Aktuell notiert die Feinunze bei 1.213 USD. Der Goldpreis in US-Dollar konsolidiert seit nun mehr als sechs Monaten, sodass ich trotz der historisch hohen Kurse, nicht mit einem starken Einbruch rechne.

In Euro fiel der Preis unter die 1.000 Euro Marke und stabilisierte sich an der Unterstützung bei 940 Euro. Eine Bodenbildung oder mögliche Erholung des Euro, könnte dem Goldpreis in US-Dollar über diesem Zeitraum einen leicht positiven Einfluss geben. Ein charttechnisches Verkaufssignal gab es bisher nicht. In Euro könnte der Preis weiter bis auf 900 Euro nachgeben, ohne dass der langfristige Aufwärtstrend gefährdet würde - in US-Dollar bis in den Bereich von 1.100 USD. Bei 1.120 USD / 840 Euro fänden die Preise bei einem Einbruch eine starke Unterstützung. Neue Kaufsignale werden für die Trendfolger bei signifikanten Schlusskursen über 1.250 USD generiert. Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, schwebt während der schwachen saisonalen Zeit weiterhin über dem Rohstoffmarkt. In Euro wurde die überkaufte Situation mittlerweile gut abgebaut, sodass die 940 € Marke bereits eine erste gute Unterstützung für den Preis bildet.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Seit einem Monat veränderten sich die aufgeführten ETF-Bestände praktisch nicht mehr. Der SPDR Gold Trust kann wieder keinerlei Zuflüsse aufweisen, die Bestände der Züricher Kantonalbank stiegen jedoch ein halbes Prozent. Die Silberbestände stagnieren nun bereits seit sieben Monaten. Palladium und Platin verzeichnen seit drei Monaten sogar leichte Abflüsse.

Auf der einen Seite diversifiziert ein zunehmender Teil der Anleger ihre Vermögen in Edelmetall-ETFs, was für Zuflüsse, besonders im Palladium und Platin, sorgt. Auf der anderen Seite gibt es zunehmend Investoren, die auf Nummer sicher gehen und sich die Edelmetalle physisch liefern lassen wollen. Dies dürfte auch der Hauptgrund für die über lange Zeit stagnierenden Gold und Silber ETF-Bestände gewesen sein. Auch künftig wird die anziehende Nachfrage durch Investoren auf die Preise eine unterstützende Wirkung haben, wobei die sehr engen Märkte in Palladium und Platin dadurch volatil bleiben werden.


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Fazit:

Solange die breite Masse an Fonds nicht gezwungen wird ihr Engagement in Edelmetalle zu reduzieren, ist die kurzfristige technische Situation als neutral zu sehen. Die Sommerflaute hat die Edelmetalle erfasst und die Preise dümpeln vor sich hin. Sollten keine externen Faktoren für Bewegung sorgen, so ist ab Ende August wieder mit frischem Wind an den Edelmetallmärkten zu rechnen. Ein weiterhin stärkerer Euro könnte Anstiege in USD weiter unterstützen. Die fundamentale Lage für weitere Goldpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Negativ wirkt derzeit die Saisonalität bei den Edelmetallen. Kurzfristig (noch ca. 2 Monate) könnten die Edelmetalle nun erst einmal pausieren und seitwärts bis leicht positiv tendieren. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist damit vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Es macht wenig Sinn kleine kurzfristige Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln. Sie sollten derartige Chancen nutzen, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


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München aktuell

Der Handel hat sich in dieser Woche wieder belebt. Daus Kauf zu Verkaufsratio stieg wieder auf 4:1 an. Gekauft wurden besonders 100g Barren sowie der Krügerrand im Gold. Im Silber waren besonders die australischen Kilomünzen gefragt sowie der Wiener Philharmoniker. Sollten Sie Gold auf diesem Niveau bereits veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach am Schalter in einer unserer Filialen.


pro aurum value GmbH aktuell

Präsentation unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept) im Goldhaus München.

Referenten: Sandra Schmidt / Jürgen Birner

Wann: immer donnerstags
Beginn: 18.30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München

Anmeldung nicht erforderlich

pro aurum ValueFlex - Aktien-Misch-Fonds mit physischen Edelmetallen und aussichtsreichen Aktien aus weltweit tätigen Rohstoffunternehmen.

Mit dem Fonds "pro aurum ValueFlex (WKN: A0YEQY)" wollen wir dem Investor eine inflationsgeschützte Anlage bieten, die aus zwei sehr konservativen Bausteinen besteht. Zum einen handelt es sich um einen bis zu 30 Prozent des Fondsvermögens, bei pro aurum München hinterlegtem Anteil an physischen Edelmetallen, mit Schwerpunkt Gold. Zum anderen investiert der Fonds bis zu 70 Prozent in aussichtsreiche Rohstoffaktien internationaler, weltweit tätiger Rohstoffunternehmen aus den Bereichen Metalle, Agrar, fossiler und alternativer Energien, welche meistens eine hervorragende Dividendenrendite aufweisen.


Berlin aktuell

Wir befinden uns mitten in der Festwoche anlässlich unseres 5 jährigen Bestehens hier in Berlin. Viele Kunden nahmen die Einladung an, stießen gemeinsam mit uns mit einem Glas Goldsekt an, versuchten ihr Glück bei einem Gewinnspiel und profitierten von attraktiven Konditionen bei unserer Sonderaktion. Noch bis Freitag wollen wir unseren Geburtstag mit ihnen zusammen gebührend begehen. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf ihren Besuch. Weitere Informationen finden sie hier: www.proaurum.de/5jahre-berlin.


Zürich aktuell

Der Handel verläuft im Moment wohl aufgrund der Ferien und der großen Wärme etwas ruhiger, aber immer noch auf höherem Niveau als im vergleichbaren Zeitraum im letzten Jahr. Beständig bleibt dabei vor allem auch die Nachfrage von Seiten der Vermögensberater, die für Ihre Kunden Edelmetalle erwerben ebenso wie die kontinuierliche Nachfrage im Online-Shop. Die Käufe von Kunden überwiegen deutlich, auf einen Verkauf an uns kommen ca. 9 Käufe. Beliebteste Produkte sind die Klassiker Wiener Philharmoniker in Gold und Silber sowie verschiedene Barrenprodukte.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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Hinweis: Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen



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